Das LGBTIQ*-Team der Stadt Linz forciert 2023 weiterhin die Umsetzung des im Vorjahr entwickelten Maßnahmenplans. Bewährte Unterstützungsmaßnahmen zur gesellschaftlichen Aufklärung und zur Sichtbarmachung im öffentlichen Raum werden fortgesetzt. Darüber hinaus liegen besondere Schwerpunkte auf Projekten im Zusammenhang mit Public Health und der Aufarbeitung der Vergangenheit.
„Unsere Gesellschaft ist vielfältig und geprägt von unterschiedlichen sexuellen Orientierungen und Geschlechtsidentitäten. Dieser Gegebenheit gilt es in einer „City of respect“ offen und tolerant zu begegnen. Mein Ziel ist, auf die spezifischen Herausforderungen der LGBTIQ* Community aufmerksam zu machen, ein gutes Netz an Unterstützungsangeboten zu gestalten und gezielt ein Klima gesellschaftlicher Akzeptanz in Linz zu fördern“, sagt LGBTIQ*-Referentin Vizebürgermeisterin Tina Blöchl.
„Im letzten Jahr haben wir im Stadtgrünressort mit Regenbogenbänken, Zebrastreifen und Beeten viel zur Sichtbarmachung der Community im öffentlichen Raum unternommen. In diesem Jahr soll auch die historische Aufarbeitung insbesondere zur Verfolgung im Nationalsozialismus angegangen werden“ so die für das Stadtgrün und das Archiv der Stadt Linz zuständige Stadträtin Mag.a Eva Schobesberger.
Personen aus der LGBTIQ*-Community erfahren immer wieder Unverständnis und Diskriminierung. Um diese belastenden Erfahrungen zu bewältigen, bedarf es vor allem eines Ausbaus des psychosozialen Versorgungsangebots. Eine Zielgruppenbefragung in der Community soll Auskunft geben, in welchen Bereichen in Linz konkreter Handlungsbedarf besteht.
Vizebürgermeisterin Blöchl und die städtische LGBTIQ*-Koordinatorin Patricia Kurz-Khattab arbeiten zurzeit an einer Vernetzung der in Linz ansässigen Gesundheitsexpert:innen zur Verbesserung der Versorgungssituation. Damit wird die Basis für einschlägige und interdisziplinäre Supervision geschaffen.
Besonderer Bedarf besteht bei Transgender-Personen, die vor dem Transitionsprozess (Geschlechtsumwandlung) mehrere Gutachten benötigen. Betroffene berichten von zu wenigen Kassen-Therapieplätzen und damit verbundenen langen Wartezeiten. Problematisch ist besonders das mangelnde Angebot von Kinder- und Jugendtherapeut:innen. Investitionen in die Ausbildung zielgruppenspezifischer Psychotherapeut:innen durch Bund und Land könnten hier Abhilfe schaffen.
Ein Ziel für dieses Jahr ist, die historische Aufarbeitung insbesondere zur Verfolgung von Homosexuellen in der NS-Zeit in die Wege zu leiten. Diese Aufarbeitung ist eine wichtige Grundlage für das Vorhaben, den Ermordeten und Verfolgten in weiterer Folge einen Gedenkort in Linz zu widmen.
Darüber hinaus sollen künftig „queere“ Stadtführungen die Geschichte und Realität von LGBTIQ*s in Linz allen Interessierten näherbringen.
Text- und Fotoquelle: Stadt Linz