Mehr Platz für Reisebusse, weniger Raum für erholungsuchende Bürger:innen im Linzer Donaupark. Das ist die Konsequenz des Vorhabens, die vor allem bei jungen Menschen beliebten Sitzstufen beim Lentos zu verschmälern, um mehr Platz für Reisebusse und Zulieferer:innen im Zusammenhang mit dem Kreuzfahrttourismus zu schaffen. „Mit dem Plan, die Straßen für den Busverkehr zu verbreitern und dafür die Aufenthaltsqualität der Menschen im zentralsten Linzer Naherholungsgebiet zu opfern beweist der Bürgermeister, dass die Klimakrise bei ihm noch immer nicht angekommen ist. Dass der Stadtchef die Entscheidung über die Straßenverbreiterung offenbar im Alleingang trifft und kein demokratisch legitimiertes Gremium befassen will, zeugt nicht gerade von gutem Stil“, kritisiert Klubobmann Helge Langer.
Laufende Motoren, die Lärm und Abgase verursachen: Bereits jetzt stellen die Auswirkungen des Kreuzfahrttourismus für zahlreiche Linzer:innen eine Belastung dar. „Wenn der Bereich beim Lentos künftig den Bussen statt den Menschen gehört, werden die Unannehmlichkeiten sicher nicht geringer werden“, blickt Langer voraus. Schließlich dürfen die Fahrzeuge bis zu 30 Minuten halten, gerade an heißen Sommertagen ist davon auszugehen, dass die Busse mit eingeschalteter Klimaanlage und somit laufendem Motor auf ihre Gäste warten. „Kein Mensch wird sich auf die Stufen setzen, um direkt auf Busse anstatt auf die Donau zu schauen. Es kann nicht sein, dass die Interessen der Schifffahrtsunternehmen wichtiger sind, als die Lebens- und Aufenthaltsqualität der Menschen. Deshalb muss es Ziel sein, generell weniger Busse im Bereich des Lentos zu haben anstatt mit neuer Infrastruktur zusätzliche Fahrzeuge anzulocken“, fordert der Grüne Klubobmann ein Umdenken.
Besonders unverständlich ist das Vorhaben, die Sitzstufen beim Lentos zu verkleinern insbesondere deshalb, da es bereits nahegelegene Haltemöglichkeiten gibt, wo Gäste ein- und aussteigen können, etwa bei der Oberbank. Außerdem haben die Grünen bereits vorgeschlagen untertags auch die Umkehrschleife vor dem Brucknerhaus dafür zu nutzen. „Im Brucknerhaus finden untertags kaum Veranstaltungen statt. Gleichzeitig würde durch diese Lösung die Aufenthaltsqualität beim Lentos gewahrt bleiben. Generell darf der Kreuzfahrttourismus nicht dazu führen, dass erholungssuchende Menschen unter den Auswüchsen der Schifffahrt immer mehr zu leiden haben“, so Langer.