Breites Unverständnis löst die Ankündigung der ÖBB aus, mehrere oberösterreichische Regionalstrecken, darunter auch die Mühlkreisbahn, aus Spargründen auf den Prüfstand zu stellen und eventuell durch Busse zu ersetzen. „Werden diese Überlegungen in die Tat umgesetzt, wäre das sowohl der Todesstoß für ein attraktives Pendler:innen-Angebot aus dem westlichen Mühlviertel als auch eine Gefährdung der Stadtbahn. Das dürfen wir nicht zulassen und müssen als Gemeinderat klar unseren Widerstand gegen diese Planspiele der ÖBB zum Ausdruck bringen“, macht Klubobmann Helge Langer deutlich und bringt in der kommenden Gemeinderatssitzung eine entsprechende Resolution ein. Darin soll sich das Stadtparlament für den Erhalt der Regionalbahnstrecken einsetzen.
Die von den ÖBB lancierten Überlegungen stehen im Widerspruch zu den bisherigen Vereinbarungen und beschlossenen Investitionsprogrammen, die u.a. Erhalt, Attraktivierung und Elektrifizierung aller Nebenbahnstrecken zum Ziel haben. „Auch wenn ÖBB-Verantwortliche bezüglich der Mühlkreisbahn nun ein wenig zurückgerudert sind und explizit von möglichen Änderungen beim nördlichen Trassenteil sprechen, muss allen klar sein, dass die Mobilität der Zukunft auf der Schiene fährt. Sich davon jetzt abzuwenden und die Mühlkreisbahn oder Teile davon auf dem Abstellgleis zu parken, hätte Folgen für Tausende Menschen, die jeden Tag nach Linz pendeln. Sie müssten auch künftig Zeit und Nerven im täglichen Stau liegen lassen, anstatt bequem und schnell mit dem Zug reisen zu können“, nennt Langer die Konsequenzen.
Gleichzeitig droht dadurch der Ausbau zur Regional-Stadtbahn zum Stillstand zu kommen und somit das bedeutendste Mobilitätsprojekt Oberösterreichs ernsthaft gefährdet zu werden. „Angesichts dieser weitreichenden Folgen ist der Erhalt der Regionalbahnen nicht verhandelbar“, betont Langer.
Die Resolution der Grünen Linz, die sich an das Bundesministerium für Innovation, Mobilität und Infrastruktur richtet, hat daher zum Inhalt, die oberösterreichischen Regionalbahnstrecken Mühlkreisbahn, Almtalbahn und Hausruckbahn in vollem Umfang zu erhalten und deren weiteren Ausbau sicherzustellen. Gleichzeitig wird zum Ausdruck gebracht, dass eine Einstellung dieser Bahnlinien – sei es ganz oder in Teilabschnitten – oder deren Ersatz durch Busse kategorisch abgelehnt wird sowie bestehende vertragliche Zusagen und Finanzierungsvereinbarungen, insbesondere die Artikel-15a-B-VG-Vereinbarung zwischen Bund und Land Oberösterreich zur Finanzierung der Linzer Regional-Stadtbahn einzuhalten sind.
„Ein gut ausgebauter regionaler Schienenverkehr hat eine zentrale Bedeutung für die zukünftige Entwicklung unserer Stadt. Diesen aufs Abstellgleis zu stellen, kann daher wohl niemand ernsthaft wollen“, erwartet sich der Grüne Klubobmann einen Schulterschluss des Linzer Gemeinderates als unmissverständliche Reaktion auf die Überlegungen der ÖBB.