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Donnerstag, 3. Oktober 2024

Gemeinsam für den Natur- und Artenschutz

Stadtgrünressort und viele Linzer Initiativen setzen wichtige Projekte um

Der Lebensraum Stadt ist spürbar im Wandel. Nicht nur die Biodiversitäts- und die Klimakrise werden lauter, sondern auch der Wunsch nach mehr Natur in der Stadt. Diese Veränderungen betreffen uns alle und regen dazu an, gemeinsam aktiv zu werden. In der Landeshauptstadt Linz gibt es vielfältige Initiativen, die die Stadt ökologischer gestalten möchten. 

„Klimaarbeit, Natur- und Artenschutz müssen Hand in Hand gehen, damit wir die notwendigen großen Schritte zum Schutz unserer Lebensgrundlagen machen können. In Linz haben wir das Glück, dass wir zum einen viele engagierte städtische Mitarbeiter:innen in diesem Bereich haben und zum anderen viele Initiativen, die genau hier Schwerpunkte setzen und gemeinsam mit der Stadt wichtige Projekte umsetzen. Nur gemeinsam können wir unser Klima und unsere Biodiversität schützen“, so Klimastadträtin Mag.a Eva Schobesberger.

Dass Klimaarbeit und der Schutz der Biodiversität zusammen umgesetzt werden müssen, ist auch in den städtischen Klimakonzepten verankert. Das Aktionsprogramm des Linzer Klimawandelanpassungskonzepts sieht beispielsweise 30 konkrete Maßnahmen vor, wobei 15 auch dem Ziel dienen, die Biodiversität zu erhalten und zu fördern. Derzeit in Umsetzung ist dabei beispielweise der erste Schritt zur Aktualisierung der Linzer Biotopkartierung durch die Naturkundliche Station (NaSt). 

Biotopkartierung

Hochwertige Biotopflächen, verteilt über das gesamte Stadtgebiet von Linz, bieten nicht nur Lebensräume für eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten, sondern sind darüber hinaus wertvolle Trittsteinbiotope, die zur Vernetzung der Europa-Schutzgebiete „Traun-Donau-Auen" und „Heißländen und Auwälder an der Traun" sowie dem Naturschutzgebiet „Urfahrwänd“ dienen. Das Arteninventar in potenziell hochwertigen Lebensräumen ist im Stadtgebiet, ausgenommen die Flächen im Europaschutzgebiet Traun-Donau-Auen, nicht ausreichend untersucht. Die letzte sehr umfangreiche Biotopkartierung im Linzer Stadtgebiet fand in den 80er und 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts statt. Die Daten waren somit mehr als 30 Jahre alt und nicht mehr aktuell.

Ziel der nunmehr selektiven Kartierung ist die Erfassung naturräumlicher Informationen auf ausgewählten Flächen, die Ausarbeitung von Managementmaßnahmen und die Erstellung von Pflegeplänen zum Erhalt oder zur Entwicklung naturschutzfachlich wertvoller Flächen und zur Sicherung bzw. Verbesserung der Biodiversität im Stadtgebiet der Landeshauptstadt Linz. Im ersten Schritt der selektiven Biotopkartierung liegt der Schwerpunkt in der Aufnahme des floristischen Arteninventars von Wiesenflächen sowie Feuchtwiesen und Hochstaudenfluren entlang von Bächen. Auf diesen Flächen können auf Grund der Ergebnisse der Untersuchungen abgegebene Empfehlungen bezüglich der Bewirtschaftung oder des Managements zielführend umgesetzt werden. Die Gesamtfläche des Untersuchungsgebietes beträgt etwa 350 ha, wovon etwa 66 ha explizit als Mähwiesen gepflegt werden und etwa 30 ha als Bachbegleitgrün gelten. Die Durchführung der Erhebungen erfolgt 2024 und 2025.  

Neben der Biotopkartierung sind viele weitere Projekte der NaSt in Umsetzung, zum Beispiel das stadtökologische Umsetzungsprogramm. Zudem arbeitet die NaSt auch mit vielen Initiativen in der Stadt zusammen und steht beratend bei der Planung und Umsetzung von Projekten zur Seite, um gemeinsam die Biodiverstät zu fördern. 

Klimafondsprojekt des Vereins Schwemmland „Work on Biodiversity"

Das Projekt des Vereins Schwemmland hat das Ziel eine Biodiversitäts-Strategie durch einen partizipativen Co-Kreationsprozess für den Linzer Osten zu erstellen. Dafür soll unter anderem der lokale Artenpool & Habitatpotenziale untersucht werden. Mit Bezug auf die Klimaanpassungsziele der Stadt Linz soll dann gezielt die Anpassung- und Biodiversität mit entsprechenden Maßnahmen gefördert werden. Der Co-Kreationsprozess soll verschiedene Stakeholder:innen und Expert:innen miteinander verbinden und auch Klimaschutzmaßnahmen miteinbeziehen. Zusammengearbeitet wird dabei mit dem Studio „Animal-Aided-Design“.

Studio Animal-Aided Design ist ein Start-up-Unternehmen, das aus Forschungsprojekten über die Rolle von Tieren bei der Gestaltung von urbanen Räumen hervorgegangen ist. Das Ziel ist, die Methode Animal-Aided Design (AAD) in die internationale Planungspraxis zu integrieren, um Biodiversität und die Stadtnatur innerhalb von Stadtentwicklungs-, Landschaftsarchitektur- und Architekturprojekten zu fördern. 

Die zentrale Idee von AAD ist die integrale Planung des Vorkommens von Tieren als Teil der Gestaltung von Freiräumen und Architektur. Die praktischen Erfahrungen des Studio Animal-Aided Design mit der Planung von Tier-Mensch-Beziehungen im Rahmen der Anwendung von AAD zeigen, dass eine Neukonzeption der städtischen Tier-Mensch-Beziehungen, z.B. unter dem Leitbegriff der Kohabitation, gesellschaftlich möglich ist und Akzeptanz finden kann. Gründe dafür sind unter anderem die Anpassung der Tierarten an die Umwelt urbaner Räume, die zunehmende Akzeptanz des Vorkommens von wild lebenden Tieren durch die Stadtbewohner*innen und die Bedeutung der Städte als Gebiete mit hoher Biodiversität.

Die Erstellung der Strategie „Work on Biodiversity“ für den Linzer Osten umfasst drei Schritte: 

  • Die Bestimmung des regionalen Artenpools, die Analyse der Habitatpotenziale und die Aktivierung der Stakeholder*innen. Zunächst werden vorhandene Daten und Gutachten gesammelt, um den regionalen Artenpool zu bestimmen. Dies erfolgt durch die Auswertung von Artenkartierungen und anderen Quellen. Anschließend wird die Freiraum- und Gebäudestruktur analysiert, um die Habitatpotenziale für Tierarten zu bestimmen. Dabei werden verschiedene Merkmale wie Vegetation, Gebäudetypen und Topografie berücksichtigt. Eine Stakeholder:innenanalyse identifiziert relevante Beteiligte für die Mitwirkung an der Biodiversitätsstrategie. Besonderes Augenmerk liegt auf der Einbeziehung von Industrie- und Gewerbebetrieben sowie lokalen Gemeinschaften.
  • Im zweiten Teil wird das Zielartenpotential bestimmt, indem die Habitatpotenziale und Zuwanderungsmöglichkeiten von Arten berücksichtigt werden. Ein Co-Kreations-Workshop mit Fachleuten und Beteiligten unterstützt die Auswahl geeigneter Zielarten. Artenportraits werden erstellt, um die biologischen Bedürfnisse der Zielarten zu ermitteln und Maßnahmen zur Förderung ihrer Lebensräume zu entwickeln. 
  • Schließlich wird eine „Work on Biodiversity“-Toolbox erarbeitet, die modulare Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität im Linzer Osten enthält. Diese Maßnahmen sollen funktional, sozial und ästhetisch ansprechend sein und sowohl die Bedürfnisse der Zielarten als auch der menschlichen Nutzenden berücksichtigen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Vermeidung von Konflikten zwischen unterschiedlichen Nutzungen und den Ansprüchen der Zielarten. Die Toolbox basiert auf den bewährten Prinzipien der Methode Animal-Aided Design zur Förderung von Biodiversität und wird grafisch ansprechend gestaltet, um ihre Verwendung zu erleichtern. 

Die Klimaoase dient als zentraler Anlaufpunkt für den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten. Sie bietet Raum für Workshops, Planungslabore und Veranstaltungen und fungiert als Showcase für innovative Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität. Durch diese ganzheitliche Methodik soll die Biodiversität im Linzer Osten nachhaltig gefördert und die Anpassung an den Klimawandel unterstützt werden.

Tagung Stadtlandschaft gestalten – Praxisprojekte und Zukunftsbilder zur Stadt-Natur in Linz – Freitag, 18. Oktober

Der Lebensraum Stadt ist spürbar im Wandel. Nicht nur die Biodiversitäts- und die Klimakrise werden lauter, auch der Wunsch nach mehr Natur in der Stadt bekommt zunehmend eine lautere Stimme. Diese Veränderungen betreffen uns alle und regen dazu an, gemeinsam aktiv zu werden. In der Landeshauptstadt Linz gibt es vielfältige Initiativen, die die Stadt ökologischer gestalten möchten. Die Stadt Linz lädt zum Kennenlernen von Initiativen und Engagierten rund um die Linzer Stadtnatur und zur Vernetzung ein. 

Zitat

„Klimaarbeit, Natur- und Artenschutz müssen Hand in Hand gehen, damit wir die notwendigen großen Schritte zum Schutz unserer Lebensgrundlagen machen können."

– Eva Schobesberger

Wiesennetz Univiertel. Sensenmähen in der Stadt Linz. Hedda Malicky

Im Wiesennetz Univiertel werden öffentliche Grünflächen von Freiwilligen mit der Sense gemäht. Die Initiative thematisiert die Chancen und Herausforderungen bei der Förderung artenreicher Wiesen im öffentlichen Raum. Anhand von Beispielen aus Bildungsstätten, Wohnanlagen, Kirchengärten und städtischen Wiesen zeichnet sie Wege zur Steigerung der Biodiversität, zur Bürger:innenbeteiligung und zur finanziellen Machbarkeit nach. Dabei werden die unterschiedlichen Zuständigkeiten und Perspektiven auf das Grün in der Stadt beleuchtet. 

Klimaoase Linz-Lustenau. Verein SCHWEMMLAND Christoph Wiesmayr

SCHWEMMLAND ist eine global ausgerichtete und regional aktive Initiative mit dem Ziel urbane Freiflächen, Restflächen, „rurbane Nischen“ im Linzer Osten vor dem globalen Ausverkauf zu bewahren. Freiflächen sollen als Möglichkeitsraum und identitäts-stiftender Lebensraum für die Stadtbevölkerung vermittelt und eröffnet werden. Christoph Wiesmayr ist Rurbanist. Mit dem von ihm konzipierten Projekt „Klimaoase“ setzt er neue Maßstäbe gegen weitere Versiegelung im Gebiet und öffnet seinen Garten für umweltbewusstseinsbildende Maßnahmen.

BeaverLab. Fabian Holzinger und Franziska Thurner

Beaver Lab erkundet das Leben und Wirken der Schlüsselspezies Biber und unseren Umgang mit Wildtieren in unserer unmittelbaren Umgebung – neben Wissens- und Wissenschaftsvermittlung, Biberspaziergängen, Kunstprojekten oder der Erforschung von innerstädtischen Biberfamilien und ihrer Lautäußerungen erprobt Beaver Lab naturbasierte Maßnahmen und setzt Low-Tech-Gewässerrevitalisierungen um (wie aktuell am Urfahraner Sammelgerinne).

Ausstellung der Initiativen

Mit Infoständen und einer Posterausstellung zu vielen weiteren Initiativen in und um Linz bietet die Tagung allen Interessierten und Aktiven in der praktischen Stadtökologie die Möglichkeit sich zu vernetzen, Erfahrungen auszutauschen sowie Ideen und Anstöße für nächste Schritte zu mehr Natur in der Stadt zu gewinnen.

Programm 

  • Ab 13.30 Uhr Ankommen
  • 14.00 Uhr Begrüßung durch Klimastadträtin Mag.ª Eva Schobesberger
  • 14.15 Uhr Mit der Sense Vielfalts-Hotspots in der Nachbarschaft schaffen
    Input und Gespräch von und mit Hedda Malicky, Wiesennetz Univiertel
  • 15.00 Uhr Nischen der Natur im Industriegebiet bewahren und öffnen
    Input und Gespräch von und mit Christoph Wiesmayr, Klimaoase Linz-Lustenau, Verein SCHWEMMLAND
  • 15.45 Uhr Kaffeepause
  • 16.15 Uhr Vom Leben und Wirken der Stadt-Biber lernen
    Input und Gespräch von und mit Fabian Holzinger und Franziska Thurner, BeaverLab
  • 17.00 Uhr Posterausstellung der Initiativen: Information, Vernetzung, Gespräch
  • 18.00 Uhr Zusammmenschau
  • 18.45 Uhr Abschluss und Ausklang

Teilnahme kostenlos, Anmeldung erbeten. VHS Linz in Kooperation mit Botanischem Garten Linz und Naturkundlicher Station Linz, Bodenbündnis  und dem Stadtökologischen Umsetzungsprogramm.

Text- und Fotoquelle: Stadt Linz  

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