Nicht genug, dass die deutschnationale Burschenschaft „Arminia Czernowitz“ mit dem Burschenbundball Linz wieder zum Zentrum der rechtsextremen Vernetzung gemacht hat, hat die Afterparty der Veranstaltung ausgerechnet im Innenstadt-Lokal eines Linzer SPÖ-Gemeinderates stattgefunden. „Wer seine Türe für Personen des äußerst rechten Randes öffnet, trägt dazu bei, ein Weltbild der Hetze und der Ausgrenzung gesellschaftsfähig zu machen. Ein solches Verhalten lässt Zweifel aufkommen, wie ernst es Teilen der SPÖ mit ihrem Einsatz für den Antifaschismus tatsächlich ist“, macht Klubobmann Helge Langer deutlich.
Rund 2.500 Menschen sind am Samstagabend bei der vom Bündnis „Linz gegen Rechts“ – dem auch die Landes-SPÖ angehört – veranstalteten Kundgebung gegen den Burschenbundball auf die Straße gegangen. Umso verstörender ist es, dass das deutschnationale Vernetzungstreffen dann im Lokal eines Linzer SPÖ-Gemeinderates in die Verlängerung gegangen ist, inklusive musikalischer Untermalung vom dritten Landtagspräsidenten und Hobby-DJ Peter Binder.
„In Zeiten, in denen äußerst rechte Umtriebe immer mehr zunehmen und ein Gedankengut, das von Hass, Ausgrenzung und menschenfeindlichen Botschaften dominiert wird, Stück für Stück in der Mitte unserer Gesellschaft Fuß zu fassen versucht, ist der gemeinsame Einsatz gegen rechtsextremistische Tendenzen wichtiger denn je. Wer hingegen deutschnationalen Burschenschaftern den roten Teppich ausrollt und im eigenen Lokal ungestört feiern lässt, erweist diesen Bemühungen einen Bärendienst. Es liegt jetzt an Landesparteichef Lindner, im angekündigten Gespräch mit seinem Parteikollegen entsprechend deutliche Worte zu finden“, fordert Langer eine klare antifaschistische Haltung und eine deutliche Abgrenzung der Sozialdemokratie zum äußerst rechten Rand unserer Gesellschaft.