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Dienstag, 1. März 2022

Frauenpreis 2022 verliehen

Frauenhaus Linz wird ausgezeichnet

Seit 2012 würdigt die Stadt Linz alljährlich herausragendes frauenpolitisches Engagement. Heuer geht der mit 3.600 Euro dotierte und von Stadträtin Eva Schobesberger initiierte Frauenpreis an das Frauenhaus Linz für das Projekt StoP - Stadtteile ohne Partnergewalt, das zum Ziel hat, gemeinsam mit Bewohner*innen sowie Multiplikator*innen aus Vereinen, Firmen, Bildungseinrichtungen und Politik, Gewalt gegen Frauen und Kinder bis hin zu Femiziden zu verhindern. Seit 2021 verfolgt StoP in Linz mit einer Verknüpfung von Gemeinwesen- und Opferschutzarbeit einen neuen Ansatz der Gewaltprävention gegen Gewalt gegen Frauen und Kinder: StoP setzt genau dort an wo Gewalt passiert - nämlich in der Nachbarschaft.

„Frauenmorde stellen die schlimmste Eskalationsstufe eines umfassenden Problems dar: das gesellschaftliche Zusammenleben ist geprägt von einer massiven Schieflage zwischen den Geschlechtern. Eine Ausprägung davon ist Männergewalt, genährt von männlichem Besitz- und Anspruchsdenken gegenüber Frauen. Mindestens jede fünfte Frau ist in Österreich von Gewalt betroffen. Der gefährlichste Ort ist für Frauen noch immer das eigene Zuhause. Ich bin deshalb sehr froh, dass das Linzer Frauenhaus mit dem Projekt StoP nun einen zusätzlichen Ansatz im Gewaltschutz in Linz etabliert. Ich danke den Initiatorinnen von ganzen Herzen für ihr Engagement und freue mich über den einstimmigen Juryentscheid“ so  Schobesberger.

Einstimmige Juryentscheidung

Das Frauenhaus Linz wurde von der Jury einstimmig für den diesjährigen Frauenpreis ausgewählt. Unter dem Vorsitz von Stadträtin Mag.a Eva Schobesberger gehörten der Jury 2022 weiters die Gemeinderätinnen Sarah Fechter (SPÖ), Mag.a Theresa Ganhör (ÖVP), Martina Tichler (FPÖ), Gerlinde Grünn (KPÖ) und Renate Pühringer (Linz+) an. 

Sie begründeten ihre Entscheidung folgendermaßen: „Österreich hat ein massives Problem mit Männergewalt und die COVID-19-Pandemie hat die Situation noch einmal verschärft. Alleine im vergangen Jahr wurden 31 Frauen getötet. Das Projekt „StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt“ setzt nun dort an, wo Gewalt passiert: in der Nachbarschaft. Es zeigt Unterstützungsmöglichkeiten für Gewaltbetroffene auf und informiert Nachbar*innen was getan werden kann, wenn häusliche Gewalt in ihrer Umgebung wahrgenommen wird. Das Projekt fördert Zivilcourage, bietet Vernetzung und sensibilisiert Betroffene und deren Umfeld darüber, dass Gewalt kein individuelles Problem ist, sondern ein gesellschaftliches. Durch die Präsenz in den Linzer Stadtteilen zeichnet sich das Projekt besonders durch den niederschwelligen Zugang aus. Die Verknüpfung von Gemeinwesenarbeit und Opferschutzarbeit ist insgesamt ein erweiterter und innovativer Ansatz in der Gewaltprävention, wofür das Frauenhaus Linz mit dem Frauenpreis der Stadt Linz 2022 ausgezeichnet wird.“

StoP= Gemeinwesenprojekt + Opferschutzarbeit

Neben dem Bestreben Gewalt gegen Frauen und Kinder bis hin zu Femiziden zu verhindern versucht das Projekt zudem einen „gesellschaftlichen Klimawechsel“ in Nachbarschaft und Stadt herbeizuführen. 2021 gab es in Österreich 31 Femizide und 63 Mordversuche gegen Frauen. Gewalt darf nicht länger ignoriert und toleriert werden! StoP vermittelt Wissen und Unterstützungsangebote bei Gewalt und will viele Menschen jeglichen Alters, Frauen* und Männer*, durch regelmäßige Treffen sowie Aktionen und Öffentlichkeitsarbeit stärken und ermutigen. Ziel ist es, sich für gleichberechtigte und gewaltfreie Beziehungen einzusetzen, diskriminierende stereotype Geschlechterrollen zu hinterfragen und bei Gewalt hinzuschauen und zivilcouragiert zu handeln und so Gewalt in Familien zu stoppen.

StoP ist ein Gemeinwesenprojekt und orientiert sich an der Methode des Community Organizing. Diese Methode kommt ursprünglich aus den USA und unterstützt Menschen ihren eigenen Lebensraum kollektiv und organisiert zu gestalten und zu verändern. Im vergangenen Sommer holte das Frauenhaus Linz das StoP Projekt nach Linz Nord und startete sogleich ausgehend von der Harbachsiedlung mit der Umsetzung in Linz Urfahr. Aufgrund des Interesses von Ehrenamtlichen und Vereinen aus anderen Linzer Stadtteilen und der pandemiebedingten Verlegung von Treffen in den digitalen Raum wurde das Projekt im Herbst auf das gesamte Stadtgebiet ausgeweitet und Kontakte mit Nachbarinnen und Multiplikator*innen aus ganz Linz geknüpft.

Gleichberechtigung und Gewaltfreiheit: Ziele von StoP Linz

  • Senkung der hohen Zahl an Gewalthandlungen im Bereich häuslicher Gewalt und Verhinderungen von Femiziden sowie ein Wertewandel bei Leitvorstellungen in Familien und partnerschaftlichen Beziehungen bezogen auf existierende Geschlechterstereotype und damit verbundenen Machthierachien und der Ausübung von körperlicher, psychischer und sexueller Gewalt.
  • Gewalt in Beziehungen wird nicht mehr als Privatsache gesehen, wird von der Gesellschaft nicht mehr toleriert und tabuisiert. Betroffene, Täter und das Umfeld trauen sich, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen und sind in ein sie unterstützendes soziales Netz eingebunden.
  • Wichtige kurzfristige Ziele von StoP Linz im ersten Jahr (2021/22)
  • Thematisierung Gewalt sowie Bekanntmachung von StoP Linz in (lokalen/sozialen) Medien und physischen Öffentlichkeit (Plakate in Stiegenhäusern, Aktionismus in der Öffentlichkeit)
  • Sensibilisierung der Bevölkerung auf Geschlechterstereotype und Gewalt: Bevölkerung verfügt über Wissen zu den genannten Themen und Kenntnisse zu (professionellen) Unterstützungsangeboten.
  • Gewinnung von Ehrenamtlichen und engagierten Menschen für den Aufbau von Frauentischen sowie Durchführung eines Jugendprojekts.
  • Schaffung eines Angebots zum Erlernen, Ausprobieren und Festigen von Interventionsmöglichkeiten für Zivilcourage, die bei (vermuteter) Gewalt angewandt werden können.
  • Aufbau eines Netzwerkes an MultiplikatorInnen in Linz.
  • Sicherstellung einer Weiterfinanzierung bzw. mehrjährigen Projektfinanzierung für StoP in Linz, längerfristig Ausbau der Finanzierung auf mehrere Standorte im Linzer Stadtgebiet.

Text- und Fotoquelle: Stadt Linz 

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