Eine Übersicht über die geplanten Investitionen der städtischen Immobiliengesellschaft (ILG) ist in der heutigen Sondersitzung des Stadtsenats vorgelegt worden. Trotz des geplanten Investitionsvolumens in Höhe von 16,6 Millionen Euro für das Jahr 2026 sind zentrale Probleme nach wie vor offen. Ein bereits im Jahr 2019 auf Antrag von Stadträtin Eva Schobesberger im Gemeinderat einstimmig beschlossenes Schulsanierungskonzept gibt es immer noch nicht. „Es ist auch für das kommende Jahr nicht ein Cent eingepreist, um unsere Schulgebäude endlich vom 19. ins 21, Jahrhundert zu bringen. Unsere Schüler:innen und Lehrer:innen haben sich Arbeitsbedingungen verdient, die modernen pädagogischen Ansprüchen entsprechen“, macht Schobesberger deutlich.
Völlig überraschend gekommen ist hingegen, dass für kommendes Jahr 1,6 Millionen Euro für ein Parkhaus im Bereich der Tabakfabrik reserviert sind. Rund 200 Stellplätze sollen in dieser Garage entstehen, obwohl die neue Tiefgarage beim Quadrill mehr als 700 Parkplätze hat. Das bedeutet, dass insgesamt mehr als 900 neue Garagenplätze rund um die Tabakfabrik realisiert werden sollen. „Das ist eine weitere Zusatzbelastung für die Anrainer:innen. Das Tabakfabrikviertel darf nicht zum Parkplatz der Stadt werden“, so Schobesberger.
Die Sinnhaftigkeit dieses Vorhabens ist nicht nur ökologisch kontraproduktiv, sondern auch in ihrer ökonomischen Sinnhaftigkeit zu bezweifeln. Schließlich müssen sich erst einmal genügend Mieter:innen finden, die sich einen der fast 1.000 neuen Garagenparkplatz leisten können bzw. wollen. „Es ist sehr zu bezweifeln, dass diese Parkplätze sinnvoll vermarktbar sind. Wir dürfen es uns einfach nicht mehr erlauben zweifelhafte Investitionen zu tätigen, die unsere Lebensqualität verschlechtern und noch mehr Hitze und Verkehr produzieren. Wir müssen Investitionen tätigen, von denen die Linzerin etwas hat, von denen der Linzer profitiert. Wie zum Beispiel die Qualität der Schulen unserer Kinder. Dazu müssen wir die Stadt im Sinne der Lebens- und Aufenthaltsqualität für die Menschen gestalten und nicht Maßnahmen treffen, die zusätzliche Versiegelung und Autoverkehr zur Folge haben“, so Schobesberger.
Foto: Violetta Wakolbinger