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Donnerstag, 23. November 2023

16 Tage gegen Gewalt gegen Frauen

Städtisches Frauenressort setzt Schwerpunkt im Gewaltschutz und vielfältige Maßnahmen für ein gewaltfreies Leben für alle

Die Stadt Linz beteiligt sich auch dieses Jahr an der weltweiten Kampagne „16 Tage gegen Gewalt“ und setzt damit ein klares Zeichen gegen Gewalt gegen Frauen und Mädchen. Gewalt gegen Frauen kommt in allen Teilen der Gesellschaft und Altersgruppen vor – und im schlimmsten Fall endet sie tödlich. Bis zum 23. November 2023 gab es nach Angaben des AÖF (Autonome Österreichische Frauenhäuser) in diesem Jahr bereits 25 Femizide. Das bedeutet, dass 25 Frauen rein auf Grund ihres Geschlechts bzw. aufgrund von „Verstößen“ gegen die traditionellen sozialen und patriarchalen Rollenvorstellungen, die Frauen zugeschrieben werden, vorsätzlich durch einen Mann ermordet wurden.

Diese hohe Anzahl an Frauenmorden in Österreich ist allerdings nur die schreckliche Spitze des Eisbergs. Die Dimension körperlicher und /oder sexueller Gewalt gegen Frauen in Österreich ist erschütternd: Jede dritte Frau (34,51 Prozent) zwischen 18 und 74 Jahren hat ab dem 15. Lebensjahr körperliche und/oder sexuelle Gewalt erlebt. Mehr als jede vierte Frau (26,59 Prozent), die bereits mindestens einmal erwerbstätig war, hat sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz erfahren (vgl. Statistik Austria 2022). Aus Angst und Scham schweigen die Opfer sehr häufig über das, was sie erleiden. Die Mehrzahl aller gewaltsamen Übergriffe auf Frauen und Mädchen passieren im engsten persönlichen Umfeld und bleiben daher oft lange Zeit von der Außenwelt unbemerkt. 

„Beim Thema Gewalt setzen wir neben der Unterstützung von konkreten Projekten, insbesondere auf Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung. Gerade jetzt haben wir beispielsweise gemeinsam mit Stefanie Sargnagel eine neue Kampagne gegen Sexismus gestartet. Frauen und speziell junge Frauen sind in unterschiedlichen Lebensbereichen mit vielen Übergriffen konfrontiert. Es geht hier um die Klarstellung, dass das NICHT „normal“ ist. Es geht darum, dass ein Übergriff als solcher erkannt und benannt wird. Insgesamt haben die Corona-Jahre dazu geführt, dass traditionelle Rollenbilder wieder verstärkt auf Frauen jedes Alters einwirken. Dieser Entwicklung wollen wir bewusst gegensteuern. Mit gezielten Workshops sollen gesellschaftliche Rollenbilder als solche entlarvt werden. Mädchen und junge Frauen sollen darin gestärkt werden, ihre Kompetenzen, Fähigkeiten, Leidenschaften nicht nur zu erkennen, sondern auch nach ihnen zu handeln und ihre Wege zu gehen. Es geht um Freiheit, Selbstbewusstsein und Eigenständigkeit“, erklärt Frauenstadträtin Mag.a Eva Schobesberger. 

„Gewalt hat in unserer Gesellschaft keinen Platz. Es ist die Aufgabe der Stadt Linz, sowohl als Kommune als auch in der Rolle eines großen Dienstgebers hier klar Stellung zu beziehen. Das städtische Frauenbüro setzt ganzjährig einschlägige Maßnahmen, Aktionen, Projekte und Aktivitäten für Opferschutz und Gewaltprävention um. Danke für diese so wichtige Arbeit“, bedankt sich Personaldirektorin Mag.a Brigitta Schmidsberger. 

Das Frauenressort der Stadt Linz setzt das ganze Jahr über zahlreiche bewusstseinsbildende und präventive Maßnahmen, um Gewalt und Übergriffe zu verhindern, bietet aber auch kostenlose Angebote um Opfer zu schützen und zu unterstützen. So werden neben allgemeinen Informationskampagnen speziell für die Linzer Pflichtschulen kostenlose Workshops und Veranstaltungen zu den Themen Gewaltschutz und Empowerment angeboten. Kooperiert wird dabei mit verschiedenen Organisationen, wie dem autonomen Frauenzentrum, dem Verein PIA (Prävention, Beratung und Therapie bei sexueller Gewalt) und dem Verein PROGES. Wichtige Netzwerk- und Kooperationspartner:innen sind auch das Frauenhaus Linz und das Gewaltschutzzentrum .

16 Tage gegen Gewalt gegen Frauen

Im Rahmen der internationalen Kampagne „16 Tage gegen Gewalt gegen Frauen“ wird das Recht auf ein gewaltfreies Leben eingefordert. Diese 16 Tage finden zwischen 25. November (Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen) und 10. Dezember (Internationaler Tag der Menschenrechte) statt. Gewalt gegen Frauen ist weltweit – auch in Österreich – die häufigste Menschenrechtsverletzung. In Linz werden in dieser Zeit kostenlose Veranstaltungen und Informationsabende angeboten. Für 2023 sind folgende Veranstaltungen von bzw. mit Beteiligung des Frauenbüros geplant:

Fahnenaktion

Vor den Rathäusern wehen in diesem Aktionszeitraum als sichtbares Zeichen Fahnen. Für ein Leben frei von Gewalt – für alle Frauen. 

Bündnis 8. März: Kundgebung gegen Gewalt gegen Frauen

Freitag, 24.11. ab 13 Uhr: Die Kundgebung macht auf die erschreckend hohe Zahl der Femizide in Österreich aufmerksam.

Frauen im Gespräch: Gegen Gewalt gegen Frauen

Dienstag, 28.11. um 19 Uhr: Im Jahr 2022 gab es 28 Frauenmorde in Österreich. Yvonne Widler und Karin Neuwirth zeigen mit hoher Fachkompetenz auf, wie jede:r Einzelne Gewalt gegen Frauen verhindern kann. Erfahre in diesem achtsam geführten Gespräch, wie effektive und nachhaltige Gewaltprävention aussieht und was persönlich getan werden kann, wenn jemand Gewalt im eigenen Umfeld ausgesetzt ist. Gemeinsam gegen Gewalt gegen Frauen vorzugehen, braucht Wissen, Mut und Solidarität.

Kooperationsveranstaltung des Frauenbüros der Stadt Linz mit dem Bildungs- und Begegnungszentrum Haus der Frau, Veranstaltung ist kostenpflichtig, Haus der Frau, Volksgartenstraße 18, 4020 Linz.

Poetry Slam mit After Party

Mittwoch, 6.12. um 18 Uhr: Das Frauenbüro veranstaltet ihren jährlichen Poetry Slam gegen Gewalt gegen Frauen, hierbei tragen diverse Poet:innen ihre selbstgeschriebenen Texte vor.
Heuer erstmalig in Kooperation mit Stadtwerkstatt, wo die Veranstaltung auch stattfinden wird, Kirchengasse 4.

Sprechblasen gegen Gewalt 

Mit der Sprechblasenaktion werden Unternehmen und Privatpersonen eingeladen, ein Zeichen gegen Gewalt zu setzen. Die laminierten Sprechblasen sind mit verschiedenen Statements erhältlich und sollen z.B. in Auslagen, auf Autoscheiben, auf dem Fenster zu Hause oder im Büro angebracht werden. Die Aktion wird vorrangig anlässlich der 16 Tage gegen Gewalt beworben, die Sprechblasen können aber seit 2017 ganzjährig im Frauenbüro kostenlos bestellt werden.

Aktuelle Projekte und Kampagnen gegen Sexismus und Gewalt

Kampagne gegen Sexismus mit Cartoons von Stefanie Sargnagel

Sexismus umfasst sexuelle Belästigung und beinhaltet Vorurteile, Stereotypen und Ungleichbehandlung, die aufgrund des Geschlechts einer Person stattfinden. Sexismus kann in verschiedenen Bereichen auftreten, wie zum Beispiel in der Arbeitswelt, in sozialen Interaktionen, im Privaten oder in den Medien. 

Das Frauenbüro der Stadt Linz setzt gemeinsam mit Cartoonistin und Schriftstellerin Stefanie Sargnagel mit einer Kampagne gegen Sexismus ein klares Zeichen: Sexismus hat in unserer Gesellschaft keinen Platz! Hierfür hat Stefanie Sargnagel vier Cartoons entwickelt, die zum Nachdenken und Hinterfragen tradierter Rollenzuschreibungen anregen und tödliche Missstände wie Femizide in unserer Gesellschaft anprangern. In Form von Plakaten und Postkarten wurden die Sujets gedruckt und sollen so breitflächig in der Stadt Linz verteilt werden. Zusätzlich können diese Produkte kostenlos im Onlineshop der Stadt Linz bestellt werden. Die Kampagne thematisiert bewusst provokant Sexismus und Diskriminierung und weist gekonnt auf diese Missstände hin. www.linz.at/sargnagel-cartoons

LUISA IST DA!

„LUISA IST DA!“ ist eine wichtige Kampagne gegen sexuelle Belästigung und Gewalt gegen Mädchen und Frauen im Nachtleben. Ziel ist, dass sich Mädchen und Frauen bei sexueller Belästigung nicht lange erklären müssen, sondern ihnen unmittelbar und diskret Hilfe angeboten wird. Die Stadt Linz geht dabei mit gutem Beispiel voran und schult in der Pilotphase die Portier:innen und Mitarbeiter:innen der Linzer Rat- und Volkshäuser zu LUISA-Beauftragten. In einem nächsten Schritt soll das Projekt auch auf die UGL sowie die Nachtgastronomie ausgerollt werden.

StoP – Stadteile ohne Partnergewalt

StoP verbindet bestehende Opferschutzarbeit mit Gemeinwesenarbeit und setzt dort an, wo Gewalt stattfindet: in den Stadtteilen, in der Nachbarschaft, in den Siedlungen und Häusern. Dementsprechend wendet sich StoP auch explizit und direkt an die Zivilgesellschaft, bindet diese aktiv ein und vermittelt, was jede:r Einzelne beitragen kann. 

In Linz wurde Projekt 2021 gestartet. Das Projekt wird vom Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser getragen und vom Frauenhaus Linz umgesetzt. Seit Beginn unterstützt die Stadt Linz den Auf- und Ausbau des Projekts in Linz.

Folgende Workshops und Aktionstage hält das Frauenbüro für städtische Schulen und Kindergärten bereit:

Workshops zum Thema Gewaltprävention

Mein kunterbuntes Bauchgefühl

Sexuelle Gewalt ist noch immer ein Tabuthema und vor allem in der Präventionsarbeit bei Kindern im Volksschulalter gibt es noch großen Aufholbedarf. Der Verein PIA bietet im Bereich der Präventionsarbeit Workshops für unterschiedliche Altersgruppen an. Diese geben Fragen und Mythen zum Thema Sexualität Raum. Kinder brauchen kompetente Begleiter:innen, um ihr Wissen über den eigenen Körper und seine Funktionen zu erweitern. Auch geht es darum, sich mit den eigenen Bedürfnissen und Grenzen aber auch Fragen zum Thema „Nein sagen“ sowie guten oder schlechten Geheimnissen auseinander zu setzen. Im Schuljahr 2022/23 fanden 30 dieser Workshops statt mit insgesamt 584 Teilnehmenden.

Wenn alles sich verändert 

Auch bei der Präventionsarbeit mit Jugendlichen besteht noch großer Aufholbedarf. Die altersgerechte Auseinandersetzung in den Mittelschulen (1. und 2. Schulstufe) mit Themen „erste Liebe“ und „Rollen-Bilder“ soll die Teilnehmerinnen stärken, sie mit relevanten Informationen versorgen und in letzter Konsequenz einen wichtigen Beitrag zur Prävention von sexuellem Missbrauch beziehungsweise von sexueller Gewalt leisten. 20 Workshops mit insgesamt 405 Teilnehmenden wurden im Schuljahr 2022/23 abgehalten.

Mit Uns Nicht!

In den vergangenen Jahren häuften sich Berichte über K.O.-Tropfen, deren Einsatz eine große und reale Gefahr darstellen. Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, insbesondere junge Frauen über deren Einsatz und Wirkung aufzuklären sowie in eine Auseinandersetzung über Übergriffe und die Wahrung der eigenen Grenzen zu treten. In einem geschützten Rahmen werden die Mädchen über unterschiedliche Formen von Gewalt, im Speziellen über sexuelle Gewalt im Zusammenhang mit K.O.-Tropfen, aufgeklärt. Gemeinsam wurden im Schuljahr 2022/23 in zehn Workshops mit insgesamt 76 Teilnehmenden verschiedene Handlungsmöglichkeiten erarbeitet. 

Das autonome Frauenzentrum führt die Workshops „Mit uns nicht“ bereits seit 2014 im Auftrag des Frauenbüros durch. Ende 2016 wurde ein neues Konzept entwickelt. 

Die Workshops teilen sich nun in drei Module auf, mit unterschiedlichen Schwerpunkten:

  • Modul I: Gewalt in der Familie und Beziehung
  • Modul II: Gewalt im Öffentlichen Raum
  • Modul III: Gewalt im beruflichen Kontext

Gewaltpräventionsworkshops in Linzer Sonderschulen

Weltweit ist Gewalt an Frauen die häufigste Menschenrechtsverletzung. Mädchen mit geistiger, psychischer und körperlicher Beeinträchtigung bzw. Behinderung sind davon überproportional betroffen.

Der Workshop informiert Mädchen zum Thema Liebe, Erotik, Sexualität, Partnerschaft, Freundschaft, und vieles mehr. Es erfolgt eine Auseinandersetzung mit den eigenen Gefühlen und eigenen Grenzen. Auch geht es in der Einheit darum, die Grenzen von Mitmenschen zu verstehen und respektieren zu lernen. Die Beschäftigung mit den eigenen Gefühlen und Grenzen von sich und anderen führt zu einem besseren Verstehen dieser und ermöglicht es, diese zu wahren. 

Die Workshops werden vom Verein senia durchgeführt und können seit 2022 von den Sonderschulen abgerufen werden. Insgesamt fanden im Schuljahr 2022/23 4 Workshops mit 18 Teilnehmenden im vergangenem Jahr statt. 

Geschlechtersensibles Puppentheater Josefine

Im Kindesalter „erlernte“, tradierte Rollenbilder werden unbewusst übernommen und prägen das Verhalten bis in das späte Erwachsenenalter – oft lebenslang. Das 2017 in Kooperation mit dem Kinderkulturzentrum Kuddelmuddel entstandene, gendersensible Puppentheater „Josefine“ ist eine Geschichte gegen das „sich klein machen“ und will diese einengenden Rollenmuster aufweichen sowie insbesondere das Selbstbewusstsein von Mädchen stärken. 

Mädchen-Rugby-Aktionstag 

Das Frauenbüro der Stadt Linz möchte bewusst einen Beitrag zur Überwindung stereotyper Rollenbilder leisten und besonders im sportlichen Bereich diesbezüglich Akzente setzen. Gemeinsam mit dem Rugby Club Linz wird ein Mädchen-Rugby-Aktionstag veranstaltet, um den Teilnehmerinnen weitere alternative Freizeitangebote aufzuzeigen. 

Mädchen-Fußball-Aktionstag 

Hier setzt sich das Frauenbüro für die Überwindung einengender stereotyper Rollenbilder ein, die bewusst und unbewusst in beinahe allen Lebensbereichen, so unter anderem auch im Sport, wirken. Trotz sportlicher Erfolge fristet der Frauenfußball in Österreichnach wie vor ein Schattendasein. Auf Initiative von Frauenstadträtin Mag.a Eva Schobesberger wird gemeinsam mit dem Mädchen- und Frauenfußballverein Union Kleinmünchen ein Mädchen-Fußball-Aktionstag veranstaltet, um den Teilnehmerinnen alternative Freizeitangebote aufzuzeigen.

Weitere Angebote des Frauenressorts

Mädchen-Seite

In vielen Lebensbereichen führte die Pandemie zu einer Retraditionalisierung der Geschlechterrollen und zu verstärkter ökonomischer Benachteiligung von Frauen. Mädchen und junge Frauen sind von diesen gesellschaftlichen Rückschlägen stark betroffen. Mit diesem Hintergrund hat das Frauenbüro der Stadt das autonome Frauenzentrum mit der inhaltlichen Erstellung einer Mädchenhomepage beauftragt.

Ziel dieser Website ist es essenzielle Themen zur Gleichberechtigung aufzugreifen, zielgruppengerecht aufzubereiten und bestehende sehr gute (Beratungs-) Einrichtungen zu verknüpfen und über eine Website zentral abrufbar zu machen. Anlässlich zum Internationalen Mädchentag am 11. Oktober 2023 ging die Mädchen-Seite der Stadt Linz online: Eine Seite, die es Mädchen und jungen Frauen in Linz mit einem Klick ermöglicht sich vielseitig zu informieren und bei Bedarf die für sie notwendige Unterstützung zu holen: ob es um die Berufswahl, Pension, Gewaltschutz, Sucht oder zwischenmenschliche Beziehungen geht – all diese Themen deckt diese zielgruppengerecht aufbereitete Homepage ab. 

5. Maria Schwarz-Schlöglmann Lecture zum Gewaltschutz

Im Gedenken an die große Linzerin Maria Schwarz-Schlöglmann, welche sich unermüdlich für die Rechte von Frauen und Gewaltopfern einsetzte, findet jährlich eine Lecture zum Gewaltschutz statt. Mit wissenschaftlichen Vorträgen, praxisnahen Diskussionen und interdisziplinärem Austausch soll die Auseinandersetzung mit den Themen Gewalt und Opferschutz forciert werden.

Die diesjährige Veranstaltung fand am 21. November 2023 statt und trug den Titel: „Zivilgesellschaftliche Initiativen gegen häusliche Gewalt?!“

Selbstverteidigungskurse

Das Frauenbüro der Stadt Linz bietet seit 2013 Selbstverteidigungskurse exklusiv für Frauen und Mädchen an. 2023 fand erstmals ein Selbstverteidigungskurs für Menschen mit Beeinträchtigung statt. Diese wurde in Kooperation mit Frauenhaus Linz „Projekt StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt“ durchgeführt.

„Entzauberung 4.0 – die Illusion von Schönheit und Scham“ (PROGES)

Der Begriff „Bodyshaming“ beschreibt das Phänomen, dass einerseits der eigene Körper als ungewollt und unattraktiv empfunden wird, und andererseits auch andere Menschen in Bezug auf ihr Aussehen diskriminiert und beleidigt werden. Besonders bei jungen Menschen, und hier vor allem bei Mädchen, kann diese Form der Selbstverleugnung und Abwertung zu massiven psychischen und physischen Folgeerscheinungen, im schlimmsten Fall sogar zu Krankheiten führen. Die Workshops, die dem entgegenwirken, können seit 2017 von den Linzer Mittelschulen abgerufen werden und werden im Auftrag des Frauenbüros vom Verein „PROGES-Wir schaffen Gesundheit“ umgesetzt. 2022/23 fanden fünf Workshops mit insgesamt 56 Teilnehmenden statt.

Präventive Rechtsberatung

Seit 2012 beauftragt das Frauenbüro Linz das autonome Frauenzentrum (aFZ) mit der Durchführung von präventiven Rechtsberatungen für Frauen, in der Rechtsfragen zu Beziehung, Familie und Partnerschaft behandelt werden. Und genau hier setzt das kostenlose Beratungsangebot für Frauen an. Nicht erst im Krisenfall, sondern bereits vor der Familiengründung beraten speziell ausgebildete Juristinnen des autonomen Frauenzentrums über Rechte und Ansprüche in der Partnerschaft bzw. nach einer etwaigen Trennung, sowie über allgemeine Fragen der finanziellen Absicherung. Das Angebot ist für Linzerinnen kostenlos.

Das aFZ informiert und berät Frauen darüber hinaus bei rechtlichen Fragen, sozialen Krisen und Lebensproblemen sowie in Fällen von sexualisierter, physischer und psychischer, ökonomischer und struktureller Gewalt.

Broschüre „Ist das schon Gewalt“

Was ist Gewalt und wo beginnt sie? Wie können Frauen erkennen, dass sie es mit beginnender Gewalt zu tun haben? Diese und viele weitere Fragen behandelt die Publikation des Wiener Vereins „FRAUEN* BERATEN FRAUEN*“. Diese Broschüre kann seit 2022 im Frauenbüro kostenlos bestellt werden.

Pixi-Buch „Mädchen im Netz – Safe im Cyberspace“

Das Büchlein informiert Mädchen und junge Frauen und klärt sie über Handlungsmöglichkeiten auf, wenn sie mit Sexismus, Cybermobbing oder Hass im Netz konfrontiert sind. Es kann seit 2022 im Frauenbüro kostenlos bestellt werden. 

Sticker Frauenhelpline

Die Frauenhelpline bietet Hilfe für gewaltbetroffene Frauen und zwar anonym, kostenlos und rund um die Uhr. Die Sticker sind aus elektrostatischem Material (ohne Klebstoff) und können somit rückstandslos entfernt werden. Seit 2023 sind diese Sticker neben Deutsch in zehn weiteren Sprachen verfügbar. Eine kostenlose Bestellung der Sticker ist jederzeit unter frauenbuero@mag.linz.at möglich.

Frauenhelpline auf Kassenbons der Stadt Linz

Seit Mai 2022 findet sich auf den Rechnungen der Stadt Linz folgender Hinweis auf die Frauenhelpline: 
FRAUENHELPLINE GEGEN GEWALT
0800 222 555

Textquelle: Stadt Linz
Foto: Peter Mayr

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