Acht Monate nach einem vom Gemeinderat beschlossenen Antrag der Grünen und zwei Wochen nach einer von uns eingebrachten Gemeinderatsanfrage hat der Bürgermeister heute in einer Pressekonferenz über die Zahl der aktuell nicht genutzten Wohnungen informiert. Demzufolge sind in Linz rund 8,9 Prozent an Wohnungen ohne sogenannte Wohnsitzangabe und somit aus unterschiedlichen Gründen derzeit nicht bewohnt.
„Auch wenn weiter nicht genau bekannt ist, wie viele Wohnungen als Spekulationsobjekte dem Markt gezielt vorenthalten werden, sind die heute präsentierten Zahlen dennoch eine wichtige Information, in welcher Größenordnung wir uns bei der Zahl der nicht genutzten Wohnungen bewegen. Darauf aufbauend gilt es nun gezielt Maßnahmen zur Reduzierung des Leerstandes zu treffen“, erneuert Gemeinderätin Julia Mandlmayr ihre Forderung nach einer Leerstandsagabe.
Jahrelang ist die Zahl der Wohnungsleerstände in Linz ein großes Geheimnis gewesen und beteuert worden, dass diese nicht erhoben werden können. Die heute präsentierten Informationen lassen nun zumindest Rückschlüsse zu, dass in beinahe 10.000 Wohnungen aus welchen Gründen auch immer derzeit niemand zu Hause ist. „Fest steht eines: Jede Wohnung, die leer steht, erschwert einer Familie die Suche nach einem leistbaren Zuhause“, hält Mandlmayr fest. Schließlich sind einerseits Menschen in unserer Stadt dringend auf der Suche nach einer Wohnung während auf der anderen Seite Wohnungen leer stehen. „Das führt zu einer Verknappung des Marktes und zu steigenden Kosten“, so Mandlmayr.
Deshalb muss nun der Schlüssel in die Hand genommen werden, um mehr Türen aufzusperren und die Zahl an Leerständen zu reduzieren. „Dazu brauchen wir dringend eine Leerstandsabgabe“, fordert Mandlmayr. Das sieht mittlerweile auch die Mehrheit des Linzer Gemeinderates so, hat sich das Stadtparlament doch im Februar dieses Jahres erstmals dafür ausgesprochen. Die Umsetzung wird aber nach wie vor von Schwarz-Blau auf Landesebene verhindert. „Diese Blockadehaltung ist vollkommen unverständlich. Wir müssen Politik für die Menschen machen und nicht für Investoren. Wenn wir leistbares Wohnen sicherstellen und wertvollen Boden schützen wollen, dann darf an einer Leerstandsabgabe kein Weg mehr vorbeiführen“, so Mandlmayr.