Mit dem Vorliegen der von Umweltstadträtin Eva Schobesberger initiierten ersten Linzer Stadtklimaanalyse ist ein Meilenstein gelungen, um Linz klimagerechter zu machen. Eine der klarsten Erkenntnisse der Expertise ist dabei die Wichtigkeit des Schutzes und Ausbaus des Grüngürtels, sowie der innerstädtischen Grünflächen. Besonders deutlich wird dank der Klimaanalysekarte, die Teil der Stadtklimaanalyse ist, wie wertvoll die Kaltluftzone bei der Johannes Kepler Universität für die Kühlung und Durchlüftung unserer Stadt ist. „Wenn dieser für die Lebensqualität aller LinzerInnen so wichtige Durchlüftungskorridor verbaut wird, ist das, als ob man im eigenen Zuhause alle Fenster zunagelt. Deshalb muss der Schutz des Grüngürtels an erster Stelle stehen und Umwidmungen müssen tabu sein. Daran lässt auch der Rechnungshof in seinem aktuellen Bericht keinen Zweifel“, bekräftigt Schobesberger.
Die heißen Tage dieser Woche haben wieder deutlich gezeigt, wie wichtig eine funktionierende Durchlüftung vor allem in der dicht verbauten Innenstadt ist. „Der Grüngürtel ist gemeinsam mit den innerstädtischen Parkanlagen unser größter Schatz, wenn es um den Kampf gegen die steigende Hitze geht. Wir müssen daher alles unternehmen, um diesen Schatz auch entsprechend zu schützen“, betont Schobesberger. Besonders wertvoll ist in diesem Zusammenhang die Kaltluftzone bei der JKU im Linzer Norden, die die Durchlüftung der Stadt sicherstellt. Wo sich die Kaltluftgebiete in unserer Stadt befinden sowie weitere Informationen zum Linzer Klima sind dank der Stadtklimaanalyse nun erstmals grafisch in Form von Karten dargestellt. Diese sind unter www.linz.at/stadtklima.phpfür alle Interessierten abrufbar.
Wie dringend der Handlungsbedarf ist, Maßnahmen gegen die Auswirkungen der Klimakrise zu setzen, hat auch der Bundesrechnungshof in seinem Bericht zur Anpassung an den Klimawandel in der Landeshauptstadt Linz deutlich gemacht. Explizit wird darin auch die Wichtigkeit der Freihaltung von Frischluft- und Kaltluftentstehungsgebieten zur Milderung von Hitzefolgen hervorgehoben. „Sämtlichen Umwidmungsbegehrlichkeiten im Grüngürtel muss daher endgültig eine klare Absage erteilt werden. Der frische Wind, der unsere Stadt kühlt, darf nicht durch altes Denken in Gefahr geraten“, so Schobesberger.
Um unsere Stadt klimagerechter zu machen und dafür Sorge zu tragen, dass sie so lebens- und liebenswert bleibt wie sie ist, müssen die Ergebnisse der von der Firma Weatherpark erstellten Stadtklimaanalyse Grundlagen für die Linzer Stadtplanung sein. Die Umsetzung der Expertise hat der Gemeinderat im Mai beschlossen. „Wir brauchen eine klimagerechte Stadtentwicklung bei der die Auswirkungen auf das Stadtklima bei jeder Entscheidung im Mittelpunkt stehen“, macht sich die Umweltstadträtin für einen Paradigmenwechsel stark.