Die Inflationsrate, die im September erstmals seit 70 Jahren zweistellig gewesen ist, stellt auch immer mehr Vereine und Kulturinstitutionen vor große Herausforderungen und Existenzängste. „Es herrscht rascher Handlungsbedarf, damit die vielfältige und lebendige Vereins- und Kulturszene in unserer Stadt nicht aufgrund der massiv steigenden Kosten in den finanziellen Abgrund gerissen wird. Um das zu verhindern, muss die öffentliche Hand rasch neue Hilfspakete schnüren“, ist Klubobmann Helge Langer überzeugt. Sinnvoll ist es daher, wenn der Non-Profit-Organisation-Unterstützungsfonds (NPO-Fonds) der Bundesregierung, mit dem gemeinnützige Organisationen aus allen Lebensbereichen während der Corona-Krise unterstützt worden sind, wieder eingeführt wird. „Gleichzeitig sollen sich auch die Verantwortlichen in der Stadt Linz überlegen, wie sie Vereinen zusätzlich finanziell unter die Arme greifen können“, fordert Langer.
Eine aktive, vielfältige und lebendige Kultur- und Vereinsszene gehört zu einer weltoffenen Stadt. „Deshalb muss der Fortbestand auch in finanziell schwierigen Zeiten ein Anliegen sein und von der öffentlichen Hand durch entsprechende Unterstützungsleistungen sichergestellt werden“, macht Langer deutlich. Gerade im Kulturbereich arbeiten viele Künstler:innen unter prekären Einkommensverhältnissen. Aber auch in vielen anderen ehrenamtlichen Vereinen, etwa im Sozial- und Integrationsbereich wird die finanzielle Luft immer dünner. „Wenn dieser Entwicklung nicht durch finanzielle Hilfen entgegengesteuert wird, dann werden in immer mehr Vereinslokalen dauerhaft die Lichter ausgehen und auf vielen Bühnen der letzte Vorhang fallen. Das kann niemand wollen“, weist der Grüne Klubobmann auf die drohenden Auswirkungen hin.
Bereits die Corona-Pandemie hat vielen Vereinen wirtschaftlich stark zugesetzt. Damals hat die Bundesregierung mit dem NPO-Fonds reagiert. Dieser ist aber mit dem ersten Quartal 2022 ausgelaufen und sollte angesichts der aktuellen Rekordinflation neu aufgesetzt werden. „Nachdem ein Ende der hohen Inflation leider nach wie vor nicht in Sichtweite ist, braucht es aber Lösungen auf allen politischen Ebenen, um der Vereins- und Kulturszene eine gesicherte Zukunft zu ermöglichen. Sie jetzt im Stich zu lassen würde einen Schaden für das vielfältige Angebot in unserer Stadt zufolge haben und uns als Gesellschaft langfristig teurer zu stehen kommen, als jetzt zusätzliche Fördergelder zur Verfügung zu stellen“, so Langer.