Großen Protest löst das Aus des neuen Radwegs auf der Oberwasserseite der Nibelungenbrücke aus. Die Grünen wollen die Fortführung der neu geschaffenen Radspur sicherstellen. Mit einem Dringlichkeitsantrag, zu dem wir auch SPÖ, NEOS, MFG, KPÖ, Linz + und Ahoi einladen, machen wir die Verlängerung der Testphase zumindest bis Jahresende in der kommenden Gemeinderatssitzung zum Thema. „Den Radstreifen nach einer Woche wieder aufgeben zu wollen, ist absurd. In dieser kurzen Zeit sind weder eine seriöse Evaluierung noch eine ernsthafte Bewertung der Veränderung der Verkehrssituation möglich. Dass Vizebürgermeister Martin Hajart und Landesrat Günther Steinkellner auf Kosten des Radverkehrs Tatsachen schaffen, ist nicht zu akzeptieren. Die Testphase muss eine Fortsetzung finden“, macht Klubobmann Helge Langer deutlich.
Jahrzehntelang mussten Radfahrer:innen auf mehr Platz auf der Nibelungenbrücke warten. Kurz nachdem es endlich zwei zusätzliche Radstreifen gegeben hat, soll einer davon nun wieder dem Autoverkehr weichen. „Dem Radverkehr die Schuld am Stau und Schwierigkeiten im Verkehrsfluss zu geben, ist lachhaft. Anstatt diese vollkommen falsche Behauptung wieder und wieder zu wiederholen, sollten Vizebürgermeister Hajart und Landesrat Steinkellner ihre Energie besser dafür investieren, die Ampelschaltungen auf der Linzer Seite des Brückenkopfes nachzujustieren und weitere Adaptierungen vorzunehmen, um die Sicherheitsbedenken anstatt dem Radweg zu beseitigen“, fordert Langer. Deshalb werden die beiden Verkehrsreferenten im Dringlichkeitsantrag aufgefordert, entsprechende Schritte zu setzen, um den Verkehrsfluss zu verbessern.
Dass temporäre Radwege langfristig Nutzen bringen, zeigen Beispiele aus Städten wie Berlin und Paris eindeutig. „Das Linzer Vorgehen erweckt hingegen den Eindruck, dass die neuen Radwege von ÖVP und FPÖ von Beginn weg nicht gewollt waren und sie daher aufs Gaspedal steigen, damit wieder möglichst viel Platz dem Autoverkehr gehört“, so Langer. Dass diese Vorgehensweise sowohl langfristigen strategischen Zielen der Stadt als auch dem Mobilitätsleitbild „Kumm steig um“ und der städtischen Radverkehrsstrategie widerspricht, scheint dabei vergessen. „Immer mehr Menschen nutzen das Fahrrad, um Wege innerhalb der Stadt zurückzulegen. Sie dabei zu behindern und auszubremsen, nehmen wir nicht einfach so hin“, betont Langer.