Die gestiegenen Kosten für Lebensmittel machen sich auch in den städtischen Mittel- und Sonderschulen, in denen Kochunterricht auf dem Stundenplan steht, bemerkbar. So wird es mit dem dafür zur Verfügung stehenden Geld immer schwieriger, qualitätsvolle Waren einzukaufen. „Der Kochunterricht leistet einen wichtigen Beitrag, unseren Kindern- und Jugendlichen eine ausgewogene Ernährung nahezubringen und ihnen zu vermitteln, dass Ratschläge, sich von Burgern zu ernähren, nicht der Weisheit letzter Schluss sind“, macht Gemeinderätin Lucia Straßer-Kreisel deutlich. Daher möchte sie in der kommenden Gemeinderatssitzung mit einem Antrag den Startschuss für eine Diskussion über ein faires, ausgewogenes Modell für das Kochgeld geben. „Eine mögliche Anpassung der Beiträge darf aber nicht zu einer Mehrbelastung für die Eltern führen, sondern muss von der Stadt finanziert werden“, so Straßer-Kreisel.
Während Lebensmittel in den vergangenen Jahren immer teurer geworden sind, hat sich die Höhe der Kochbeiträge, die Linzer Mittel- und Sonderschulen einheben dürfen, seit Jahren nicht verändert. Zusätzlich müssen sich die Eltern seit einem Gemeinderatsbeschluss aus dem Jahr 2014 finanziell an den Kosten beteiligen. Für Schüler:innen aus Haushalten mit wenig Einkommen gibt es einen eigenen Aufteilungsschlüssel, dank dem deren Eltern weniger Geld überweisen müssen. „Angesichts der hohen Lebenshaltungskosten müssen Familien immer öfter jeden Cent zwei Mal umdrehen. Deshalb soll für Eltern von sogenannten F-Schüler:innen, die mit wenig Einkommen haushalten müssen, künftig ein Nulltarif eingeführt werden“, fordert Straßer-Kreisel.
In ihrem Antrag schlägt die Grüne Gemeinderätin, die selbst Schuldirektorin ist, vor, dass im zuständigen Ausschuss diskutiert werden soll, wie ein faires und ausgewogenes Modell für die Kochbeiträge aussehen kann. Auf Basis dieser Ergebnisse sollen dann konkrete Vorschläge ausgearbeitet werden. „Die Kochstunden können einen wichtigen Grundstein für die späteren Ernährungsgewohnheiten der Schüler:innen legen. Dazu braucht es aber entsprechende finanzielle Mittel, um eine ausgewogene Ernährung im Unterricht sicherzustellen“, so Straßer-Kreisel.