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Freitag, 17. Oktober 2025

Naturjuwel Segelflugplatz Linz-Ost

Hotspot der Artenvielfalt in Linz

Naturhotspot und Industriegebiet, geht das überhaupt? Ja, der Segelflugplatz Linz-Ost ist eine überaus artenreiche, große grüne Oase direkt am Rande des Linzer Industriegebiet. Auf rund 30 Hektar tummeln sich nicht nur die Flugbegeisterten der drei Linzer Segelfliegerclubs, sondern auch eine Vielzahl an zum Teil seltenen und geschützten Tierarten wie Neuntöter, Wechselkröte, Zauneidechse, Widderchen und Fledermäuse. Seit sechs Jahren steht dieses Areal besonders im Fokus der Naturkundlichen Station der Stadt Linz und gemeinsam mit vielen Partnern wie den Fliegerclubs, dem Naturschutzbund  und dem Rotary Club Linz Landhaus konnten eine Reihe von Naturschutzprojekten umgesetzt werden.

Zuletzt wurde ein Kleintierhabitat mit Trockensteinmauer von den Lehrlingen des Geschäftsbereich Stadtgrün und Straßenreinigung errichtet – funktionell und optisch sehr ansprechend.

„Der Linzer Segelflugplatz ist ein besonderer Platz, an dem man die Natur hautnah erleben kann. Es ist wirklich erstaunlich, welch umfangreiche Maßnahmen zum Erhalt und zur Förderung der Natur am Linzer Segelflugplatz bereits umgesetzt werden konnten. Hier zeigt sich, was alles möglich ist, wenn viele engagierte Personen an einem Strang ziehen. Ich möchte mich bei allen bedanken, die mithelfen, dieses Naturjuwel zu bewahren und lade die Linzer:innen ein, das Areal auch jetzt an einem schönen Herbsttag zu erkunden“, zeigt sich Naturschutzreferentin Mag.a Eva Schobesberger mehr als begeistert.

Der Segelflugplatz Linz-Ost ist die letzte große, grüne Oase im Linzer Industriegebiet. Vor allem die Randbereiche des Flugplatzes, die im Osten gelegenen Böschungen entlang der Donau sowie die Wiesen, Hochstaudenfluren, Flurgehölze und Heckenzeilen im westlichen Teil weisen eine artenreiche Vegetation auf und bieten auf Grund ihrer Kleinräumigkeit, ihres Strukturreichtums und ihrer unterschiedlichen Vegetationshöhe Lebensraum für eine Vielzahl von Tierarten nicht zuletzt auch für Vögel. 

Mehr als 30 Vogelarten, 33 tagaktive Schmetterlingsarten, unzählige weitere Insektenarten, Reptilien wie Zauneidechsen sowie verschiedene Nattern, Wechselkröten, Fledermäuse, aber auch andere Kleinsäuger wie Marder und Igel und nicht zuletzt der Biber fühlen sich auf diesem Gelände zu Hause.

Mit der Zuerkennung eines mit 5.000 Euro dotierten Preises beim Grand Prix der Biodiversität des Naturschutzbundes Österreich im Jahr 2022 starteten die ersten Umsetzungsmaßnahmen. Ein Amphibienteich in unmittelbarer Nähe der Hangars, der mittlerweile nicht nur von der Wechselkröte gut genutzt wird, konnte angelegt werden. Nistkästen für höhlenbrütende Vögel und Mauersegler sowie Fledermausbretter, als Tagesquartier für die nächtlichen Insektenjäger wurden an geeigneten Stellen montiert. Sträucher wurden gesetzt und für den südlichen, wenig durch den Flugverkehr genutzten Teil ein spezielles Mahdkonzept erstellt. Dieses wird von den Fliegerclubs vorbildhaft umgesetzt und trägt mittlerweile erste Früchte. Es entstand ein idealer Lebensraum für den seltenen Neuntöter (Lanius collurio), einer Vogelart, die offene Flächen und einzelne Gehölze als Ansitzwarte und Neststandort benötigt, Bedingungen, die bei uns selten zu finden sind. 

Pflanzoffensive durchgeführt

2024 wurde mit Hilfe des Teams Mitte Ost des Geschäftsbereichs Stadtgrün und Straßenbetreuung entlang des Qualmbaches eine Pflanzoffensive durchgeführt. Um mehr Strukturvielfalt zu schaffen, wurden rund 150 standortgerechte Gehölze wie Erle, Ulme, Weißdorn, Schlehdorn, Pfaffenhütchen und etwa 30 Weidenstecklinge gesetzt und vorerst auch vor den Bibern geschützt. Um den kleinen Sträuchern möglichst gute Startbedingungen zu geben, werden die Flächen die ersten Jahre regelmäßig ausgemäht. 

Auch spezielle Nistkästen für den Wiedehopf (Upupa epops) wurden gemeinsam mit dem Naturschutzbund Oberösterreich angebracht worden und sollen den in Oberösterreich sehr seltenen Brutvogel auf den Segelflugplatz locken. Eine Sichtung dieses exotisch wirkenden Vogels mit der auffälligen Federhaube gab es bereits. Die wärmeliebende Art bevorzugt offene Landschaften mit Gehölzstrukturen und einem reichhaltigen Angebot an großen Insekten. Dies alles bietet der Linzer Segelflugplatz.

Doch noch gehen der Naturkundlichen Station die Ideen nicht aus. Im Frühsommer dieses Jahres konnten über ein Projekt des Rotary Clubs Linz Landhaus vier weitere unterschiedlich große und tiefe Amphibienteiche angelegt werden, die vor allem der stark bedrohten Wechselkröte als Laichgewässer dienen sollen. Die Wechselkröte bevorzugt flache und bewuchslose Gewässer. Diese haben den Vorteil, dass sie von ihren Konkurrenten den Wasserfröschen kaum genutzt werden, trocknen jedoch in den immer heißeren und trockeneren Sommern häufig aus. Die tieferen Teiche sollen das ausgleichen, da sie auch bei längeren Trockenperioden noch Wasser führen. Hunde sollen allerdings diese Teiche nicht zum Baden nutzen, da sie beim Durchlaufen mit ihren Beinen die Laichschnüre herausziehen. 

Vorerst krönender Abschluss der Maßnahmen, ist das von den Landschaftsgärtner-Lehrlingen des Magistrats mit großer Sorgfalt umgesetzte Kleintierhabitat samt Trockensteinmauer. Dieses Bauwerk am westlichen Rand des Segelflugplatzes gelegen, wird nicht nur vielen Tieren wie Amphibien, Reptilien und Insekten als Unterschlupf, Nahrungs- und Nistplatz dienen, sondern ist auch optisch eine Augenweide und zeigt das Können der städtischen Lehrlinge.

Zudem wurde ein Rundweg mit neugestalteten Infotafeln ausgestattet, auf denen es Wissenswertes über die Tiere, Pflanzen und Lebensräume des Linzer Segelflugplatzes zu erfahren gibt.

Text- und Fotoquelle: Stadt Linz 

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