Schritt für Schritt in der Umsetzungsphase befindet sich die neue Linzer Begegnungszone in der Domgasse. Im Rahmen eines Pilotprojekts in Kooperation mit der Kunstuniversität Linz soll die Lebens- und Aufenthaltsqualität in der Innenstadt gesteigert werden.
Nach der entsprechenden straßenpolizeilichen Verordnung wurden zunächst die Markierungen zur Neuordnung des Straßenraums aufgebracht. Nun erfolgen sukzessive im Rahmen des Rollouts die weiteren Entwicklungsphasen der neuen Begegnungszone, die letzten Endes zu einer durchgreifenden Verkehrsberuhigung und zu mehr Lebensqualität im Quartier nahe dem Alten Dom und der Kunstuniversität führen werden.
Neben der gesetzeskonformen Temporeduzierung auf 20 km/h erfolgt eine entsprechende Straßenraumtransformierung, die im Kontakt mit den Anrainerinnen und Anrainern entwickelt und bis zur finalen Phase im Frühsommer weiter realisiert wird.
„Die ‚neue‘ Domgasse ist ein Projekt, das in Zusammenarbeit mit der Kunstuniversität Linz und den örtlichen Bewohnerinnen und Bewohnern umgesetzt wird. Dies kann und soll nicht von heute auf morgen, sondern in mehreren Stufen über die Bühne gehen. Unser Ziel ist, mehr Aufenthaltsqualität und attraktive Gastgärten zu schaffen“, informiert der Linzer Mobilitätsreferent Vizebürgermeister Martin Hajart.
Der von der Stadt Linz und der Kunstuniversität beauftragte Mag.arch. Clemens Bauder steuert den für die Umgestaltung der Domgasse notwendigen partizipativen Prozess. „Unser Ziel ist es, die sich wandelnden Positionen und Bedürfnisse aller Akteur*innen zu bündeln, zu koordinieren und in ein ganzheitliches, breit getragenes Gesamtkonzept zu überführen", sagt Bauder.
Das Projekt ist Basis für die interdisziplinäre Lehrveranstaltung „Workshop Begegnungszone Domgasse“ im Sommersemester 2023 an der Kunstuniversität Linz.
„Wir müssen die Räume in der Stadt wieder den Menschen zurückgeben und daher unterstützen wir seitens des Stadtgrünressorts dieses Pilotprojekt. Deshalb stellen wir für die Gestaltung die Baumausstellung ‚Zukunftsbäume‘, die letztes Jahr im Botanischen Garten zu sehen war, zur Verfügung. Dabei werden Baumsorten vorgestellt, die trotz Klimawandel Zukunft in der Stadt haben“ so Klimastadträtin Mag.a Eva Schobesberger.
Die in der vergangenen Woche von der Stadt Linz am Boden angebrachten Linien markieren die künftigen Zonen, in die soziales Leben einziehen wird, und zwar in Form von Bereichen, die gesellschaftlich-kommunikativen Zwecken dienen sollen, beispielsweise in Form von Schanigärten.
Dazu kommen Ruhezonen, die vor allem in der warmen Jahreszeit zum Kontakt und zu so manchem gemütlichen Plausch einladen. Dafür werden Aufenthaltsmöglichkeiten geschaffen, umgeben von den Bäumen der Ausstellung.
Die Baumausstellung ‚Zukunftsbäume‘ war bereits im Vorjahr Teil der Jubiläumsschau ‚70 Jahre Botanischer Garten‘. Ab heute wandern Amberbäume, Hainbuchen, Hopfenbuchen, Trauben, Säulen- und Zerreichen, Platanen, Silber-, Winter-, und Kaiserlinden, Zürgelbäume, Feld- und Säulenahorn, Wollapfel, Vogelkirschen und Robinien in die Domgasse. Weiters sind die Rot-Esche und die Mehlbeere zu bewundern. Alle diese Baumsorten sind resistenter gegen Klimaänderungen wie Hitze und Trockenheit und werden von der Stadt Linz bereits jetzt verstärkt gepflanzt.
Der weitere Fahrplan der kommenden Tage und Wochen sieht die nächsten Realisierungsschritte vor. Die Gastronominnen und Gastronomen werden ihre Schanigärten einrichten, es werden Sitzbänke aufgestellt und zusätzlich zu den im Rahmen der Baumoffensive gepflanzten Bäumen macht nun die Baumausstellung ‚Zukunftsbäume’ in der Domgasse Station. Bis auf wenige Parkplätze für Bewohner:innen wird der Straßenraum Stück für Stück wieder den Menschen zurückgegeben.
Ein kommendes Highlight ist ab Freitag, 28. April, das Domgassenfest, zu dem alle Bewohner:innen, Anrainer:innen und interessierte Linzer:innen eingeladen sind. Es wartet ein familienfreundliches Fest mit Musik am Abend. Auch am Samstag, 29. April, wird es den ganzen Tag über viele unterhaltsame Veranstaltungen geben.
Zudem wird Bürger:innen-Beteiligung großgeschrieben. Die Anrainer:innen waren bzw. sind von Beginn an in die Transformation der Domgasse eingebunden. Am 17. Mai und 28. Juni dieses Jahres besteht auch Gelegenheit, an Bürger:innen-Stammtischen über Erreichtes und noch Geplantes im Alten Rathaus zu diskutieren.
Im Juni sollen auch die ersten Ergebnisse aus der Lehrveranstaltung der Kunstuniversität Linz präsentiert werden. Mit dem Ende des Sommersemesters und dem damit einhergehenden Ende des Workshops soll die Umgestaltung allerdings nicht zu Ende sein. Auch über den Sommer hinweg werden gemeinsam mit den Anwohner:innen weitere Schritte erarbeitet. Im Herbst sollen die einzelnen Maßnahmen evaluiert werden. Bis Ende des Jahres soll schließlich feststehen, wie die Domgasse endgültig umgestaltet werden kann.
Text- und Fotoquelle: Stadt Linz