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Montag, 13. Mai 2024

Linz im Klimawandel

Hitzenotfallplan als Präventivmaßnahme

Nicht erst seit gestern sind die Schlagzeilen der Medien durch Meldungen über Temperaturrekorde geprägt. Dies nicht nur dann, wenn warme Luft aus Nordafrika in Kombination mit Föhnwetterlagen so wie etwa beim jüngsten Linz Marathon zu Tageshöchstwerten über 28 Grad Celsius bereits im April führt. In Zukunft ist für Linz auch weiterhin eine Zunahme von aufeinanderfolgenden, mehrtägigen Hitzeereignissen, sogenannten Hitzewellen, zu erwarten. Beispielsweise werden diese Extremereignisse häufiger auftreten, höhere Temperaturen aufweisen und länger andauern. 

Hitze kann den menschlichen Organismus stark belasten. Ein Hitzenotfallplan ist geeignet, um zum einen die Folgen des Klimawandels, insbesondere von extremer Hitze, effizient zu kommunizieren und zum anderen ein an die Situation angepasstes Risikoverhalten zu erreichen und präventive Handlungsmöglichkeiten zu etablieren.

„Linz stellt sich mit einem Klimaneutralitäts- als auch mit einem Klimawandelanpassungskonzept der Verantwortung für die Zukunft der kommenden Generationen. Damit sind die Rahmenbedingungen definiert, um die Lebensqualität im Stadtgebiet trotz der Folgen der globalen Erwärmung bestmöglich zu erhalten und, wenn möglich, auch zu verbessern. Wir werden gemeinsam zahlreiche Schritte sitzen, um das Ziel der Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen. Aber nichtsdestotrotz kommt es darauf an, bereits jetzt wirksame Schutzmaßnahmen für den Notfall, etwa durch extreme Wetterlagen, treffen zu können“, informiert Bürgermeister Klaus Luger. 

„Die Messungen unserer Stadtklimatologie machen einmal mehr deutlich, mit welcher Geschwindigkeit die Klimakrise voranschreitet. Wir müssen alles in unserer Macht Stehende tun, um den klimagerechten Umbau unserer Stadt voranzutreiben und sowohl unser Klimaanpassungs- als auch unser Klimaneutralitätskonzept konsequent umsetzen. Unter der Hitze und überhöhten Temperaturen, die jahreszeitlich auch in unseren Breiten und vor allem in der überdurchschnittlich versiegelten Linzer Innenstadt immer früher einsetzen, leiden wir alle. Die Stadt Linz arbeitet daher einen Hitzenotfallplan aus, um vulnerable Linzerinnen und Linzer im Falle eines zukünftigen Hitzenotfalls gezielt schützen zu können“, betont Klimastadträtin Mag.a Eva Schobesberger.

Vorsorge für den Notfall

Hauptziel ist die Entwicklung eines Hitzenotfallplanes mit allen Maßnahmen, die es ermöglichen, hitzebedingte und UV-bedingte Erkrankungen und Todesfälle durch Prävention zu vermeiden. Dabei darf es weder gesundheitliche, soziale noch kulturelle Barrieren geben und der Plan muss mit den Zielen des Klimaschutzes und der Klimawandelanpassung im Einklang stehen. Für jede Maßnahme sollen daher die verantwortlichen Stellen, Institutionen, Organisationen und Einrichtungen definiert werden. 

Folgende Schritte sollen dabei erreicht werden:

  • Vulnerable Personengruppen identifizieren
  • Hitzewarnsystem implementieren
  • Kühlzentren identifizieren 
  • „Stadtplan kühler Orte“ entwickeln 
  • Relevante Akteur:innen vernetzen
  • Bevölkerung und relevante Stakeholder*innen partizipativ einbinden und informieren
  • Hitzenotfallplan inkl. Kommunikationskonzept und Monitoringsystem entwickeln

Ein wesentliches Element ist die Installation eines effektiven Warnsystems und darauf basierender Notfallmaßnahmen auf Basis entscheidender Parameter: präzise Wettervorhersagen und die Nutzung bestehender Apps und Informationssysteme der Stadt Linz sollen bei der Ausarbeitung mitgedacht und mit eingebunden werden, ebenso die Zusammenarbeit mit Blaulichtorganisationen. 

Für den Ernstfall ist eine Taskforce geplant, Informationskanäle und Massenmedien zum Zwecke der Informationsweitergabe sollen miteinbezogen werden. 

Die Abteilung Stadtklimatologie und Umwelt wurde durch einen Beschluss des Linzer Gemeinderates vom 29. Juni 2023 beauftragt, in enger Abstimmung mit den betroffenen Geschäftsbereichen einen entsprechenden Notfallplan für die Stadt Linz auszuarbeiten. Der Klimabeirat der Stadt Linz hat nun das konkrete Projektvorhaben als förderungswürdig bewertet, daher soll es mit rund 100.000 Euro aus dem städtischen Klimafonds finanziert werden. Die Erarbeitung soll bis Mitte nächsten Jahres erfolgen. 

2023 war das zweit heißeste Jahr der Messgeschichte in Linz

Die Auswirkungen der Klimakrise werden auch in Linz deutlich sicht- und spürbarer. Auf die Temperatur bezogen war 2023 für Linz das zweit-heißeste Jahr bislang, es liegt dem GeoSphere Klimamonitor nach nur wenige zehntel Grad Celsius hinter dem Hitze-Extremjahr 2018. Die Erhitzung des Klimas hat zur Folge, dass die Häufigkeit der Extremwetterereignisse zunimmt und diese gleichzeitig intensiver werden. 

Insgesamt waren 236 Tage heißer als im langjährigen Mittel der letzten knapp 30 Jahre und 129 kühler. 102 Tage davon waren sogar deutlich heißer im Vergleich zu nur 25 deutlich kälteren. Für Linz brachten die Sommermonate drei Hitzewellen, wovon zwei jeweils mehr als 14 Tage dauerten, und in Summe ca. 32 Hitzewellentage umfassten. Die Zahl der Tropennächte variiert aufgrund des Hitzeinsel-Effekts über das Stadtgebiet hinweg stark, Messstationen der Stadt stellten in weniger versiegelten und ländlicheren Teilen von Linz fünf Tropennächte fest und 19 im dicht bebauten und versiegelten Gebiet um die Otto-Glöckel Schule.

Textquelle: Stadt Linz 

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