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Mittwoch, 28. Februar 2024

Frauenpreis 2024 geht an Patricia Wenigwieser

Auszeichnung für ihr Engagement gegen Gewalt gegen Frauen

Seit 2012 würdigt die Stadt Linz alljährlich herausragendes frauenpolitisches Engagement. Heuer geht der mit 5.000 Euro dotierte Frauenpreis an Patricia Wenigwieser für ihr großes Engagement gegen Gewalt gegen Frauen. Sie hat das Thema einen ganzen Monat lang im wahrsten Sinne des Wortes am Hauptplatz in die Auslage gestellt. Den ganzen Dezember 2023 hat sie im PopUp-Store des Innovationshauptplatzes das Thema Gewalt gegen Frauen gemeinsam mit Linzer Frauenorganisationen prominent sichtbar gemacht. So waren viele Organisationen, die sich aktiv gegen Gewalt einsetzen, genauso präsent wie Anlaufstellen für Betroffene, u.a. StoP Linz oder das autonome Frauenzentrum (aFZ). Möglichkeiten der Zivilcourage wurden aufgezeigt, es fanden Workshops, ein Benefizkonzert mit Lesung und viele weitere Veranstaltungen statt. Darüber hinaus wurden freiwillige Spenden in Höhe von circa 2.000 Euro gesammelt, die zu 100 Prozent dem Linzer Frauenhaus überreicht wurden. 

„Männergewalt gegen Frauen ist ein massives, gesellschaftliches Problem. Es geht uns alle an und ist auch Schwerpunkt im Linzer Frauenressort sowie in der Stadt Linz generell. Dieses Jahr zeichnen wir mit Patricia Wenigwieser eine Frau aus, die es durch ihren persönlichen Einsatz geschafft hat, das Thema Gewalt unter Einbindung von vielen Organisationen für einen Monat prominent auf dem Hauptplatz sichtbar zu machen. Ich möchte mich für dieses außerordentliche Engagement bedanken und ganz herzlich zum Frauenpreis 2024 gratulieren“, betont Frauenstadträtin Mag.a Eva Schobesberger.

Die Jurybegründung

Insgesamt 29 Einreichungen für den Frauenpreis 2024 haben das Frauenbüro der Stadt Linz erreicht. Unter dem Vorsitz von Stadträtin Mag.a Eva Schobesberger gehörten der Jury 2024 weiters die Gemeinderätinnen GRin Paulina Wessela (SPÖ), GRin Theresa Ganhör (ÖVP), GRin Martina Tichler (FPÖ), GRin Gerlinde Grünn (KPÖ), GRin Renate Pühringer (Linz+) und Vera Schachner (MFG) an. Sie begründeten ihre einstimmige Entscheidung folgendermaßen:

„Gewalt gegen Frauen* ist in unserer Gesellschaft immer noch allgegenwärtig und gleichzeitig wie kaum ein anderer Bereich tabuisiert und für Betroffene mit Scham behaftet. Umso wichtiger ist es, das Thema in die Öffentlichkeit zu tragen und niederschwellige Zugänge zu schaffen. Das Wissen über Beratung und Information muss möglichst breit gestreut werden. Genau das hat die Preisträgerin getan: Sie hat es auf den Hauptplatz gebracht. Der Preisträgerin ist es als Einzelperson gelungen, zahlreiche Organisationen einzubinden, die sich aktiv gegen Gewalt gegen Frauen* einsetzen. Mit ihrer Kunstausstellung im PopUp-Store Innovationshauptplatz im Dezember 2023 schaffte Patricia Wenigwieser Aufmerksamkeit für das Thema und gab wichtige Informationen an Interessierte bzw. von Gewalt Betroffene weiter. Der Preisträgerin geht es mit ihren Aktivitäten auch darum, dem Thema ein Stück „Scham" zu nehmen und damit Betroffene zu stärken, um sich aus toxischen Beziehungen befreien zu können."

Das Projekt

Sehr spontan hat sich Patricia Wenigwieser im Herbst des vergangenen Jahres dazu entschlossen, für die Nutzung des PopUp-Stores des Innovationshauptplatzes einzureichen, um eine Ausstellung zum Thema Gewaltschutz zu realisieren. Nachdem sie die Zusage für Dezember erhalten hatte, mobilisierte sie innerhalb eines Monats viele Linzer Organisationen, um bei dem Projekt auf unterschiedliche Weise mitzuwirken. Die Idee stieß von Anfang an bei allen Angefragten auf großen Anklang und hohes Engagement. In das Projekt wurden daher folgende Organisationen durch verschiedenste Aktionen (Flyer-Verteilen, Info-Veranstaltungen, Aufklärungsarbeiten etc.) involviert.

  • Frauenhelpline 
  • Autonome Frauenhäuser Österreich 
  • Das Frauenhaus Linz 
  • Autonomes Frauenzentrum Linz (aFZ) 
  • Stadtteile ohne Partnergewalt (StoP) 
  • Linzer Frauenbüro 
  • Women Against Violence (WAVE) 
  • Telefonseelsorge 
  • Unsichtbar 
  • Krisenzentrum Linz 
  • Männernotruf 
  • DORF TV

Durch eine Ausstellung und diverse Aktivitäten konnte so einen Monat lang durch unterschiedlichste Aktionen für den Gewaltschutz am Hauptplatz sensibilisiert werden. Zudem wurden freiwillige Spenden in Höhe von circa 2.000 Euro gesammelt, die zu 100 Prozent dem Linzer Frauenhaus überreicht wurden. 

Erschreckende Zahlen

Allein seit dem letzten Wochenende wurden in Österreich fünf Frauen und ein Mädchen von Männern ermordet. Im Jahr 2023 gab es nach Angaben des AÖF (Autonome Österreichische Frauenhäuser) 26 Femizide. Das bedeutet, dass 26 Frauen rein auf Grund ihres Geschlechts bzw. aufgrund von „Verstößen“ gegen die traditionellen sozialen und patriarchalen Rollenvorstellungen, die Frauen zugeschrieben werden, vorsätzlich durch einen Mann ermordet wurden. 

Diese hohe Anzahl an Frauenmorden in Österreich ist allerdings nur die schreckliche Spitze des Eisbergs. Die Dimension körperlicher und/oder sexueller Gewalt, die in Österreich von Männern gegen Frauen verübt wird, ist erschütternd: Jede dritte Frau (34,51 Prozent) zwischen 18 und 74 Jahren hat ab dem 15. Lebensjahr körperliche und/oder sexuelle Gewalt erlebt. Mehr als jede vierte Frau (26,59 Prozent), die bereits mindestens einmal erwerbstätig war, hat sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz erfahren (vgl. Statistik Austria 2022). Aus Angst und Scham schweigen die Opfer sehr häufig über das, was sie erleiden. Die Mehrzahl aller gewaltsamen Übergriffe gegen Frauen und Mädchen werden von Männern im engsten persönlichen Umfeld verübt und bleiben auch deshalb oft lange Zeit von der Außenwelt unbemerkt. 

Die Verleihung

Die Verleihung des Frauenpreises findet im Rahmen der festlichen Veranstaltung „talk of fem“ am Donnerstag, 29. Februar, um 19 Uhr, im Alten Rathaus statt.

Text- und Fotoquelle: Stadt Linz 

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