Hohe Wellen schlagen die dank eines Medienberichtes bekannt gewordenen Pläne von Landesrat Dörfel, wonach er den Kürzungshammer auf Sozial- und Integrationsvereine herabdonnern lassen will.
„Wer bei Vereinen spart, die tagtäglich eine wertvolle Arbeit für das Zusammenleben leisten, spart am Zusammenhalt unserer Gesellschaft. In der Praxis heißt das weniger Deutschkurse, eine Reduktion an Beratungsangeboten sowie eine Ausdünnung von Begegnungsräumen. Es soll also genau dort gekürzt werden, wo Integration im Alltag stattfindet. Das ist kurzsichtig, trifft in erster Linie Frauen mit Migrationsgeschichte und konterkariert Integrationsbemühungen“, fordern die Grünen Integrationssprecherinnen auf Landes- und Stadtebene, Landtagsabgeordnete Ines Vukajlović und Gemeinderätin Abena Carty-Pinner die Rücknahme der angekündigten Kürzungen.
Werden die kolportierten Pläne in die Tat umgesetzt, hätte dies verheerende Konsequenzen für den Alltag vieler Vereine, deren Mitarbeiter:innen und vor allem für die Bürger:innen, die bewährte und seit Jahren gut funktionierende Angebote, dann nicht mehr in gewohntem Umfang nutzen können.
„Die Kürzungsfantasien aus dem Landesratsbüro sind also gleich in mehrfacher Weise kontraproduktiv. Ausgerechnet jene Vereine finanziell auszuhungern, die seit Jahren eine zuverlässige und engagierte Arbeit leisten und damit das Rückgrat unserer Gesellschaft bilden, ist grob fahrlässig und geht auf Kosten des Miteinanders. Ich möchte mich daher besonders bei Ines Vukajlović bedanken, die mit ihrem unermüdlichen Einsatz alles versucht, um diese Kürzungen noch abzuwenden und das schlimmste zu verhindern“, so Carty-Pinner.
Besonders perfide ist, dass die Kürzungen vor allem die Teile der Bevölkerung treffen würden, die ohnehin zu kämpfen haben, um ihr Leben selbständig und selbstbestimmt führen zu können und die durch die Angebote der Vereine eine wichtige Möglichkeit zur Teilhabe zu bekommen. „Integration einzufordern, gleichzeitig jedoch die dafür notwendigen Mittel zusammenzustreichen ist wie jemandem das Schwimmen beizubringen, während man im Becken das Wasser auslässt. Wer so agiert, drängt insbesondere Frauen mit Migrationsbiografien weiter an den Rand der Gesellschaft, anstatt alles dafür zu tun, die Chance zur Teilhabe für alle Menschen zu stärken“, betont Vukajlović.