Nicht genug, dass die Kosten für den A7-Halbanschluss für die Stadt Linz auf 10,7 Millionen Euro steigen. Nun soll wahrscheinlich auch noch die gemeinsam mit dem Bauvorhaben geplante neue Geh- und Radwegführung nach hinten verschoben werden, um mit der Realisierung des Halbanschlusses wie geplant beginnen zu können. „Somit lautet die Devise einmal mehr: Freie Fahrt für Autos, Fuß- und Radverkehr bitte warten. Es ist nicht zu akzeptieren, dass für ein weiteres Steinzeit-Autobahnprojekt eine Verschlechterung für den Fuß- und Radverkehr in Kauf genommen wird“, kritisiert Klubobmann Helge Langer die geplante Vorgehensweise.
Einstimmig hat sich der Gemeinderat im April des Vorjahres auf Initiative der Grünen für die Errichtung baulich getrennter und möglichst kreuzungsfreier Geh- und Radwege im Zuge des Halbanschluss-Baus ausgesprochen. 14 Monate später scheint von diesem Bekenntnis nicht mehr viel übrig zu sein. „Ein Autobahnprojekt um ‚koste es was es wolle‘ in die grüne Wiese zu betonieren, ist die Fortsetzung des alten Denkens. Dabei auch noch die ursprünglich geplante Errichtung von Geh- und Radwegen hintanzustellen, heißt mutwillig in Kauf zu nehmen, dass Fußgänger:innen und Radfahrer:innen einmal mehr keine Beachtung finden. Die Leidtragenden sind die vielen Menschen, die im Stadtteil Dornach-Auhof zu Hause sind und ihre Wege regelmäßig ohne Auto zurücklegen“, macht Langer die Folgen deutlich.
Thema ist das Autobahnprojekt auch in der gestrigen Sitzung des Verkehrsausschusses gewesen. Dem Antrag, dass die Stadt statt 6,5 Millionen Euro nun insgesamt 10,7 Millionen Euro in den Halbanschluss vergraben soll, haben die Grünen als einzige Partei nicht zugestimmt und werden dies auch in der kommenden Gemeinderatssitzung nicht tun. Insgesamt soll das Projekt nun 32 Millionen Euro verschlingen. Das ist ein Plus von 64,8 Prozent gegenüber der Finanzierungsvereinbarung aus dem Jahr 2018. „Es ist mehr als wahrscheinlich, dass der Höhepunkt der Kostenwelle noch nicht erreicht ist. Deshalb ist es unbedingt notwendig, zu prüfen, wie die Stadt aus dem Vertrag aussteigen kann, wie es unsere damalige Klubobfrau Gerda Lenger bereits 2014 im Gemeinderat beantragt hat“, erneuert Langer die jahrelange Grüne Forderung.