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Mittwoch, 13. September 2023

Städtische Wasserressourcen schützen und nachhaltig nutzen

Wasserwirtschaft in Linz – Schutz, Herausforderungen und Zukunftsprojekte

Wasser ist Leben, das gilt auch und ganz besonders für die Donaustadt Linz. Idyllisch an den Ufern der Donau gelegen, ist die Landeshauptstadt nicht nur für ihre historische Bedeutung und als wirtschaftlicher Hotspot bekannt, sondern auch für ihr vorbildliches Engagement im Bereich des Grundwasser- und Gewässerschutzes. Angesichts der wachsenden Bedeutung einer nachhaltigen Wasserwirtschaft steht der Schutz und die verantwortungsbewusste Nutzung der Wasserressourcen im Zentrum der Bemühungen der städtischen Abteilung Wasserwirtschaft (Geschäftsbereich Planung, Technik und Umwelt).  

„Dem städtischen Grundwasser- und Gewässerschutz in Linz steht eine maßgebliche Funktion zum Schutz unserer Umwelt zu. Die wichtigste Aufgabe ist es, die Wasserressourcen zu schützen, nachhaltig zu nutzen und die herausragende Wasserqualität zu sichern. Der klimagerechte Umbau unserer Stadt bedeutet auch, dass diese Aufgaben in Zukunft eine noch größere Bedeutung bekommen. Mein Dank gilt dem gesamten Team der Abteilung Wasserwirtschaft, das auch wichtige Klimaanpassungsprojekte angeht, um eine lebenswerte Umwelt für die Menschen in Linz zu gewährleisten. Die enge Zusammenarbeit mit Behörden, Industrie und der Bevölkerung ist von großer Bedeutung, um diese Ziele zu erreichen“, verweist Klimastadträtin Mag.a Eva Schobesberger.

„Die im Geschäftsbereich Planung, Technik und Umwelt angesiedelte Abteilung Wasserwirtschaft trägt durch umfassende Überwachung, sachkundige Beratung und die Umsetzung innovativer Projekte maßgeblich zur Erhaltung der Lebensqualität in Linz bei. Besonderes Augenmerk ist auf die Bereiche Schutz, Überprüfung und Expertise gerichtet“, informiert Stadtentwicklungsdirektor Dr.-Ing. Hans-Martin Neumann.

„Zu unseren Aufgaben zählen neben dem Boden- und Gewässerschutz sowie die gewässerschutztechnische Überwachung der EU-Anforderungen bei Industriebetrieben auch die Gewässeraufsicht. Der Klimawandel stellt uns vor große Herausforderungen, weshalb die wasserwirtschaftliche Planung immer wichtiger wird“, führt DI Kurt Eberhardsteiner, Leiter der städtischen Abteilung Wasserwirtschaft, aus.

Abteilung Wasserwirtschaft als „Hüter:innen der Stadtgewässer“

Die Abteilung Wasserwirtschaft des städtischen Geschäftsbereiches Planung, Technik und Umwelt der Stadt Linz nimmt eine zentrale Rolle bei der Überwachung und Sicherung der Oberflächengewässer und des Grundwassers im gesamten Stadtgebiet ein. Das hochqualifizierte Sachverständigen-Team arbeitet im Auftrag der Behörden und widmet sich hauptsächlich drei Sachgebieten:

Boden- und Gewässerschutz: Hierbei steht insbesondere die Behandlung von Niederschlagswasser im Fokus, vor allem von Verkehrs- und Parkplatzflächen. Die Vermeidung der Einleitung in die Kanalisation spielt eine wichtige Rolle, um den Anforderungen des Klimawandels gerecht zu werden. Kontaminiertes Niederschlagswasser, das mit Reifen- und Bremsabrieb sowie Schmierstoffen verunreinigt ist, erfordert eine Vorreinigung vor der Versickerung. Daneben bilden die klassischen Themen zur Verhinderung von Grundwasserverunreinigungen das Fundament des Boden- und Gewässerschutzes

Technischer Gewässerschutz für Industriebetriebe: Dieser Bereich trägt die Verantwortung für ähnliche Aufgaben wie im Bereich Boden- und Gewässerschutz, allerdings spezialisiert auf die spezifischen Herausforderungen der Linzer Großindustrie. Insbesondere aufgrund der EU-Industrieemissionsrichtlinie (IED) liegt der Schwerpunkt hier auf der Umsetzung von Umweltschutzmaßnahmen in den städtischen Industrieanlagen.

Gewässeraufsicht: Das Team führt monatliche Messungen und Probennahmen zur Analyse der Wasserqualität an festgelegten Stellen in den Oberflächengewässern durch. Dabei werden sowohl optische Begutachtungen als auch allgemeine Parameter zur Beurteilung des chemischen Zustands des Wassers erfasst. Darüber hinaus werden außerplanmäßige Erhebungen bei Verdachtsfällen von Gewässerverunreinigungen durchgeführt.

Boden- und Gewässerschutz in Linz

Die Abteilung Wasserwirtschaft der Stadt Linz befasst sich mit verschiedenen Aspekten der nachhaltigen Nutzung und Sicherung von Wasserressourcen. Dazu gehören Grundwasserentnahmen für Trink- und Nutzwasserzwecke sowie thermische Nutzungen des Grundwassers wie Grundwasserwärmepumpen und Tiefsonden. Die Abteilung überwacht etwa die Zulässigkeit von Einbauten in den Grundwasserkörper in den Schon- und Schutzgebieten, wie mehrgeschossige Tiefgaragen und begutachtet Wasserhaltungen für Bauwerke, die im Grundwasser errichtet werden.

Ein weiteres Tätigkeitsfeld umfasst Sanierungen im Zusammenhang mit dem Austritt wassergefährdender Stoffe. Hierzu werden Maßnahmen wie der Aushub von kontaminierten Böden oder die Platzierung von Sperrbrunnen ergriffen, um potenzielle Schadstoffausbreitung zu verhindern. Die Abteilung ist auch für den Schutz von Trinkwasser- und Schongebieten verantwortlich. Große Teile des Stadtgebietes nördlich der Donau werden vom Grundwasserschongebiet Urfahr sowie die Schutzgebiete Heilham und Plesching mit ihren unterschiedlichen Zonen eingenommen. Im Süden werden erhebliche Flächen vom Grundwasserschongebiet Scharlinz und dem entsprechenden Schutzgebiet (der Wasserwald ist gleichzeitig grüne Lunge und Freizeitparadies) eingenommen. Sie führt wasserfachliche Beurteilungen durch, um die Einhaltung von Geboten, Verboten und Bewilligungspflichten gemäß Schongebietsverordnungen und Schutzgebietsbescheiden sicherzustellen.

Die Abteilung Wasserwirtschaft behandelt auch Fragen im Zusammenhang mit Betriebsanlagen, die Lagerung und Leitung wassergefährdender Stoffe involvieren. Dies umfasst Aspekte wie die Lagerung von Chemikalien, Gefahrgütern, Tankstellen und Tanklagern. Sie überwacht die Ableitung produktionsspezifischer Abwässer in die öffentliche Kanalisation und regelt Anlagenkühlungen, sei es durch Ableitung in Oberflächengewässer oder durch Kühlung über Grundwasser. In all diesen Bereichen erfolgen umfassende wasserfachliche Beurteilungen zur Gewährleistung der Einhaltung der entsprechenden Vorschriften und Bestimmungen.

Monatliche Messungen an rund 130 Messpunkten

Im Rahmen der Gewässeraufsicht finden monatlich Messungen und Probennahmen zur Analyse der aktuellen Wasserqualität an festgelegten Stellen (ca. 130 Messpunkte) an den Oberflächengewässern im gesamten Stadtgebiet von Linz statt. Neben der optischen Begutachtung werden allgemeine Parameter für eine Grobbeurteilung des chemischen Gewässerzustandes gemessen.

Die Gewässeraufsicht der Stadt Linz ist verantwortlich für regelmäßige sowie außerplanmäßige Messungen, um potenzielle Gewässerverunreinigungen zu identifizieren. Bei Verdacht auf Verunreinigungen, erkennbar etwa an Schaumbildung oder Trübung, werden zusätzliche Messungen durchgeführt, um die Ursache festzustellen.

Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen

Die Abteilung reagiert auch auf Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen, indem sie die Situation bewertet, notwendige Maßnahmen ergreift (wie das Errichten von Ölsperren in Oberflächengewässern), kontaminierte Böden aushebt und vorläufige Sicherungsmaßnahmen bis zur Ankunft spezialisierter Ausrüstung durchführt. Dabei erfolgt eine Einschätzung der Gefährdung anhand vorhandener Informationen und die Zusammenarbeit mit anderen Einsatzorganisationen wird koordiniert.

Auswirkungen des Klimawandels

Die Erderhitzung stellt auch den Gewässerschutz in Linz vor große Herausforderungen.

Erhöhte Grundwassertemperaturen: Die steigenden Temperaturen führen neben anderen Ursachen zu stark erhöhten Grundwassertemperaturen, die sich negativ auf Ökosysteme und Wasserqualität auswirken können. Besonders betroffen sind innerstädtische Gebiete, in denen die Wassertemperaturen bereits jetzt bedenklich sind. Die Wasserwirtschaft ist daher bestrebt, die alleinige Nutzung zu Kühlzwecken in den belasteten Gebieten nur mehr in Ausnahmefällen zuzulassen, vielmehr wird eine Kombination mit der Nutzung zu Heizzwecken angestrebt.

Verstärkte Kühlwassernutzung: Die Linzer Industrie nutzt hauptsächlich Donauwasser zur Kühlung, das aufgewärmt in die Donau zurückgeleitet wird. Die erhöhten Umgebungstemperaturen führen zu einem erhöhten Kühlwasserbedarf, was wiederum entweder nachteilige Auswirkungen auf industrielle Prozesse hat oder bei Deckung des erhöhten Bedarfes mit Donauwasser auf das Temperaturregime der Donau hat.

Klimabedingte Wasserknappheit: Die veränderten Niederschlagsmuster und längeren Trockenperioden können zu einer Knappheit der Wasserressourcen führen, die sich auf die Trinkwasserversorgung, die Landwirtschaft und industrielle Prozesse auswirkt.

Zukünftige Projekte

Die Abteilung Wasserwirtschaft setzt Maßnahmen, um eine nachhaltige Wasserwirtschaft zu fördern:

Wasserwirtschaftliche Planung: Die Abteilung wird verstärkt in die Entwicklung wasserwirtschaftlicher Pläne investieren, um den Umgang mit Wasserknappheit und Hochwasserrisiken zu optimieren. Dies beinhaltet auch die Förderung von kombinierten Heiz- und Kühlkonzepten zur Reduzierung von anthropogener Gewässererwärmung.

Projekte zur Versickerung: Angesichts der steigenden Temperaturen und veränderten Niederschlagsmuster wird die Abteilung verstärkt an Projekten zur Versickerung von Niederschlagswasser arbeiten. Dies dient der Vermeidung von Überflutungen und der Erhaltung des Grundwasserhaushalts. Dazu soll wie im Aktionsprogramm zum Klimaanpassungskonzept beschlossen, zunächst eine Risikokarte zum Thema Versickerung erstellt werden.

„Die Qualität unseres Wassers ist ein unersetzliches Gut und von entscheidender Bedeutung für die Lebensqualität unserer Stadt. In Linz setzen wir uns mit großem Engagement dafür ein, die Wasserqualität zu schützen und zu erhalten. Neben Renaturierungsmaßnahmen spielt hier der Boden- und Gewässerschutz sowie die Gewässeraufsicht eine zentrale Rolle“, betont Klimastadträtin Mag.a Eva Schobesberger abschließend.

Text- und Fotoquelle: Stadt Linz

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