Während die soziale Kältewelle auf Kosten der Ärmsten im Anrollen ist und deutlich die Gefahren einer blau-schwarzen Bundesregierung offenbart, tanzen am 1. Februar wieder zahlreiche Personen des öffentlichen Lebens den Rechtswalzer beim Burschenbundball der deutschnationalen Burschenschaft „Arminia Czernowitz“. „Angesichts der aktuellen Vorzeichen war es noch nie so wichtig, aufzustehen und eine klare antifaschistische Haltung zu zeigen. Schließlich ist der Burschenbundball nichts anderes als ein Aufmarsch der äußerst rechten Szene. Wer hier Champagner trinkt und Kaviar isst, macht sich mitschuldig, menschenfeindliches Gedankengut salonfähig zu machen. Leider lässt auch in diesem Jahr Landeshauptmann Stelzer mit der Übernahme des Ehrenschutzes einmal mehr jegliche klare Haltung und Abgrenzung vermissen“, betont Klubobmann Helge Langer.
Ihr wahres, menschenverachtendes Gesicht haben FPÖ-Funktionäre erst kürzlich wieder gezeigt, als sie bei einem Stammtisch unter anderem das Taliban-Regime gelobt und anschließend ein Medium, das darüber berichtet hat, auf Social Media beschimpft haben. „Alleine diese geschmacklose Episode zeigt wieder einmal, wie gefährlich es ist, dem rechten Rand den Teppich auszurollen und die Tür zu öffnen – gleich ob es die eines Ballsaales oder die zu den Regierungsbänken ist. Deshalb ist es umso wichtiger, nicht unbeteiligt zuzusehen, sondern ein deutliches Zeichen des Protests und des Widerstandes zu senden, wenn unsere Stadt am Samstagabend einmal mehr zum Sammelbecken des rechten politischen Randes wird“, macht Langer deutlich.
Wie weit der Arm äußert rechter Kreise mittlerweile in die Parteipolitik und hier insbesondere in die FPÖ reicht, macht der vergangene Woche veröffentlichte Rechtsextremismusbericht deutlich. Gleichzeitig zeigt das freiheitliche Aufgebot bei den aktuell laufenden Regierungsverhandlungen, dass Burschenschafter mehr und mehr zu einem anerkannten Teil der Gesellschaft werden. Auch in Linz greifen sowohl der Stadtrat als auch der Klubobmann der FPÖ als Mitglieder der äußerst rechten Burschenschaft „Arminia Czernowitz“ zur Fechtwaffe.
„Wenn Personen, deren Gedankengut von Ausgrenzung, Hass und Hetze geprägt ist und die daraus auch kein Hehl machen, regelmäßig gern gesehene Gäste der Gesellschaft sind, kann das nicht widerspruchslos akzeptiert werden. Wer ihnen Tür und Tor öffnet und sie in der Mitte unserer Gesellschaft willkommen heißt, nimmt bewusst in Kauf, dass damit Spaltung und Ausgrenzung sowie unsere demokratischen Grundwerte geschwächt werden. Dieser Tatsache müssen sich alle bewusst, sein, die am 1. Februar den Burschenbundball besuchen und dort den Rechtswalzer tanzen“, verdeutlicht Langer die Folgen, wenn Menschen des äußert rechten Randes hofiert werden.
Unter dem Motto „Rechtextreme raus aus der Landesregierung! – Nein zum rechtsextremen Burschenbundball!“, veranstaltet das Bündnis „Linz gegen Rechts“ – dem rund 60 Organisationen angehören – seine jährliche Kundgebung als Protest gegen das rechte Vernetzungstreffen in Linz. „Setzen wir gemeinsam ein großes, friedliches, buntes und lautstarkes Zeichen gegen die Normalisierung rechten Gedankengutes in unserer Gesellschaft“, lädt der Grüne Klubobmann zur Teilnahme ein. Treffpunkt ist am Samstag, 1. Februar, um 17.30 Uhr am AEC-Platz.
linz-gegen-rechts.at