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Dienstag, 14. September 2021

Unser Plan für eine klimagerechte Stadtplanung und Mobilität

Mit voller Überzeugung, konkreten Ideen und anschaulichen Bildern

Linz ist eine lebenswerte Stadt mit viel Potential. Damit das so bleibt, müssen in den kommenden Jahren alle Anstrengungen unternommen werden, um Linz zu einer klimagerechten Stadt des Miteinanders umzubauen. Besonders viel Luft nach oben herrscht dabei bei der Neuorganisation der Verkehrsströme in der Landeshauptstadt sowie in der Gestaltung des Wohnumfeldes, um mehr Platz zum Leben für die Linzer*innen anstatt für den Autoverkehr zu schaffen. „Damit das gelingt, ist aber ein Paradigmenwechsel quer durch alle Bereiche nötig. Das Stadtklima und die Bedürfnisse der Bürger*innen und nicht die Interessen von Investor*innen müssen von jetzt an bei jeder Entscheidung im Mittelpunkt stehen“, ist Umweltstadträtin Eva Schobesberger überzeugt.

Die brennendste Herausforderung, die wir dabei in den kommenden Jahren zu bewältigen haben, ist ohne Zweifel die Klimakrise. Dass diese längst auch bei uns angekommen ist, hat der heurige Sommer mit Hitzewellen gefolgt von Starkregenereignissen inklusive tennisballgroßer Hagelkörner im Linzer Süden gezeigt. „Uns bleibt nicht mehr viel Zeit, um gegenzusteuern und sicherzustellen, dass unsere Stadt trotz der sich verändernden klimatischen Bedingungen liebens- und lebenswert bleibt“, macht Umweltstadträtin Eva Schobesberger deutlich. Wie groß der Handlungsbedarf ist, streichen sowohl die von der Umweltstadträtin initiierte Stadtklimaanalyse wie auch der Bundesrechnungshof in seinem jüngsten Bericht hervor.

Nur reden reicht nicht: Echtes Engagement ist gefragt

Deshalb braucht es echtes Engagement anstatt nur zu reden. „Wir müssen unseren Grüngürtel und unsere Parks mit aller Kraft schützen und ausbauen. Sie sind unser größter Schatz im Kampf gegen die Auswirkungen der Klimakrise“, betont Schobesberger. Viel mehr Priorität ist zudem notwendig, wenn es um den Schutz unserer Bäume geht. Schließlich spenden große, gesunde Bäume nicht nur wertvollen Sauerstoff, als natürliche Klimaanlagen kühlen sie die Stadt und sind daher unverzichtbar. Damit unsere Bäume den nötigen Schutz bekommen, braucht es endlich ein Baumschutzgesetz, für das wir uns schon mehr als 20 Jahre einsetzen und das in anderen Bundesländern längst Praxis ist. „Wir wollen mehr Grün und weniger Hitze. Mehr Bäume zu pflanzen, unsere Häuser zu begrünen und dadurch mehr Lebensqualität zu schaffen, muss daher die Devise für die kommenden Jahre sein“, so die Linzer Umweltstadträtin.

Dringend notwendig sind einerseits Maßnahmen, um die Stadt an die nicht mehr abwendbaren Folgen der Klimakrise anzupassen. Andererseits darf entschlossenes Handeln nicht mehr länger aufgeschoben werden, um den Ausbau des Klimaschutzes voranzutreiben. Das bedeutet unter anderem, dass mit aller Vehemenz daran gearbeitet werden muss, Linz klimaneutral zu machen. Dazu ist es notwendig, den CO2-Ausstoß und alle anderen Treibhausgase bis 2030 drastisch zu reduzieren. Die größte Baustelle ist dabei nach wie vor der motorisierte Individualverkehr, der Tag für Tag durch die Stadt rollt. „Wir wollen, dass die Linzer*innen mehr Platz zum Leben in der eigenen Stadt haben. Leistbare, schnelle Öffis und attraktive Wege fürs Zufußgehen und Radfahren sind ein wichtiger Schlüssel, um Platz für die Menschen anstatt für die Autos zu schaffen“, macht Schobesberger deutlich.

Konkret fordern wir daher unter anderem:

  • Die Stadtklimaanalyse umsetzen: Sie wird zur Leitlinie und Grundlage aller zukünftigen Entscheidungen in der Stadtplanung
  • Der Grüngürtel muss unangetastet bleiben: Umwidmungen sind hier tabu – außerdem wollen wir ein Baumschutzgesetz und zusätzliches Grün in der Stadt
  • Umfassenden Klimaschutz – die Stadt Linz muss ihren Beitrag zur Senkung der CO2-Emissionen leisten und Klimaschutz in allen Bereichen verankern.
  • Klimawandelanpassung durch weitere Maßnahmen vorantreiben und in einem partizipativen Prozess mit den die Linzer*innen das erste Klimawandelanpassungskonzept erarbeiten  
  • Aufstockung des Klimafonds von einer auf drei Millionen Euro jährlich

Zeitgemäßes Mobilitätskonzept in Fahrt bringen

Linz braucht daher dringend ein Mobilitätskonzept, das dem 21. Jahrhundert entspricht. Denn während in Städten wie Paris, Brüssel und in vielen spanischen Metropolen Maßnahmen ergriffen werden, um den Durchzugsverkehr einzubremsen, passiert in Linz das Gegenteil. Statt zeitgemäßer Projekte wird mit der A26-Autobahnschneise ein Steinzeit-Vorhaben realisiert. Die Folgen für die Natur sind entlang der Urfahrwänd deutlich zu sehen. Obwohl es sich dabei um ein Bundesprojekt handelt, beteiligt sich die Stadt laut aktuellem Stand mit 36,3 Millionen Euro an den Gesamtkosten, die aktuell mit 743,1 Millionen Euro beziffert werden.

Dem nicht genug, plant das Land Oberösterreich mit der Ostautobahn eine weitere Transitschneise, die mitten durch den Linzer Süden führen soll. Hier fehlt nach wie vor ein klares Bekenntnis der Stadt, dass dieses Vorhaben nicht umgesetzt werden soll. Dabei ist längst bewiesen, dass zusätzliche Straßen keine Verkehrsprobleme lösen, sondern nur noch mehr Autos anziehen, das Klima schädigen, wertvolle Grün- und Naherholungsoasen zerstören und die Lebensqualität der Anrainer*innen deutlich mindern.  

Ausbau der Radinfrastruktur ist überfällig

Während Geld und Ressourcen offenbar keine Rolle zu spielen scheinen, wenn es um den Bau neuer Autobahnen geht, zeigen sich beim Ausbau der Öffis und der Radinfrastruktur die Versäumnisse der vergangenen Jahre und Jahrzehnte besonders deutlich. „Speziell die vergangenen eineinhalb Jahre haben gezeigt, dass immer mehr Menschen auf das Fahrrad umsteigen. Dieser Entwicklung gilt es in der Mobilitäts- und Stadtplanungspolitik endlich Rechnung zu tragen“, fordert Helge Langer, Klubobmann der Grünen Linz.

Wer mit dem Rad durch Linz fährt, muss sich nach wie vor auf einen Hindernisparcours gefasst machen. An wichtigen Ein- und Ausfahrtsstraßen fehlen nach wie vor eigene Spuren für den Radverkehr. Die vorhandenen Radwege sind oftmals schmal, voller Lücken und  enden oftmals plötzlich im Nichts. Wie gefährlich der Tritt in die Pedale in unserer Stadt sein kann, ist wohl jedem bewusst, der das Nadelöhr Nibelungenbrücke schon jemals mit dem Bike befahren hat. „Gerade jetzt, wo mit der Eisenbahnbrücke eine wichtige Donauquerung fertiggestellt ist und in absehbarer Zeit eine weitere folgen wird, muss eine sichere Lösung für den Rad- und Fußverkehr auf der Nibelungenbrücke umgesetzt werden“, fordert der Grüne Klubobmann.

Dass die Realität anders aussieht und Linz von einer radfahrfreundlichen Stadt nach wie vor  weit entfernt ist, zeigt sich in unschöner Regelmäßigkeit. „Es ist deshalb dringend notwendig, über die Umverteilung der begrenzt vorhandenen öffentlichen Flächen in unserer Stadt zu reden und den Worten auch Taten folgen zu lassen“, setzt sich Langer dafür ein, dass sich Linz ein Beispiel an Städten wie Kopenhagen nimmt. In der dänischen Hauptstadt werden unter anderem jedes Jahr drei Prozent der Stellplätze für den Autoverkehr reduziert. Der dadurch gewonnene Platz kommt dann den Menschen in Form neuer Geh- und Radwege, sowie zusätzlicher Verweilmöglichkeiten inklusive großer Bäume zugute. Die Umsetzung dieses sogenannten Kopenhagener Modells haben wir auch für Linz gefordert und im Gemeinderat zum Thema gemacht. Die Realisierung ist jedoch einmal mehr am Widerstand von SPÖ, FPÖ und ÖVP gescheitert.

Mangel an Radhauptrouten

Ein großer Mangel herrscht in Linz außerdem an leistungsfähigen Radhauptrouten, auf denen die Bürger*innen schnell, sicher und unkompliziert von A nach B gelangen. Dass auch bei den bestehenden Radachsen viel Handlungsbedarf gegeben ist, zeigt sich unter anderem entlang der Schubertstraße, die Teil der Nord-Süd-Hauptverbindung ist. Um die Situation zu verbessern und gleichzeitig zur Verbesserung des Neustadtviertel beizutragen, schlagen wir vor, die Schubertstraße künftig autofrei zu gestalten und den Platz dem Fuß- und Radverkehr sowie den Anrainer*innen zur Verfügung zu stellen.      

„Es ist höchste Zeit, mehrere Gänge hochzuschalten und Linz endlich fahrradfreundlich zu gestalten. Dazu ist aber eine deutliche Aufstockung des Budgets für den Radverkehr notwendig, um weitere Radwege sowie Schnellrouten zu errichten, Lücken zu schließen und Gefahrenstellen zu beseitigen. Gleichzeitig müssen Abstellmöglichkeiten für Fahrräder ausgebaut werden“, skizziert Langer den Weg in Richtung zeitgemäßer Mobilitätspolitik.  

 Konkret fordern wir daher unter anderem:

  • Linz wird fahrradfreundlich und die Infrastruktur dank einer deutlichen Aufstockung des Budgets verbessert – Attraktivität des Radverkehrs durch zusätzliche Radwege, Schnellrouten, sowie Lückenschlüsse verbessern und Gefahrenstellen reduzieren
  • Öffis haben Vorrang: Mehr Tempo beim Öffi-Ausbau durch den Ausbau von Busverbindungen und Taktverdichtungen
  • Gute Wege für Fußgänger*innen dank breiterer, barrierefreier Gehsteige, mehr Fußgänger*innen-Zonen und fußgänger*innen-freundlicher Ampelschaltungen
  • Mehr Lastenräder durch den Ausbau des Lastenrad-Sharing-Modells „Linzrad“ und den Ausbau der entsprechenden Infrastruktur
  • Nein zum Autobahn-Ausbau: Durch zusätzliche Autobahnen wird nicht der Stau, sondern nun die Umwelt bekämpft

 

Renderings zeigen Potential der Linzer Straßen

Wie Straßen aussehen können, in denen der Platz zum Leben für die Menschen im Mittelpunkt steht, große Bäume kühlenden Schatten spenden sowie genügend Platz für den Rad- und Fußverkehr ist, wollen wir mit zwei Illustrationen veranschaulichen. Zu sehen sind auf den Renderings der Kreuzungsbereich Schubertstraße/Lustenauer Straße und die Kreuzung zwischen der Fadinger- und der Bethlehemstraße. Zum Vergleich haben wir diesen Bildern aktuelle Fotos der beiden Stellen gegenübergestellt. „Man sieht auf den ersten Blick, dass Straßenzüge mit einfachen Mitteln zum Aufblühen gebracht werden können. Dazu ist es aber notwendig, dass der öffentliche Raum nicht mehr durch die Windschutzscheibenperspektive der Autos sondern aus der Perspektive der Lebensqualität für die Menschen gedacht wird“, ist Markus Rabengruber, Stadtplanungsexperte und Grüner Gemeinderatskandidat überzeugt.

Gerade die vergangenen Corona-Monate haben gezeigt, wie wichtig die Gestaltung des unmittelbaren Wohnumfeldes ist, damit die Linzer*innen wichtige Naherholungsräume in der unmittelbaren Umgebung finden. „Wir wollen, dass unsere Stadt vom Verkehrsraum zum Lebensraum wird, damit der nächste Wochenendausflug bereits vor der Haustüre beginnen kann. Dazu braucht es einerseits Maßnahmen, um den Durchzugsverkehr einzudämmen. Andererseits sind auch neue Lösungen für den ruhenden Verkehr gefragt, um die Straßen zu Treffpunkten zu verwandeln, an denen sich die Menschen gerne treffen, wo gemütliche Sitzgelegenheiten zum Verweilen einladen, Bäume für angenehme Temperaturen und die nötige Durchlüftung sorgen und Kinder gefahrlos spielen können“, so Rabengruber.

Rendering 1

Bedürfnisse der Menschen in den Mittelpunkt stellen

Deshalb müssen die Bedürfnisse der in der Stadt wohnenden Menschen bei stadtplanungspolitischen Entscheidungen viel mehr in den Mittelpunkt rücken. „Dazu ist aber ein Paradigmenwechsel notwendig anstatt der Fortsetzung des alten Denkens der vergangene Jahre und Jahrzehnte“, macht Rabengruber deutlich.

 Konkret fordern wir daher unter anderem:

  • Mehr Platz zum Leben schaffen durch Quartiers- statt Tiefgaragen bei jedem Haus, die Koppelung neuer Wohnquartiere an Öffis und Radwege und zusätzliche Park & Ride-Plätze
  • Innenstadt vom Verkehr befreien, damit sich die Menschen in der Linzer Innenstadt wohlfühlen
  • Kopenhagener Modell zur jährlichen Reduzierung des Parkraumes für Autos auch in Linz umsetzen
  • Stadt der kurzen Wege etablieren, in der Wohnbauten mit Infrastruktur wie Lokalen, Geschäften und Kultureinrichtungen versorgt sind
  • Nein zum Hochhaus-Wildwuchs und Ja zu alternativen und zukunftsweisenden Wohnprojekten

 

Rendering 2
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