Mehr durchgängige und sichere Radwege, häufigere grüne Wellen, zusätzliche Abstellanlagen: Das sind nur drei der Wünsche, die Radfahrer:innen bei einer Umfrage der Grünen Linz während unserer heurigen Radrettungs-Tour geäußert haben. Gleichzeitig gibt die Befragung Aufschluss darüber, dass die Unzufriedenheit über das Radwegenetz in der Landeshauptstadt nach wie vor groß ist. „Rund 58 Prozent der Befragten sind mit dem Linzer Radwegenetz wenig oder gar nicht zufrieden. Zudem sind 63 Prozent der Ansicht, dass sich das Radwegenetz in den vergangenen Jahren nicht verbessert hat. Damit zeigt sich, dass nach wie vor viel zu tun ist, um Linz zu einer fahrradfreundlichen Stadt zu machen“, hält Klubobmann Helge Langer fest.
Bei acht Radrettungs-Tourstopps verteilt im Stadtgebiet haben wir heuer nicht nur wieder rund 180 Bikes fit für den Sommer gemacht, sondern die Gelegenheit genützt, die Bürger:innen zum Radverkehr in der Stadt zu befragen. Das Urteil spricht für sich: Der Großteil der Teilnehmer:innen an unserer Fragenbogenaktion ist der Meinung, dass die Radfahrenden zu wenig Straßenraum zur Verfügung haben. Konkret haben mehr als 86 Prozent angegeben, dass der Stellenwert des Radverkehrs im Vergleich zu den anderen Verkehrsteilnehmer:innen wenig zufriedenstellend oder sogar schlecht ist.
„Damit bestätigt sich, dass es in Linz nach wie vor an Platz und somit auch an Sicherheit für die Radfahrer:innen im Straßenverkehr mangelt“, sieht Langer auch hier Verbesserungsbedarf. Noch dazu, da in den vergangenen Jahren der Anteil an E-Bikes, Lastenrädern, Trailer Bikes und Eltern-Kind-Tandems, die mehr Platz im Straßenverkehr benötigen, gestiegen ist. Nicht zuletzt aufgrund dieser Entwicklung haben sich rund 84 Prozent der Teilnehmer:innen bei unserer (nicht repräsentativen) Umfrage für breitere Radwege ausgesprochen.
Besonders im Mittelpunkt gestanden sind bei unserer heurigen Auflage der Grünen Radrettung die Kinder und ihre Wünsche sowie Bedürfnisse bei der Fahrt auf zwei Rädern durch die Stadt. Dass auch hier noch viel zu tun ist, damit die jungen Menschen von heute zu Alltagsradler:innen von morgen werden, hat unsere Umfrage ebenfalls gezeigt. Mehr als 70 Prozent der Befragten haben angegeben, dass das Linzer Radwegenetz wenig bis gar nicht kinderfreundlich ist. „In Summe zeigen die Ergebnisse unserer Befragung vor allem eines: Es herrscht weiterhin Handlungsbedarf“, macht der Grüne Klubobmann deutlich.
Dass noch viel zu tun ist, um Linz zu einer Fahrradstadt zu machen, machen auch die vergangene Woche präsentierten ersten Erkenntnisse der Verkehrsergebung des Landes deutlich. Diese haben gezeigt, dass der Radverkehrsanteil in Linz in den vergangenen zehn Jahren nur minimal gestiegen ist. „Wenn wir wollen, dass künftig noch viel mehr Menschen regelmäßig in die Pedale treten, müssen sichere, durchgängige und leistungsstarke Radverbindungen der Standard und nicht die Ausnahme sein“, bekräftigt Langer.