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Freitag, 8. April 2022

Frischluft-Korridor im Bereich Mengerstraße für Naturschutz und für Stadtklima von hoher Bedeutung

Wertvolle Flächen müssen von Verbauung freigehalten werden

Die Mengerstraße teilt ein großflächiges, unbebautes Areal, das zwischen Wohnverbauung und Parkplätzen der JKU von Nord nach Süd einen langgezogenen Frischluft-Korridor bildet. Ein Teil dieses Korridors soll jetzt von Grünland in Wohngebiet umgewidmet werden. In der Planungshinweiskarte der Stadtklimaanalyse wird dieses Kaltluftabflussgebiet als Ausgleichsraum mit hoher Bedeutung eingestuft. Die Bebauung würde zu klimatischen Beeinträchtigungen in den bereits verdichteten Bereichen führen. Eine weitere Versiegelung würde zudem den städtischen Hitzeinseleffekt verstärken.

Das Besondere an diesem Korridor ist, dass er bis an den hügeligen, bewaldeten Stadtrand führt und die dort entstehende Kaltluft bis dato freie Bahn in die südlich gelegenen Wohngebiete hat. „Solche wertvollen Flächen müssen daher auch für die Zukunft bewahrt und von Verbauung freigehalten werden. Deshalb muss die Stadtklimaanalyse möglichst rasch verbindlicher Teil unserer städtischen Bebauungsgrundlagen werden. Darüber hinaus müssen so wichtige Planungsgrundlagen auch in der OÖ Raumordnung verbindlich verankert werden“, tritt Klimastadträtin Eva Schobesberger für einen umgehenden Paradigmenwechsel im Sinne einer klimagerechten Stadt ein. 

Naturschutz: Übergeordnete Grünverbindung von besonderer Bedeutung

Auch aus Sicht des Naturschutzes ist dieses Areal als übergeordnete Grünverbindung von besonderer Bedeutung. Die geplante Umwidmung steht auch im Widerspruch zum örtlichen Entwicklungskonzept. In der naturschutzsachverständigen Stellungnahme wird eine Verbauung daher abgelehnt. Durch eine Verbauung käme es zu „einem nicht kompensierbaren Verlust an Grünland, Ausgleichsflächen und gewachsenem Boden.“ Ein solcher Eingriff wäre auch durch ökologische Maßnahmen nicht kompensierbar, heißt es in der Stellungnahme weiter.

Das Areal, über das aktuell diskutiert wird, ist Teil einer durchgehenden Vernetzung von Grünräumen bis zum Stadtrand. Dadurch kann die von Norden kommende Frisch- und Kaltluft in das Stadtgebiet hereinströmen und übernimmt somit eine über das lokale Mikroklima hinausgehende Funktion für weiter südlich gelegene Stadtteile. Wie wertvoll die Kaltluftzone bei der Johannes Kepler Universität für die Kühlung und Durchlüftung unserer Stadt ist, daran lässt die Stadtklimaanalyse keine Zweifel. Auch der Umweltanwalt des Landes spricht von einem „essentiellen Kaltluftkorridor“ in diesem Gebiet.

Flächenfraß muss gestoppt werden

„Diese Erkenntnisse sind ernst zu nehmen und dürfen nicht einfach für die Realisierung von Bauvorhaben vom Tisch gewischt werden. Die Stadtklimaanalyse ist unser wichtigstes Werkzeug für eine klimagerechte Stadt und auch im Gemeinderat beschlossen worden. Deshalb müssen die Empfehlungen verbindlich umgesetzt werden“, fordert Schobesberger einen sorgsamen Umgang mit den Grünflächen in unserer Stadt. „Die Klimakrise schreitet mit jedem Tag voran. Deshalb müssen wir unverbaute, unversiegelte und zusammenhängende Grünräume mit aller Kraft schützen. Gemeinsam mit den innerstädtischen Parkanlagen sind sie unser größter Schatz im Kampf gegen die Auswirkungen der Klimakrise“, betont die Klimastadträtin. 

Schließlich warnt auch der Weltklimarat in seinem jüngsten Bericht drastisch wie bisher nie zuvor vor dem drohenden Klimakollaps, wenn nicht endlich konsequent gegengesteuert wird. Dazu ist der Schutz des Grundes und Bodens ein wichtiger Beitrag. „Unser Boden ist die entscheidende ökologische Ressource, wenn es um den Klima- und Artenschutz, aber auch um die Klimaanpassung geht. Somit bedeutet Bodenschutz auch Klimaschutz. Der immer mehr um sich greifenden Flächenfraß muss daher dringend gestoppt werden und die Auswirkungen von Bauvorhaben auf das Stadtklima im Vordergrund stehen“, so Schobesberger.

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