Die erste Hitzewelle des heurigen Jahres hat wieder deutlich gezeigt, wie wichtig und unersetzbar Bäume als größter Schatz im Kampf gegen die Auswirkungen der immer weiter fortschreitenden Klimakrise sind. Davon offenbar unbeeindruckt sind nach wie vor ÖVP, FPÖ und SPÖ auf der für die Umsetzung zuständigen Landesebene. Alle drei Parteien haben sich, genau wie die MFG, heute im Ausschuss einmal mehr gegen ein Baumschutzgesetz ausgesprochen und damit eine Mehrheit für die von Klimastadträtin Eva Schobesberger initiierte Resolution der Stadt Linz verhindert. Es ist dies das zweite Mal binnen eines Monats, dass Schwarz-Blau-Rot Initiativen für ein Baumschutzgesetz abgesägt haben. Ein Antrag der Grünen Landtagesabgeordneten Anne-Sophie Bauer im Mai hatte ebenfalls keine Mehrheit bekommen.
„Anstatt endlich entschlossen im Sinne des Baumschutzes und unserer Lebensqualität zu handeln, ist heute der Freifahrtschein zum Fällen gesunder Bäume verlängert worden. Diese Entscheidung ist eine Kapitulation vor der Klimakrise und daher völlig unverständlich“, hält Schobesberger fest. Noch dazu, da sich im Linzer Gemeinderat sieben Parteien für ein Baumschutzgesetz ausgesprochen haben, darunter die SPÖ. „Deshalb ist es umso weniger nachvollziehbar, dass diese Initiative auf Landesebene auch mit den Stimmen der Sozialdemokratie in den Wind geschlagen worden ist“, so die Linzer Klimastadträtin.
Im heurigen März haben sich Grüne, SPÖ, NEOS, KPÖ, Linz+ und Wandel im Linzer Stadtparlament auf Antrag der Klimastadträtin für ein Baumschutzgesetz ausgesprochen und somit ein klares Signal für den Baumschutz gesendet. Auch der Bundesrechnungshof hat in seinem im vorigen Sommer erschienenen Bericht zur Klimaanpassung keine Zweifel an der Wichtigkeit einer entsprechenden Regelung zum Baumschutz gelassen. „Obwohl völlig klar ist, was zu tun ist, ignorieren auf Landesebene ÖVP, FPÖ und SPÖ sämtliche Wünsche und Empfehlungen zum Schutz der Bäume und heizen die Klimakrise weiter an. Das ist unverantwortlich“, macht Schobesberger deutlich. Damit gehört Oberösterreich weiterhin zu den Nachzüglern in Sachen Baumschutz. Schließlich gibt es in Wien und der Steiermark bereits ein Baumschutzgesetz, auch in Niederösterreich und Salzburg bestehen gesetzliche Regelungen. Bei uns hat die öffentliche Hand nun auch in Zukunft kaum eine Handhabe, wenn es darum geht, bei Fällungen gesunder natürlicher Klimaanlagen auf Privatgrund einzuschreiten.
„Jeder Baum, der heute gefällt wird, fehlt uns morgen beim Schutz vor den nicht mehr abwendbaren Folgen der Klimakrise“, verdeutlicht Schobesberger die Auswirkungen. Schließlich binden Bäume nicht nur Schadstoffe und sorgen für frische Luft. Sie durchlüften und kühlen auch unsere Stadt und sind ein wichtiger Lebensraum für Tiere und somit insgesamt ein wesentlicher, unverzichtbarer und nicht durch andere Maßnahmen ersetzbarer Beitrag zum Klimaschutz. „Kurz gesagt: Wo Bäume sind, fühlen wir uns wohl. Das haben die vergangenen Hitzetage wieder deutlich gezeigt. Deshalb werden wir uns weiterhin gemeinsam mit den vielen engagierten Menschen mit voller Kraft dafür einsetzen, damit künftig auch bei uns der Schutz der Bäume an erster Stelle steht und ein bürger:innennahes und unkompliziert anwendbares Baumschutzgesetz schnellstmöglich Realität wird“, betont Schobesberger.