Am 1. März 2025 machte der Equal Care Day auf die ungleiche Verteilung von unbezahlter Sorgearbeit aufmerksam. Frauen leisten durchschnittlich täglich fast zwei Stunden mehr unbezahlte (Care)-Arbeit als Männer – mit weitreichenden Folgen für Einkommen und soziale Absicherung. Um den Wert dieser oft unsichtbaren Arbeit zu verdeutlichen, lädt das Frauenbüro der Stadt Linz im März in den interaktiven „Care-Kaufladen“ ein. Besucher*innen können symbolisch Tätigkeiten „einkaufen“ und deren monetären Wert berechnen.
„Männer müssen Verantwortung für Sorgearbeit übernehmen, denn die Ungleichverteilung hat langfristige Auswirkungen auf das Einkommen, Pensionsansprüche und berufliche Chancen von Frauen. Deswegen müssen wir Care-Arbeit endlich als gesellschaftlich relevante Leistung anerkennen und für eine gerechtere Verteilung sowie bessere Rahmenbedingungen sorgen“, fordert Frauenstadträtin Mag.a Eva Schobesberger.
Der Equal Care Day wurde 2016 ins Leben gerufen und wird eigentlich am 29. Februar – also nur in Schaltjahren – begangen. Das „seltene“ Datum steht sinnbildlich für die mangelnde gesellschaftliche Anerkennung von Sorgearbeit, die vor allem von Frauen geleistet wird. Heuer fand der Equal Care Day am 1. März statt. Der Aktionstag macht darauf aufmerksam, dass unbezahlte Care-Arbeit nach wie vor ungleich verteilt ist und oft unsichtbar bleibt. Er fordert mehr Wertschätzung, eine gerechtere Verteilung zwischen den Geschlechtern und politische Maßnahmen, um Sorgearbeit finanziell und gesellschaftlich besser abzusichern.
Rund um den Equal Care Day finden in ganz Österreich Aktionen und Veranstaltungen statt. Auch das Frauenbüro der Stadt Linz macht mit einer Verteilaktion auf das Thema aufmerksam. Zudem wird den gesamten März lang in den „Care-Kaufladen“ im PopUp Store am Linzer Hauptplatz eingeladen: Die interaktive Ausstellung wurde von den Künstlerinnen Luise Höggerl, Anna Majcan und Marie Waser konzipiert und macht die ökonomische Bedeutung von Sorgearbeit sicht- und greifbar.
Im Care-Kaufladen können Besucher:innen typische Care-Tätigkeiten wie Kochen, Wäschewaschen oder Kinderbetreuung „einkaufen“. An der „Kassa“ wird der Wert der Tätigkeiten auf Basis der Löhne vergleichbarer Care-Berufe „verrechnet“. Die Rechnung gibt nicht nur einen konkreten Geldbetrag aus, sondern auch Denkanstöße zur Reflexion der eigenen familiären Aufgabenteilung.
Der Besuch des Care-Kaufladens ist kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich – Interessierte können während der Öffnungszeiten einfach vorbeikommen. Für Volksschulen werden Kurzworkshops zum Thema angeboten (Anfragen dafür bitte beim Frauenbüro stellen).
Öffnungszeiten des Care-Ladens: https://www.linz.at/frauen/5015_130046.php
Textquelle: Stadt Linz
Fotocredit: Luise Höggerl, Anna Majcan, Marie Waser