Während der Großteil der Waldeggstraße in erster Linie als Ein- und Ausfahrtsstraße bekannt ist, führt sie westlich der Westbrücke als Tempo-30-Zone durch ein Wohngebiet bis zur Leondinger Stadtgrenze. Genau diesen Abschnitt haben in den vergangenen Jahren immer mehr Autolenker:innen als Abkürzung entdeckt. Die Leidtragenden sind die Bewohner:innen, die nun Maßnahmen gegen den Schleichverkehr fordern. Daher tragen die Grünen das Thema in den Gemeinderat und setzen sich für ein Fahrverbot ausgenommen Anrainer:innen und Anlieger:innen in diesem westlichen Abschnitt der Waldeggstraße ein. „Stopp dem Durchzugsverkehr. Die Lebensqualität und Sicherheit der hier lebenden Menschen muss im Vordergrund stehen“, ist Klubobmann Helge Langer überzeugt.
Beim Lokalaugenschein der Grünen mit einem Anrainer werden die Probleme deutlich: Ein Auto nach dem nächsten fährt durch die westliche Waldeggstraße in Richtung Westbrücke. Gemeinsam haben etliche der Fahrzeuge eines: ein Kennzeichen des Bezirks Linz Land, deren Lenker:innen somit offenkundig nicht in der auf Linzer Stadtgebiet liegenden Waldeggstraße zu Hause sein können. Eine Schlussfolgerung, die auch der Anrainer bestätigt: Offenbar wollen sich viele Pendler.innen, die in nahegelegenen Wohngebieten zu Hause sind, den Stau durch die Unterführung Gaumberg Richtung Unionstraße ersparen und nutzen daher den Weg durch das Wohngebiet, um bei der Westbrücke dann Richtung Autobahn zu fahren.
Darauf deuten auch die Ergebnisse einer „verdeckten Geschwindigkeitsmessung“ hin, die zwischen 26. und 29. August und somit in der Ferienzeit stattgefunden hat. Binnen dieses Zeitraumes sind mehr als 13.000 Autos gezählt worden, die durch die westliche Waldeggstraße gefahren sind. „Nachdem es sich hier eigentlich um ein Wohngebiet handelt, ist die gemessene Zahl von mehr als 3.000 Fahrzeugen pro Tag erstaunlich viel. Damit zeigt sich, dass hier Maßnahmen nötig sind, um den Schleichverkehr einzubremsen“, so Langer.
Konkret schlägt der Grüne Klubobmann daher eine Regelung vor, die sowohl unkompliziert als auch kostengünstig umzusetzen ist. Er plädiert für ein Fahrverbot für den westlichen Teil der Waldeggstraße, das von der Leondinger Stadtgrenze bis zur Einmündung in den Hauptast der Waldeggstraße bei der Westbrücke reichen soll, und von dem Anrainer:innen sowie Anlieger:innen ausgenommen sind. „Damit ist gewährleistet, dass neben den Menschen, die hier zu Hause sind, auch Besuch, Lieferverkehr, Betreuungskräfte und Beschäftigte weiterhin zufahren dürfe“, erläutert Langer die Vorteile.
Zu bedenken gilt es dabei, dass die Waldeggstraße auf Leondinger Stadtgebiet unter dem Namen Rottmayrstraße ihre Fortsetzung findet, ehe sie dann in die Gaumbergstraße mündet. Daher schlagen die Grünen vor, dass der zuständige Vizebürgermeister Hajart auch mit den Verantwortlichen der Nachbarstadt sowie der Bezirkshauptmannschaft Linz Land Kontakt aufnimmt, um das Fahrverbot ausgenommen Anrainer:innen und Anlieger:innen bis zur Kreuzung mit der Gaumbergstraße zu prüfen und eine Gesamtlösung umsetzen zu können. „Eines ist klar: Es ist höchste Zeit, den Fokus auf die hier lebenden Menschen zu richten, um sie vor dem stark zugenommenen Schleichverkehr zu schützen“, fordert Langer entsprechende Maßnahmen.