Cookie-Einstellungen
Wir verwenden Cookies, um Ihnen ein optimales Webseiten-Erlebnis zu bieten. Dazu zählen Cookies, die für den Betrieb der Seite und für die Steuerung unserer kommerziellen Unternehmensziele notwendig sind, sowie solche, die lediglich zu anonymen Statistikzwecken, für Komforteinstellungen oder zur Anzeige personalisierter Inhalte genutzt werden. Sie können selbst entscheiden, welche Kategorien Sie zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass auf Basis Ihrer Einstellungen womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.

Weitere Informationen finden Sie unter »Datenschutz«
Impressum
Essenzielle Cookies
- Session cookies
- Login cookies
Performance Cookies
- Google Analytics
Funktionelle Cookies
- YouTube
- reCAPTCHA
Targeting Cookies
- Facebook Pixel

Donnerstag, 28. November 2024

Naturnahe Stadtentwicklung in Linz

Mehr Lebensqualität, Klimaanpassung und Biodiversität durch das stadtökologische Umsetzungsprogramm

Das Stadtökologische Umsetzungsprogramm Linz (SÖUP), finanziert durch den Klimafonds der Stadt, beweist eindrucksvoll, wie Klimaschutz, Artenvielfalt und Lebensqualität Hand in Hand gehen können. Seit 2021 setzt Linz damit Meilensteine für eine naturnahe Stadtentwicklung. Mit der zweiten Projektphase (2023 – 2024) wurden weitere innovative Maßnahmen realisiert: von Blühwiesen und Naschinseln bis zu einem Biotopmosaik in Pichling. Diese Fortschritte stärken nicht nur die Biodiversität, sondern machen die Stadt grüner, kühler und lebenswerter. 

„Mit dem Stadtökologischen Umsetzungsprogramm leisten wir einen wertvollen Beitrag für die Zukunft unserer Stadt. Die Maßnahmen zeigen, wie durch eine enge Kooperation zwischen Wissenschaft, Verwaltung und Bürger:innen eine lebenswerte Stadt entstehen kann. Wir geben der Natur Raum und fördern gleichzeitig das Bewusstsein für ihre Bedeutung in einer modernen, resilienten Stadt“, betont Klimastadträtin Mag.a Eva Schobesberger.

„Der Ansatz des Stadtökologischen Umsetzungsprogramms ist beispielhaft: Durch gezielte Maßnahmen wie die Errichtung von Kleintierhabitaten oder die Umgestaltung von Grünflächen schaffen wir Lebensräume, die für die Artenvielfalt unverzichtbar sind. Gleichzeitig wird die Linzer Stadtlandschaft reicher und lebendiger“, führt Thomas Schiefecker, Leiter der Naturkundlichen Station, aus. 

„Die Erfolge der vergangenen Jahre sprechen für sich. Mit Projekten wie dem Biotopmosaik in Pichling ist es uns gelungen, Ökologie und Stadterlebnis zu vereinen. Naturerfahrung wird hier greifbar – sei es beim Beobachten heimischer Amphibien oder beim Pflücken von Wildobst. Solche Projekte zeigen, wie kleinräumige Maßnahmen große Wirkungen entfalten können“, sagt Projektleiterin Daniela Hofinger. 

Ziele und Visionen des Stadtökologischen Umsetzungsprogramms

Das Stadtökologische Umsetzungsprogramm wurde ins Leben gerufen, um:

  • Die Artenvielfalt in der Stadt zu fördern: Schaffung neuer Lebensräume für Tiere und Pflanzen.
  • Klimaresilienz zu erhöhen: Naturnahe Flächen verbessern das Mikroklima und bieten Schatten, kühlende Effekte und Wasserrückhalt.
  • Stadtnatur erlebbar zu machen: Initiativen wie Pflanzaktionen, Symposien und Workshops fördern die aktive Mitgestaltung durch die Bürger*innen.

Seit dem Start 2021 wurden zahlreiche Maßnahmen entwickelt und umgesetzt. Die zweite Phase (2023 – 2024) fokussierte auf:

  • Umstellung der Pflege öffentlicher Grünflächen.
  • Entwicklung neuer Natur-Hotspots in Zusammenarbeit mit Kindergärten, Schulen und Stadtteilen.
  • Umweltbildungsangebote wie Citizen-Activity-Workshops und Symposien.

Projektstart im Juli 2021

Das Stadtökologische Umsetzungsprogramm, finanziert durch den Klimafonds der Stadt Linz, ging im Herbst 2023 in die zweite Runde und endet jetzt mit Dezember 2024. Ziel dieses Kooperationsprojektes der Naturkundlichen Station mit dem Team „Stadtökologisches Umsetzungsprogramm“ bestehend aus der Landschaftsökologin Daniela Hofinger und den Landschaftsplaner:innen Milena Kaunert, Harald Kutzenberger und Anna Doppler war, die Umsetzung von Maßnahmen auf öffentlichen Grünflächen, um die Artenvielfalt zu fördern sowie die Natur schrittweise wieder ins urbane Umfeld zu integrieren. 

Bereits im Juli 2021 wurde die erste Phase des Stadtökologische Umsetzungsprogramms gestartet und eine Vielzahl von Impulsen gesetzt. Bis Dezember 2022 wurden ausgewählte Teile der Linzer Biotopkartierung auf ihre Aktualität hin überprüft und ergänzt. Eine Citizen Activity Gruppe wurde gebildet, die Kleintierhabitate und Blühflächen gestaltete. Zudem wurde eine Vielzahl von Maßnahmen zur Klimaadaption und ökologischen Aufwertung von Flächen erarbeitet.

Zitat

„Mit dem Stadtökologischen Umsetzungsprogramm leisten wir einen wertvollen Beitrag für die Zukunft unserer Stadt. Die Maßnahmen zeigen, wie durch eine enge Kooperation zwischen Wissenschaft, Verwaltung und Bürger:innen eine lebenswerte Stadt entstehen kann. Wir geben der Natur Raum und fördern gleichzeitig das Bewusstsein für ihre Bedeutung in einer modernen, resilienten Stadt.“

– Eva Schobesberger

Erfolge der Projektphase 2023 – 2024

Im Rahmen der ersten Phase des Stadtökologischen Umsetzungsprogramms wurden einfache, modulhaft umsetzbare Lebensraumelemente wie Baum- und Naschgehölzinseln sowie spezifische Artenschutzelemente für Wildbienen, verschiedene Käferarten, Igel, Eidechse oder Gebäudebrüter entwickelt.

Diese wurden nun in den vergangenen beiden Jahren mit vielen Partner:innen umgesetzt: allen voran mit den Außenteams des städtischen Geschäftsbereichs Stadtgrün und Straßenbetreuung, zahlreichen Kindergärten, Schulen und Horten, der GWG mit Schwerpunkt Auwiesen und den beiden Stadtteilzentren Auwiesen und Franckviertel.

So entstand nun über die Stadt verteilt ein Netz aus kleinen Natur-Hotspots:  

  • Blühwiese im Solarcity-Park: Auf einigen öffentlichen Grünflächen erfolgte eine Pflegeumstellung von Mulchung auf die schonende und biodiversitätsfördernde Mahd, inklusive Abtransport des Mähguts. Der Park hinter der Solarcity wird z.B. seit vergangenem Jahr weniger häufig gemäht und erblüht nun zonenweise als bunte und nektarreiche Wiese. 
  • Käferlarvenburgen in Urfahr: An der Freistädterstraße und Nußbaumstraße wurden zwei Käferlarvenburgen errichtet. Dabei handelt es sich um eine Ansammlung von Laubholzstämmen, die senkrecht stehend in einer Grube versenkt werden und nur zum Teil aus der Erde ragen. Sie bieten Fortpflanzungsstätten für zahlreiche Käferarten, wie dem gefährdeten Hirschkäfer und dienen Amphibien und Reptilien zum Verstecken. 
  • Ein Kleintierhabitat an der Lederergasse wurde fertiggestellt und Ergänzungspflanzungen am Begleitgerinne beim Segelflugplatz mit Wildgehölzinseln sowie einer Kopfweidenzeile wurden durchgeführt. 
  • Biotopmosaik beim Sportpark Pichling: Eines der größten Umsetzungsprojekte war im Oktober 2024 die Schaffung eines Biotopmosaiks auf der Grünfläche gegenüber dem Sportpark Pichling mit Amphibienteich, Obstbaumzeile sowie Strauchinseln, Kleintierhabitat und Nistkästen. „Hier kann sich nun Vielfalt auf kleinem Raum mit ihrer spezifischen Tier- und Pflanzenwelt entwickeln. Neben Springfrosch, Neuntöter, Zauneidechse und vielen blütenbesuchenden Insekten, entsteht Raum für Naturerfahrung für uns Menschen“, so Projektleiterin Daniela Hofinger. Besucher*innen können hier künftig Maroni und Obst sammeln oder am Teich die einheimische Tierwelt beobachten.
  • Innenhofgestaltung an der Zeppelinstraße: In Kooperation mit der GWG entstand ein naturnah bepflanzter Innenhof an der Zeppelinstraße und in Auwiesen wurden zahlreiche Schattenplätze und Naschinseln geschaffen.

Citizen Activities und Umweltbildung

Viele Pflanzaktionen wurden im Zuge von Citizen-Activity-Aktionen durchgeführt, wo die Linzer Bevölkerung und Kindergruppen mitanpackten und sich aktiv für Stadtnatur in ihrem Wohnumfeld einsetzten. So entstanden Wildobst- sowie Naschinseln und Schmetterlingsbeete, die die Natur greifbar machen. Strauchinseln und Flächen mit Schattenbäumen verbessern die Aufenthaltsqualität und das Mikroklima. Neben praktischen Umsetzungsprojekten ist die Umweltbildung ein wichtiger Pfeiler des Stadtökologischen Umsetzungsprogramms Linz. 

Wissenschaftliche Basis und Vernetzung

Bestehende Umsetzungsmodule aus der ersten Projektphase wurden kontrolliert beziehungsweise gepflegt und ein Modulkatalog erarbeitet, der alle Umsetzungsmodule vereint und erläutert. 

Um die Wertigkeit und Wichtigkeit der Stadtnatur einer breiten Öffentlichkeit nahe zu bringen, wurden gemeinsam mit der Volkshochschule Linz zwei Symposien „Stadtlandschaft im Wandel“ und „Stadtlandschaft gestalten“ abgehalten, die im Wissensturm eine würdige Bühne fanden. Die beiden Veranstaltungen boten Raum zur Vernetzung und zum Austausch, aber auch zum Informationsfluss bereits aktiver Initiativen, die sich für mehr Natur im Linzer Stadtgebiet stark machen.

Das Projekt in Zahlen

  • 125 Teilnehmende bei zwei Symposien
  • 30 Citizen-Aktivist:innen in Workshops
  • 300 Kinder und Jugendliche aktiv eingebunden
  • 600 Wildblumenstauden, 500 Wildsträucher, 50 Obstbäume gepflanzt
  • 30 Totholzelemente und 1 Amphibienteich errichtet
  • 9 Vogelnistkästen angebracht

Während des gesamten Projektes konnten etwa 30 Totholzelemente und ein Amphibienteich im Stadtgebiet Linz errichtet werden. Zusätzlich entstanden auf Eigeninitiative der Teams des Geschäftsbereichs Stadtgrün und Straßenbetreuung in ganz Linz viele weitere Naturhotspots wie Totholzhecken und Igelhaufen.   

Ein Netzwerk für Stadtnatur

Das Programm bringt durch die Zusammenarbeit vieler Akteur:innen wie der GWG, Schulen, Stadtteilzentren und den Außenteams von Stadtgrün und Straßenbetreuung langfristige Veränderungen in die Linzer Stadtlandschaft. Es ist ein Modellprojekt, das aufzeigt, wie Städte den Herausforderungen des Klimawandels und des Biodiversitätsverlusts begegnen können.

Weitere Newsbeiträge
Bitte erlauben Sie funktionale Cookies um diesen Inhalt anzuzeigen