Kinder und Jugendliche, die im Unterricht keine Arbeitsblätter mehr bekommen, weil es am nötigen Kopierpapier fehlt und dieses während des Schuljahres nicht nachbestellt werden kann: Das ist nur eines von vielen Beispielen für die mangelhafte Ausstattung der Linzer Pflichtschulen. Das wollen die Grünen in der kommenden Gemeinderatssitzung mit einem Antrag für die Erstellung eines Mindestausstattungskonzeptes für Linzer Pflichtschulen ändern. „Die aktuellen Gegebenheiten machen die Sicherstellung des bestmöglichen Unterrichts und effizienter Verwaltungsabläufe herausfordernd. So kann es nicht weitergehen“, macht Gemeinderätin Lucia Straßer-Kreisel, die selbst Schuldirektorin ist, deutlich.
Nicht nur an genügend Kopierpapier hapert es, auch im Bereich der Digitalisierung sind die Arbeitsbedingungen mehr als verbesserungswürdig. So müssen Schuldirektor:innen vielfach auf die städtische Schulpauschale zurückgreifen, um Lizenzen für zeitgemäße technische Hilfsmittel wie „Digitale Klassenbücher“ anzuschaffen. Diese vereinfachen administrative Aufgaben und ermöglichen es, mehr Zeit in die Ausbildung der Kinder zu investieren.
„Es kann nicht sein, dass die Schulpauschale, die eigentlich für den Unterricht und somit für die Kinder und Jugendlichen gedacht ist, für die Deckung des Verwaltungsaufwandes hergenommen werden muss. Dieses Geld fehlt aktuell, um andere wichtige Lehr- und Lernmittel oder therapeutische Mittel für beeinträchtige Kinder anzuschaffen“, pocht Straßer-Kreisel auf baldige Verbesserungen.
Daher schlägt sie vor, dass der geschäftsführende Vizebürgermeister Dietmar Prammer in seiner Funktion als Schulreferent für die Erstellung eines Mindestausstattungskonzeptes für die städtischen Schulen einen Runden Tisch einberuft. Dabei sollen Direktor:innen von den betroffenen Schulsparten – also Volksschulen, Mittelschulen, Polytechnischen Schulen und Sonderschulen – einbezogen werden.
„Es herrscht dringender Handlungsbedarf. Der bestmögliche Unterricht für unsere Kinder und Jugendlichen darf nicht an mangelnder Ausstattung der Schulen scheitern“, spricht Straßer-Kreisel aus ihrer täglichen Erfahrung als Direktorin.