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Dienstag, 23. Januar 2024

Stadt Linz ist Vorreiterin bei Klimaschutz-Aktivitäten

Linzer Modell trägt Früchte

Linz braucht den Vergleich in Sachen Klimaschutz mit anderen Landeshauptstädten nicht zu scheuen. Ganz im Gegenteil – die oberösterreichische Landeshauptstadt ist sogar als Vorreiterin bei den Klimaschutz-Aktivitäten zu sehen. Bis 2040 strebt Linz die Klimaneutralität an. Diese Herausforderung erfordert die Zusammenarbeit aller Beteiligten in der Stadt, die diese Verantwortung ernst nehmen, indem sowohl Maßnahmen zum Klimaschutz als auch zur Anpassung an den Klimawandel ergriffen werden.

„Um die Lebensqualität zukünftiger Generationen weiterhin zu gewährleisten und Linz als Industriestandort langfristig zu sichern, sind umfangreiche Maßnahmen gegen die negativen Folgen des Klimawandels erforderlich. Bereits 2019 hat daher die Stadt Linz mit einem einstimmigen Gemeinderatsbeschluss sich zu dieser Aufgabe bekannt und seither die dafür erforderlichen Strukturen geschaffen sowie zahlreiche Maßnahmen auf Schiene gebracht. Das Linzer Modell übernimmt aus meiner Sicht eine Vorbildfunktion und trägt bereits Früchte. Dies bestärkt uns, diesen Weg konsequent weiterzugehen, um das langfristige Ziel der Klimaneutralität zu erreichen“, betont Bürgermeister Klaus Luger.

„Linz hat seit 2019 in Sachen Klimaarbeit nicht nur die notwendigen Beschlüsse und Strukturen geschaffen, sondern bereits viel erreicht, was für uns Ansporn sein muss, intensiv zusammen weiterzuarbeiten, denn wir stehen mit der Transformation zur klimagerechten Stadt vor einer Jahrhundertaufgabe. Ich danke allen Beteiligten auf den unterschiedlichen Ebenen für die gute Zusammenarbeit – ich denke, uns allen ist bewusst, wie wichtig diese Aufgabe ist, wenn wir Linz als Stadt mit sehr hoher Lebensqualität erhalten wollen“, sagt Klimastadträtin Mag.a Eva Schobesberger.

„Linz hat in den letzten vier Jahren für Aufsehen in der urbanen Klimaarbeit gesorgt. Wir tauschen uns intensiv auch mit anderen österreichischen Städten, wie zum Beispiel Wien oder Graz, oder der Klimaforschung aus und lernen voneinander. Denn bei der Klimatransformation stehen die heimischen Städte vor ähnlichen Herausforderungen. Dabei gilt die Devise: Zusammenarbeit statt Konkurrenz“, ergänzt Klimakoordinator Oliver Schrot, PhD MSc.

„In den letzten Jahren legte die Linzer Klimaarbeit einen Senkrechtstart hin, alle ziehen an einem Strang. Denn nur gemeinsam lassen sich die Herausforderungen des noch durch menschliche Aktivitäten stetig heißer werdenden Klimas bewältigen. Ich bin dankbar für die breite Unterstützung, die uns zuteilwurde. Die Entwicklungen machen hoffnungsvoll – was in Linz gelingt, zeigt Wege aus der Klimakrise auf, gemeinsam kann es gelingen“, erläutert Stadtklimatologe Mag. Dr. Johannes Horak. 

Beim Klimaschutz steht Linz im Vergleich mit anderen Landeshauptstädten an vorderster Stelle. Denn die oberösterreichische Landeshauptstadt gilt als Vorreiterin in Österreich Klimaschutz-Aktivitäten betreffend: Das zeigt eine aktuelle Publikation des Österreichischen Städtebundes (siehe „Österreichs Städte in Zahlen 2023“). 

Die erfolgreiche Klimaarbeit in Linz stützt sich auf zwei Hauptbereiche: Anpassung an den Klimawandel und aktiver Klimaschutz. Es geht darum, wie die Stadt mit dem zunehmend vom Menschen beeinflussten Klimawandel umgeht und welche konkreten Maßnahmen ergriffen werden. 

Bereits 2019 legte Linz mit der vom Gemeinderat beschlossenen Klimastrategie konkrete Ziele und Maßnahmen für die Klimaanpassung fest. Dazu zählte der Start einer Baumpflanzaktion, die zur Kühlung der Stadt beitragen soll, sowie die Einrichtung und Erhaltung von Korridoren für frische und kühle Luft. Organisatorische Schritte wurden ebenfalls vollzogen: die Einrichtung der Funktionen eines Stadtklimatologen sowie eines Klimakoordinators, die Gründung eines Klimabeirats sowie die Etablierung eines Klimafonds, der jährlich mit einer Million Euro ausgestattet ist. Diese Maßnahmen dienen dazu, den Klimaschutz und die Klimawandelanpassung in die Verwaltung zu integrieren und die Unterstützung von Klimaprojekten zu erleichtern. Linz zählt damit zu den 19 Prozent der Städte in Österreich, die verbindliche Ziele zur Klimaanpassung verfolgen. 

Linz nimmt Vorreiter-Rolle ein

In der Darstellung mit vergleichbaren Landeshauptstädten liegt Linz mit dem Gemeinderatsbeschluss im Jahr 2019 zu einer Klimaschutz-Strategie an vorderster Stelle.

Ende 2020 fasste der Gemeinderat den Beschluss, durch die Abteilung Stadtklimatologie und Umwelt ein Anpassungskonzept zu entwickeln. Nach fachlichen Vorarbeiten wurde Mitte 2021 dessen Struktur und zehn strategische Ziele definiert. Im Frühjahr 2022 führte die Stadt einen partizipativen Prozess mit Vertreter:innen aus der Stadtverwaltung, der Politik, der Unternehmensgruppe Linz und weiteren relevanten Akteur:innen durch. Zusätzlich gab es einen Workshop für Bürger:innen, zu dem 3.000 Einladungen an einen repräsentativen Querschnitt der Linzer Bevölkerung verschickt wurden; knapp 60 Bürger:innen nahmen teil. 

Die Zielsetzungen des Prozesses waren: 

  • die Einbindung der Expertise aller Beteiligten in das Konzept, 
  • die Darstellung der Betroffenheit von Linz durch den Klimawandel, 
  • eine transparente Kommunikation der Arbeiten und Ziele des Konzepts, 
  • die umfassenden und vielseitigen Aspekte der Klimaarbeit angemessen zu berücksichtigen.

Parallel dazu wurden weitere Maßnahmen zur Anpassung umgesetzt. Seit 2020 fließen klimatologische Stellungnahmen in Bebauungsplan- und Flächenwidmungsverfahren sowie in Wettbewerbsausschreibungen mit ein. Außerdem bietet die Stadt Beratung für Bauwerber:innen bezüglich stadtklimatologischer Phänomene und Aspekte in Planungsgebieten an. 

Instrumente wie Klimamonitoring, Klimadatenanalyse, die Dokumentation von Klimaereignissen sowie die Erfassung und Statistik von Klimaschäden sind besonders wichtig. Sie dienen sowohl der Bewusstseinsbildung als auch als wichtige Informationsquelle für Entscheidungsträger:innen. Etwa 30 Prozent der Städte nutzen bereits die ersten beiden Instrumente, während die Dokumentation von Klimaereignissen und Schäden bei 19 Prozent bzw. 16 Prozent der Städte Anwendung findet.

Das „Modell Linz“ – ein Erfolgsfaktor 

Nach mehr als zwei Jahren des Austauschs mit anderen Städten zeigt sich, dass die Klimaarbeit in Linz, wie in der ersten Linzer Klimastrategie von 2019 festgelegt, positive Effekte auf die Klimapolitik und deren Umsetzung hat. Das „Modell Linz“ besteht hauptsächlich aus einem Klimakoordinator, der für den Klimaschutz und die Klimaneutralität zuständig ist, sowie aus einem Stadtklimatologen, der für die Anpassung an den Klimawandel und das Stadtklima verantwortlich ist.

Beide arbeiten eng mit einem professionellen Team zusammen. Da sich Klimaschutz und Anpassung oft überschneiden, arbeiten diese Stellen abteilungsübergreifend zusammen, beispielsweise bei der Entwicklung von klimaneutralen und lebenswerten Quartieren. Das Besondere am „Modell Linz“ ist, dass die Verantwortlichen aus der Wissenschaft kommen und eigene Klimaforschung betrieben haben, was für eine umfassende und fachkundige Klimaarbeit wichtig ist. Ebenso zentral sind die halbjährlichen Klimasondersitzungen im Linzer Stadtsenat, ein Instrument das dazu dient, gemeinsam klimapolitische Weichenstellungen zu treffen. 

Die Photovoltaik-Offensive

Die städtische Photovoltaik-Offensive ist ein zentraler Bestandteil der Linzer Klimastrategie und ist von 2024 bis 2027 angesetzt. Mit der Gründung der „Linzer Energiegemeinschaft GmbH“ (LEG) und einzelnen Erneuerbaren Energiegemeinschaften (EEGs) ist geplant, ab diesem Jahr über 110 Photovoltaikanlagen auf städtischen Gebäuden in Betrieb zu nehmen. Diese Anlagen sollen nicht nur Strom produzieren, sondern auch zu jährlichen Einsparungen von einer Million Euro beitragen. Insgesamt investiert die Stadt Linz etwa 20 Millionen Euro in diese Photovoltaik-Initiative. Im Städtevergleich liegt Linz auch bei den kommunalen Photovoltaikanlagen weit vorne.

Das große Ziel: klimaneutral im eigenen Wirkungsbereich bis 2040, als Industriestadt bis 2050

Linz, die Hauptstadt Oberösterreichs, trägt als Industriezentrum eine erhöhte Verantwortung im Bereich Klimaschutz. Im nationalen Vergleich sticht hervor, dass die Industrie in Linz derzeit noch für 15 Prozent des österreichischen CO2-Ausstoßes verantwortlich ist. Neben der Industrie tragen auch städtische Gebäude, Verkehr, Energieerzeugung und der Konsum der Linzer Bevölkerung zu den Emissionen bei. Ein konkretes Beispiel ist die voestalpine GmbH, die 2017 etwa 9,2 Millionen Tonnen CO2emittierte. Insgesamt belaufen sich die CO2-Emissionen in Linz, einschließlich des Chemieparks und der Heizkraftwerke, auf jährlich 2,7 Millionen Tonnen. Hinzu kommen weitere Emissionen aus dem Konsum der Haushalte, deren genaue Werte derzeit ermittelt werden. 

Angesichts des internationalen Bestrebens, die CO2-Emissionen zu reduzieren, hat sich Linz das Ziel gesetzt, bis spätestens 2040 in ihrem eigenen Wirkungsbereich klimaneutral zu sein. Als Industriestadt soll dieses Ziel in seiner Gesamtheit bis 2050 erreicht werden. Dabei strebt die Stadt auch danach, sich international als Zentrum für grüne Wasserstofftechnologien zu etablieren. Im November 2023 wurde mit großem Erfolg die erste H2 Convention Oberösterreich und Großraum Linz in der Tabakfabrik mit 300 nationalen und internationalen Entscheidungsträger:innen aus Städten und Regionen sowie von Unternehmen, Netzwerken und Thinktanks veranstaltet. 

Die ersten Schritte dazu sind bereits gesetzt. So investiert zum Beispiel die voestalpine mehr als eine Milliarde Euro in den Bau eines neuen Elektrolichtbogenofens am Standort Linz. Weitere 750 Millionen Euro stellt die Linz AG in den kommenden Jahren für klimarelevante Maßnahmen bereit, etwa durch die Errichtung des größten Wärmewandlers Österreichs. Zudem stellt auch die chemische Industrie schrittweise auf CO2 neutrale Produktionsprozesse um.

Textquelle: Stadt Linz 

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