Im Herzen des Linzer Industriegebietes hat mit dem Hollabereranwesen ein Relikt aus der früheren Aulandschaft überlebt. Auf dem westlichen Teil des Anwesens soll nun ein Klimaschutzgarten realisiert und für BesucherInnen, geführte Radtouren und Schulklassen zugänglich gemacht werden. Ein Bodenlehrpfad, ein naturbelassener Mikrowald (Tiny Forest) sowie ein Schul- bzw. Experimentiergarten sollen die Bedeutung von Bodenschutz und Klimaschutz vermitteln. Damit soll BesucherInnen und Schulklassen die Umweltgeschichte dieses Standorts nähergebracht werden. Der Garten soll auch das Thema Hitzeschutz thematisieren und kann gegen Voranmeldung als Naherholungsort für die Mittagspause, nach dem Einkauf oder nach der Arbeit genutzt werden können.
„Bodenschutz ist Klimaschutz! Die Stadtklimaanalyse hat gezeigt, was jetzt notwendig ist: Bestehendes Grün erhalten und Neues schaffen. Gerade auch in Gebieten mit klimatischen Nachteilen wie dem Industriegebiet. Dazu müssen wir auch einen Paradigmenwechsel in der Bodennutzung einleiten. Das Projekt Klimaoase ist deshalb das richtige Projekt, zur richtigen Zeit, am richtigen Ort. Zum einen wird dadurch ein Areal in unserer Stadt noch nachhaltiger begrünt. Zum anderen wird hier Wissen vermittelt und zudem aufgezeigt, wie klimagerechte Stadtentwicklung aussehen kann. Ich danke Christoph Wiesmayr dafür, dass er dieses Projekt in und für Linz umsetzt“, so Umweltstadträtin Mag.a Eva Schobesberger.
Für den Klimabeirat der Stadt Linz war die Verbindung von Bodenschutz und Klimaschutz besonders innovativ. Ein Garten dieser Art habe hohen Gemeinnutzen, da wichtige Beiträge zur klimabezogenen Bewusstseinsbildung gesetzt werden. Speziell das pädagogische Gesamtkonzept wirke geeignet, um einen klimabezogenen Wissenstransfer für unterschiedliche Ziel- und Altersgruppen in Linz sicherzustellen.
Die Klimaoase befindet sich im Moment im Aufbau und wird ab 2022 nutzbar sein. Der Garten versteht sich als offenes Klassenzimmer. Ein Landschaftsmöbel wird zu einem Bodenlehrpfad und ist zugleich der Unterstand für Workshops. In den Workshops selbst wird die Rolle des Bodens für den Klimaschutz thematisiert werden. Auch wächst in der Klimaoase der erste Tiny Forest in Linz. Der Minitaturwald aus lokalem Augehölz vermittelt die Bedeutung von naturnahen Orten mit kühlem Mikroklima, um die Lebensqualität in der Stadt zu sichern. Als Give-aways bekommen die BesucherInnen ein Umweltgeschichte-Booklet, das von der Besonderheit dieses Ortes erzählt. Vor Start des Projekts wurde der Boden zunächst begutachtet. Erfreuliches Ergebnis: beim Boden am Hollabereranwesen mitten im Linzer Industriegebiet handelt es sich um einen braunen, trockengefallenen, carbonhaltigen Auboden ohne Vorbelastungen.
Bewusstsein für den Bodenschutz will auch ein Symposium am 3. September 2021 in der VHS schaffen. „Die Veranstaltung soll dafür sensibilisieren, dass unser Boden die entscheidende ökologische Ressource im Kampf gegen die Klimakrise und das Artensterben ist“, so Umweltstadträtin Mag.a Eva Schobesberger. Alle Informationen zu den ReferentInnen und den Inhalten: https://www.linz.at/umwelt/bodenlebenklima.php
Textquelle: Stadt Linz