Medienberichten zufolge ist eine Gruppe von Mädchen, jungen Frauen und Transgender-Personen aus Steyr in der Linzer Innenstadt von jungen Burschen körperlich angegriffen, beschimpft und verletzt worden. Das just an jenem Tag, an dem mit der „linzpride“ in der Landeshauptstadt ein buntes Zeichen für mehr Respekt, Akzeptanz und Vielfalt für die LGBTIQA*+-Community gefeiert worden war.
Anstatt in der Situation selbst helfend einzugreifen, haben Passant:innen den brutalen Übergriff auf zwei Transgender-Personen via Smartphone mitgefilmt.
„Dieser Vorfall ist besonders schockierend! Unsere Solidarität gilt den Opfern und deren Familien. Derartige Übergriffe und Diskriminierungen dürfen in einer weltoffenen Stadt wie Linz keinen Platz haben“, betonen Stadträtin Eva Schobesberger und LGBTIQA*+-Sprecherin Julia Mandlmayr.
Die Tat am vergangenen Samstag zeigt, dass Menschen im Jahr 2022 nach wie vor massiven Anfeindungen und Ausgrenzungen aufgrund dessen wen sie lieben oder ihrer Geschlechtsidentität, ausgesetzt sind. „Einem derartigen Verhalten gilt es entschlossen entgegenzutreten. Wir alle sind als Gesellschaft gefordert, uns für mehr Gleichberechtigung und Respekt stark zu machen“, so Stadträtin Eva Schobesberger. Die „linzpride“ wurde am Samstag anlässlich des „Christopher-Street-Day“ begangen.
„Bei der „linzpride“ mitzugehen, steht für Empowerment und Visibilität, gegen jede Form von Exklusion und Unterdrückung und zum Gedenken jeder Revolte gegen LGBTIQA*+-Feindlichkeiten und Diskriminierungen“, so Mandlmayr und ergänzt: „Unsere Anteilnahme und Solidarität gilt dieser Tage auch der Community in Oslo, wo am Wochenende ein gezielter Terroranschlag vor einem queeren Treffpunkt begangen wurde.“
Die Stadt Linz ist auf Initiative der Grünen Mitglied des „Rainbow Cities Network“, dessen Mitglieder sich zu einer aktiven LGBTIQA*-Politik bekennen. Im vergangenen Sommer hat die Stadt zudem ein umfassendes LGBTIQA*-Programm beschlossen, das viele Punkte beinhaltet, die auf Grünen Vorschlägen basieren und mit der Einrichtung einer Arbeitsgruppe einen weiteren wichtigen Schritt gesetzt. Auch zur Sichtbarmachung wurden viele Maßnahmen umgesetzt.
„Diese brutale Tat zeigt leider einmal mehr, dass wir von einer Akzeptanz von LGBTIQA* in der Gesellschaft noch weit entfernt sind, und es noch viel zu tun gibt“, sind sich Schobesberger und Mandlmayr einig.