Noch kein grünes Licht hat der Gestaltungsbeirat den viel diskutierten Plänen für die Sintstraße erteilt. „Natürlich wäre es erstrebenswert, wenn das gesamte Ensemble erhalten bliebe. Dass der Beirat eine Verbesserung des Dialoges zwischen den historischen Häusern und den Neubauten fordert, ist daher zu begrüßen, damit der Charakter der Anlage so gut wie möglich erhalten bleibt“, so Stadtplanungsexperte und Gemeinderat Markus Rabengruber.
Besonders problematisch ist hingegen, dass die Pläne wieder einmal eine große Tiefgarage umfassen, die zum Teil unter der Grünfläche verlaufen soll. „Wenn der Untergrund Beton statt Erde ist, wird es unmöglich, die in den Plänen eingezeichneten neuen, großen Bäume auch wirklich zu pflanzen und die Freifläche somit zu einem Ort mit hoher Aufenthaltsqualität zu machen“, fordert Rabengruber ein Ende der Unterbauung von Grünflächen durch Tiefgaragen.
Viele Innenhöfe von Wohnsiedlungen haben eines gemeinsam: Es finden sich wenige grüne Flecken. Geschuldet ist dieser Mangel zumeist Tiefgaragen, die unter den Grünflächen verlaufen. Auch die Pläne in der Sintstraße sehen unterirdische Auto-Abstellplätze vor, die beinahe die gesamte Fläche der neu zu bebauenden Grundstücke erfordern.
„Eines der besonderen Merkmale des Ensembles sind die großzügig gestalteten Freiräume. Wenn nun schon sieben der 18 Häuser weichen müssen, ist es nicht nachvollziehbar, auch noch den Fortbestand der Grünfläche und somit eine Naherholungsoase für die Menschen vor der eigenen Haustüre zu gefährden“, sieht Rabengruber auch in diesem Punkt Überarbeitungspotential. Unbedingt sichergestellt werden muss zudem, dass die Grünfläche zwischen den Häusern auch künftig (z.B. über Dienstbarkeiten) für die Öffentlichkeit zur Verfügung steht und nicht zu einem Privatareal wird.
Für den Grünen Stadtplanungsexperten zeigt das Beispiel der geplanten Tiefgarage einmal mehr, dass es dringend nötig ist, zeitgemäße Verkehrskonzepte zu entwickeln anstatt das alte Denken fortzusetzen. „Warum geht man nicht neue Wege und baut eine Quartiergarage für das Viertel anstatt bei jedem Wohnbauvorhaben eine separate Tiefgarage und eine dazugehörige Tiefgarageneinfahrt, zu errichten? Dass diese Möglichkeiten nicht in Betracht gezogen werden, ist enttäuschend“, so Rabengruber.