Die Volkshochschule Linz macht neugierig auf gutes und klimafreundliches Essen: Was schmeckt uns und warum? Was tut uns gut? Wo kommt unser Essen her? Wer produziert es für uns? Und: was kann unsere Ernährungsweise zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz beitragen?
Diesen Fragen stellt sich das Projekt „Linz is(s)t klimafreundlich“ der Volkshochschule Linz, das durch den Klimafonds der Stadt Linz gefördert wird. Dabei wird mit dem bewährten Ernährungsbildungsprogramm Schule des Essens zusammengearbeitet.
„Gemeinsam mit der Schule des Essens, dem Klimabündnis OÖ, der städtischen Abteilung Stadtklimatologie und Umwelt, Südwind OÖ und weiteren lokalen Partner*innen wird in den nächsten zwei Jahren an der Volkshochschule Linz ein Bildungsprogramm aufgebaut, das neugierig macht auf gutes und klimafreundliches Essen. Denn Nachhaltigkeit hilft nicht nur unserem Planeten, sondern schmeckt auch noch sehr gut. Ich möchte mich bei allen, die sich an der Umsetzung beteiligen, herzlich bedanken“, betont Klimastadträtin Mag.a Eva Schobesberger.
Die Schule des Essens ist ein wissenschaftsbasiertes Bildungsprogramm für nachhaltige Ernährung der Ernährungs- und Gesundheitswissenschaftlerin Mag.a Dr.in Theres Rathmanner gemeinsam mit dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL. Das Programm fußt auf dem Konzept der nachhaltigen Ernährung, wissenschaftlich Ernährungsökologie genannt. Es läuft seit 2014 vornehmlich an österreichischen Schulen und wurde 2021 mit dem Austrian SDG-Award ausgezeichnet (siehe auch www.schuledesessens.at).
In der Schule des Essens wird freudvoll und mit Hirn, Herz und Händen gelernt: gemeinsam gutes Essen zuzubereiten und etwas zu kosten ist immer mit dabei. Der zentrale Lernort ist die Küche. “Menschen für das gute Essen zu begeistern und ihnen Wissen und Fertigkeiten zu vermitteln, diese Begeisterung zu leben, ist das Ziel der Schule des Essens.”, erklärt Theres Rathmanner. “Wir sagen bewusst, gutes Essen’, nicht, gesunde Ernährung’. Denn, Gut’ meinen wir im umfassenden, ganzheitlichen, ernährungsökologischen Sinn. Und, Essen’, weil es um alles geht, was mit Essen zu tun hat, nicht nur um die wissenschaftlichen, gesundheitsorientierten Aspekte der Ernährung.”
Im Rahmen des Projektes Linz is(s)t klimafreundlich werden Trainer:innen und Multiplikator:innen speziell für Linz ausgebildet, um eigene, maßgeschneiderte Bildungsangebote zu klimafreundlicher Ernährung in Linz zu entwickeln und durchzuführen.
Für alle, die sich und andere für gutes, klimafreundliches Essen begeistern wollen – fie Volkshochschule Linz sucht Menschen, die im Rahmen des Projekts Linz is(s)t klimafreundlich eigene Bildungsangebote zu nachhaltiger, klimafreundlicher Ernährung in Linz gestalten möchten.
Mit möglichst vielfältigen Angeboten sollen unterschiedliche Zielgruppen erreicht werden: in der Volkshochschule, für Vereine, Initiativen, in Betrieben, für Jugendliche und Erwachsene von jung bis alt; in Kursen, Workshops, Verkostungen, Führungen und Exkursionen - Kreativität und Ideen sind dabei herzlich willkommen.
Zur Unterstützung werden an drei Tagen praxisorientierte Trainer*innen-Schulung angeboten. Dabei wird Wissen und praktisches Handwerkszeug für die Gestaltung und Durchführung von Bildungsangeboten zu klimafreundlicher Ernährung aufgebaut und verfeinert. Der Fokus liegt dabei auf der außerschulischen Bildungsarbeit bzw. Erwachsenenbildung in Linz. Das inhaltliche Grundgerüst der Ausbildung bildet die Schule des Essens, ein wissenschaftlich fundiertes und praxiserprobtes Programm für eine genussvolle Ernährungsbildung mit ernährungsökologischer Ausrichtung.
Die Fortbildung richtet sich insbesondere an Personen mit Erfahrung in der Bildungsarbeit. Wenn sie Interesse an nachhaltiger Ernährung haben, Workshop-Erfahrung und pädagogisches Gespür mitbringen.
Um das Bildungsprogramm in ein breites Linzer Publikum einzubinden, bieten drei begleitende, öffentliche Veranstaltungen allen Projektbeteiligten, Expert:innen, weiteren Engagierten und der interessierten Öffentlichkeit die Möglichkeit, sich im Themenfeld Ernährung, gutes Essen und Klima in Linz weiterzubilden und auszutauschen.
Gleich bei der ersten Veranstaltung am 31. Jänner 2025 ab 14 Uhr im Wissensturm können sich die Besucher:innen von einer bedeutenden Vertreterin der österreichi-schen Kulinarikszene der interessanten und innovativen Katharina Seiser zur gesunden, abwechslungsreichen und nachhaltigen Ernährung inspirieren lassen oder von Theres Rathmanner erfahren, welche Potentiale der Lernort Küche hat und wie dort die Bedeutung eines spielerischen und freudvollen Zugangs zu gutem Essen vermittelt werden kann:
In Österreich verursacht der Ernährungssektor zirka 20 bis 30 Prozent der Treibhausgas-Emissionen. Daher stellt die Förderung klimafreundlicher Lebensweisen im Bereich Ernährung einen großen Hebel für Klimaschutz im Handlungsfeld Konsum dar.
Klimafreundliche Ernährungspraktiken wie eine deutliche Reduktion oder gänzlicher Verzicht auf tierische Produkte, die Berücksichtigung biologischer bzw. agrarökologischer Produktionsweise, die Reduktion von Lebensmittelverschwendung, Saisonalität, etc. tragen dazu bei, Treibhausgas-Emissionen zu senken. Wissenschaftsbasierte Konzepte wie jenes der Ernährungsökologie oder die Planetary Health Diet zeigen strukturiert die Klimaschutzpotentiale veränderter Ernährungspraktiken auf.
Um Interesse und Akzeptanz für klimafreundliche Ernährungspraktiken in der Gesellschaft zu erreichen, sind Ernährungsbildung und -aufklärung bedeutende Faktoren. Sie ermöglichen es, reflektierte und informierte Entscheidungen zu treffen. Dabei wird der Zugang zu Bildung und Information als wichtiger konsument*innenseitiger Erfolgsfaktor für die Transformation des Ernährungssektors gesehen.
Das Klimabündnis OÖ berät und begleitet als größtes Klimaschutznetzwerk Österreichs unter anderem auch zu Fragen des nachhaltigen Lebensstils. Entsprechend wird auch die wissenschaftlich fundierte Information und Bewusstseinsbildung interessierter Personen in den Bereichen Klimaschutz, Ernährung, nachhaltiger Lebensstil und Landwirtschaft als ein zentraler Auftrag gesehen. Das Klimabündnis verfügt über langjährige Erfahrung und Expertise in der Organisation und Umsetzung von Veranstaltungen zu ökologischen und nachhaltigen Themen wie etwa klimafreundlicher Ernährung.
„Dabei legen wir stets Wert darauf, fundiertes Wissen in aktivierender und motivierender Form zu vermitteln, Handlungsstrategien aufzuzeigen und bestärkende Selbstwirksamkeitserfahrungen zu ermöglichen. Unsere Hauptanliegen sind dabei Praxisnähe und Handlungsorientierung. In diesem Sinne wollen wir unsere Expertise und Erfahrung hier insbesondere im Rahmen der Netzwerkveranstaltungen einbringen und Synergien nutzen um einen spannenden Austausch zwischen Expert:innen, Vertreter:innen unterschiedlicher Initiativen, Aktivist:innen und interessierten Linzer:innen zu ermöglichen,” so Ulrike Singer vom Klimabündnis OÖ.
Gemeinsam gutes Essen zuzubereiten und etwas zu kosten ist immer mit dabei im Projekt Linz is(s)t klimafreundlich. Darum war das Projektteam für die Pressenkonferenz gemeinsam in der Lehrküche der VHS Linz im Wissensturm.
Für das Gericht wurden saisonale Bio-Lebensmittel gewählt, die bei den Linzer FoodCoops erhältlich sind. FoodCoops (Lebensmittelkooperativen) sind Zusammenschlüsse von engagierten Konsument:innen, die gemeinschaftlich bei (Bio-)Bauernhöfen der Region Lebensmittel beziehen. Davon profitieren alle: Konsument:innen, Produzent:innen und die Umwelt.
Linsen-Nuss-Pastete – geschmacklich erinnert sie ein wenig an Leberpastete, ist aber vegetarisch und auch vegan möglich.
© Dr.in Theres Rathmanner, Schule des Essens, zur Verfügung gestellt für das Projekt Linz is(s)t klimafreundlich.
Text- und Fotoquelle: Stadt Linz