„Durch die ebenfalls für das Frühjahr 2025 geplante Schließung des Schrankens an der Oberen Donaustraße in Urfahr-West für den motorisierten Individualverkehr auch während der Morgenstunden wird sich ein zusätzlicher Lenkungseffekt ergeben.“
Dieses Zitat von Vizebürgermeister Hajart stammt aus einem städtischen Medienservice vom 28.11.2024. Elf Monate später will der Linzer Verkehrsreferent davon offenbar nichts mehr wissen und erteilt laut eines Medienberichts derartigen Plänen eine Absage. „Nach dem Teilabbruch des Radwegprojekts auf der Nibelungenbrücke, der Nichtumsetzung des versprochenen Radhighways durch die Schubertstraße und dem Rückzieher bei den Plänen für eine durchgängige Fußgänger:innenzone in der südlichen Landstraße folgt nun der nächste Umfaller. Die Leidtragenden sind einmal mehr die Bewohner:innen, die in Alt-Urfahr wohl auch künftig die morgendliche Blechkolonne ertragen müssen“, kommentiert Klubobmann Helge Langer die jüngsten Entwicklungen.
Obwohl mittlerweile laut Zahlen des Landes, die in mehreren Medien veröffentlicht worden sind, deutlich weniger Autos durch die Rudolfstraße fahren als noch im Jahr 2022, soll der Schranken zwischen der B127 und der Oberen Donaustraße in Alt-Urfahr in den Morgenstunden weiterhin geöffnet bleiben. Die Begründung, warum der Durchzugsverkehr von Montag bis Freitag zwischen 5 und 9 Uhr nach wie vor freie Fahrt durch das Wohngebiet an der Donau haben soll, sind Simulationen über die Auswirkungen auf den Verkehr nach Linz, wenn der Schranken dauerhaft geschlossen bleiben würde.
„Vor elf Monaten sind noch die Entlastungseffekte durch die neue Brücke bejubelt und die dauerhafte Schranken-Schließung in Aussicht gestellt worden. Nun ist auf einmal alles anders. Bei diesem Hin und Her stellt sich schon die Frage, ob die damaligen Verkehrsentwicklungsprognosen falsch gewesen sind, oder ob das Aus für den morgendlichen Pendler:innen-Schleichweg durch Alt-Urfahr schlicht und ergreifend von landespolitischer Seite nicht gewollt wird und sich Vizebürgermeister Hajart nicht durchsetzen kann“, so Langer.
Fest steht hingegen, dass sich die Mehrheit des Linzer Gemeinderates dafür ausspricht, dass der Schranken in den Morgenstunden nicht mehr aufgeht. Entsprechende Initiativen, die unter anderem von den Grünen eingebracht worden sind, hat das Stadtparlament im Juni beschlossen. Nachdem sich Landesrat Steinkellner weigert, dem Wunsch des Gemeinderates nachzukommen, liegt es am Linzer Vizebürgermeister, eine entsprechende Lösung zum Schutz der Bewohner:innen in Alt-Urfahr umzusetzen. Dafür hat sich der Gemeinderat ebenfalls ausgesprochen.
„Wenn Vizebürgermeister Hajart jetzt nicht zu seiner Ankündigung aus dem Vorjahr steht und auch hier einen Rückzieher macht, lässt er damit die Bevölkerung in Alt-Urfahr im Stich lässt. Dabei wollen die Menschen Verlässlichkeit und keine leeren Versprechen, denen dann keine Taten folgen“, ist der Grüne Klubobmann überzeugt.