Das Frauenressort der Stadt Linz hat K.O- Tropfen den Kampf angesagt. Seit November gibt es unter dem Titel „SO WHAT?! #notyourfault“ eine breite Kampagne, die nun mit der Einladung der deutschen Aktivistin Nina Fuchs einen weiteren Höhepunkt erfährt.
Am 1. Juli 2025, um 18 Uhr, lädt das Frauenbüro gemeinsam mit der Volkshochschule Linz zu einem Podiumsgespräch zum Thema K.O.-Tropfen in den Wissensturm ein. Bei der Diskussionsveranstaltung soll die gesellschaftliche Dimension dieses Themas sichtbar gemacht und klar verdeutlicht werden.
„Gewalt gegen Frauen ist kein individuelles Problem, sondern ein strukturelles. K.O.-Tropfen sind ein Werkzeug dieser Gewalt. Schuld sind immer die Täter, niemals die Opfer. Wir müssen deutlich machen: Es ist nicht die Aufgabe von Frauen, sich vor Übergriffen zu schützen – es ist die Aufgabe unserer Gesellschaft, Übergriffe zu verhindern“, unterstreicht Frauenstadträtin Mag.a Eva Schobesberger die Relevanz des Themas.
Der Einsatz von K.O.-Tropfen stellt eine besonders perfide Form von Gewalt dar. Ihre Wirkung ist unvorhersehbar und oft lebensgefährlich. Sie machen Menschen wehrlos, und Opfer erinnern sich oft an nichts mehr. Täter nutzen diesen Zustand schamlos aus, um darüber hinaus weitere Straftaten wie sexuelle Übergriffe oder Vermögensdelikte zu begehen.
Nina Fuchs, Gründerin des deutschen Vereins „K.O. Kein Opfer e.V.“, wird als Hauptreferentin auf dem Podium sprechen. Aus eigener Betroffenheit heraus hat sie einen Verein ins Leben gerufen, der für Gerechtigkeit kämpft, Öffentlichkeitsarbeit leistet und Betroffenen eine Stimme gibt. Ihr Erfahrungsbericht zeigt eindrucksvoll, wie wichtig strukturelle Veränderungen in Justiz und Gesellschaft sind.
Neben Fuchs diskutieren auch Frauenstadträtin Mag.a Eva Schobesberger und Rebekka Hochreiter vom Verein FIFTITU%, die gemeinsam mit dem Frauenbüro Linz die neue städtische Awareness-Kampagne gegen K.O.-Tropfen entwickelt hat.
Diese Kampagne, die am 11. Dezember 2024 gestartet wurde, setzt auf klare Botschaften im öffentlichen Raum. Mit Slogans wie „SO WHAT?!“ und „#notyourfault“ wird das Schweigen gebrochen, Schuld umadressiert und auf Hilfsangebote aufmerksam gemacht. Besonderes Augenmerk liegt auf Mehrsprachigkeit, niedrigschwelligem Zugang und kreativer Aufbereitung – unter anderem durch Plakate, Aktionen und Kooperationen mit Jugendzentren, Schulen und Vereinen.
Die Anmeldung zum Podiumgespräch ist online über die Kursbuchung der VHS Linz, per E-Mail an wissensturm@mag.linz.at oder telefonisch unter +43 732 7070 0. möglich.
Textquelle: Stadt Linz
Fotocredit: Violetta Wakolbinger