Während in diesen Tagen bei der Woche der Europäischen Mobilität der Fokus auf der Fortbewegung der Zukunft liegt, ist in Linz speziell im Radverkehr nach wie vor Luft nach oben. Das zeigt die Umfrage der Grünen Linz während unserer heurigen Radrettungs-Tour einmal mehr deutlich. „Knapp 65 Prozent der Befragten sind mit dem Linzer Radwegenetz wenig oder gar nicht zufrieden. Zudem sind beinahe 73 Prozent der Ansicht, dass der Stellenwert der Radfahrer:innen im Vergleich zu anderen Verkehrsteilnehmer:innen nicht gut oder gar schlecht ist. Damit zeigt sich, dass nach wie vor viel zu tun ist, um Linz zu einer fahrradfreundlichen Stadt zu machen“, hält Klubobmann Helge Langer fest.
Bei sieben Radrettungs-Tourstopps verteilt im Stadtgebiet haben wir heuer nicht nur wieder rund 180 Bikes fit gemacht, sondern die Gelegenheit genützt, die Bürger:innen zum Radverkehr in der Stadt zu befragen. Die Auswertung zeigt, dass trotz einzelner Verbesserungen noch ordentlich Tempo gemacht werden muss, um Linz von der Auto- zur Fahrradstadt zu machen. „Besonders groß ist die Kritik dabei an fehlenden durchgehende Verbindungen, auf denen Radler:innen sicher und bequem unterwegs sein können“, informiert Langer über die Ergebnisse der Umfrage. Konkret haben sich knapp 92 Prozent der Befragten für mehr durchgängige Radhauptrouten ausgesprochen.
Dass es nach wie vor an Platz und somit auch an Sicherheit für die Radfahrer:innen im Straßenverkehr mangelt, geht aus unserer Befragung ebenfalls hervor. Noch dazu, da in den vergangenen Jahren der Anteil an E-Bikes, Lastenrädern, Trailer Bikes und Eltern-Kind-Tandems, die mehr Platz im Straßenverkehr benötigen, gestiegen ist. Nicht zuletzt aufgrund dieser Entwicklung haben mehr als 83 Prozent der Teilnehmer:innen unserer (nicht repräsentativen) Umfrage den Wunsch nach breiteren Radwegen geäußert. Dass die Rad-Infrastruktur auch abseits der Radwege verbesserungswürdig ist, zeigt sich u.a. daran, dass die Hälfte der Befragten mit dem Angebot an sicheren Abstellanlagen wenig bzw. nicht zufrieden ist.
Besonders im Mittelpunkt gestanden sind bei unserer heurigen Auflage der Grünen Radrettung die Kinder und ihre Wünsche sowie Bedürfnisse bei der Fahrt auf zwei Rädern durch die Stadt. Dass auch hier noch viel zu tun ist, damit die jungen Menschen von heute zu Alltagsradler:innen von morgen werden, hat unsere Umfrage ebenfalls gezeigt. Knapp 55 Prozent haben angegeben, dass das Linzer Radwegenetz wenig bis gar nicht kinderfreundlich ist.
Als einzige Fraktion im Linzer Gemeinderat setzen sich die Grünen bereits seit Jahrzehnten konsequent für die Radfahrer:innen in unserer Stadt ein. Dass sich diese Bemühungen sowie das Engagement von Interessensvereinen wie der Radlobby langsam aber doch bezahlt machen, geht aus der Umfrage ebenfalls hervor. Denn trotz aller Verbesserungswünsche und berechtigter Kritik waren 78 Prozent der Teilnehmenden der Meinung, dass sich das Radwegenetz in den vergangenen Jahren verbessert hat.
„Das ist erfreulich, darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass nach wie vor viele Baustellen im Radverkehrsnetz vorhanden sind, die rasch gelöst werden müssen. Nur dann wird es gelingen, dass noch mehr Linzer:innen regelmäßig in die Pedale treten“, so Langer.