Nach der Kroatengasse, dem Rathausviertel, dem Neustadtviertel Phase I läuft derzeit die Baumoffensive Neustadtviertel Phase II. Bis Ende der Woche werden acht Bäume in der Lustenauer-Straße gepflanzt. Die Begrünung der Bürgerstraße startet nächstes Jahr.
„Mehr Grün statt Asphalt! Wir müssen jetzt die Maßnahmen setzen, die unseren Wohlstand und unsere Lebensqualität langfristig sichern. Das heißt, dass wir auf der einen Seite mit aller Kraft daran arbeiten müssen, dass Linz 2040 eine klimaneutrale Industriestadt ist. Auf der anderen Seite müssen wir unser Klimaanpassungskonzept ‚Zukunft Linz‘ Schritt für Schritt umsetzen, uns auf die weitere Zunahme von Hitze, Trockenheit und Starkregen vorbereiten und entsprechende Maßnahmen setzen. Die Baumoffensive nach dem Schwammstadt-Konzept ist dafür ein wichtiger Schwerpunkt. Neben der Forstsetzung im Neustadtviertel bereiten wir bereits die Vergabe der Planungen für das nächste Gebiet vor. Als nächstes soll die Baumoffensive im Andreas-Hofer-Viertel entlang der Wiener Straße bis zum Bulgariplatz für mehr Grün und Lebensqualität sorgen. Dieses Areal ist im Sommer der absolute Hitzehotspot der Stadt und braucht dringend Bäume zur Kühlung“, so Klimastadträtin Mag.a Eva Schobesberger.
Für das Neustadtviertel wurde ein spezielles Modulsystem entwickelt. An der Oberfläche sind die Bauminseln dreigeteilt: ein Tiefbeet zur Wasserreinigung, eine begrünte Baumscheibe in der Mitte und ein ungebunden gepflasterter Multifunktionsbereich. Das Beet ist attraktiv mit Stauden bepflanzt. Eine darunterliegende porenreiche Schicht sorgt für die gleichmäßige Verteilung von Wasser und Bodenluft. Darunter sind etwa 20 Kubikmeter Schwammstadtsubstrat als Wurzelraum für den Baum eingebaut. Es besteht aus einem Skelett aus groben Steinen, das nicht verdichtet werden kann. Der Porenraum ist mit Feinsubstrat gefüllt, das Wasser und Nährstoffe für den Baum verfügbar speichert.
Die Risikokarte Hitze zeigt, dass neben dem Neustadtviertel gerade auch das Andreas-Hofer-Viertel entlang der Wiener Straße bis zum Bulgariplatz besonders von Hitze betroffen ist. In dem Areal herrscht dichte Verbauung vor, es sind wenig Grünflächen vorhanden und der Stadtteil ist nur sehr eingeschränkt durchlüftet. Hier befindet sich mit der Messstelle Otto-Glöckel-Schule auch die hinsichtlich der Tropennächte meist belastete Messstelle im Stadtgebiet. Im Jahr 2023 wurden hier 19 Tropennächte gemessen, im Jahr 2024 ergab die letzte Auswertung bereits 28 Tropennächte!
Der Geschäftsbereich SGS hat daher unter Einbindung der Abteilungen Stadtklimatologie und Umwelt und der Verkehrsplanung die Grundlagen für die Vergabe von Planungen vorbereitet. Neben der Wienerstraße zwischen Unionkreuzung und Bulgariplatz sollen die Brucknerstraße, die Dürrnbergerstraße und die Hasnerstraße auf Potenziale für Baumpflanzungen untersucht werden.
Die Stadt Linz hat in den letzten beiden Jahren mit dem Klimaneutralitätskonzept und dem Klimaanpassungskonzept wichtige Pflöcke in der städtischen Klimaarbeit eingeschlagen. Die Umsetzung des Klimaneutralitätskonzept muss jetzt mit aller Kraft vorangetrieben werden, damit die Stadt ihren Beitrag zum Gelingen der notwendigen Transformation leistet und den Wohlstand für die kommenden Generationen sichert. Auf der anderen Seite muss das Klimaanpassungskonzept „Zukunft Linz“ umgesetzt werden. Das Konzept wurde gemeinsam mit einem Aktionsprogramm Ende Juni 2023 als grundlegende Leitlinie für die notwendige Klimawandelanpassung beschlossen. Es steckt die Rahmenbedingungen ab, wie die Lebensqualität im Stadtgebiet trotz der Folgen der globalen Erhitzung bestmöglich erhalten und, wenn möglich, auch verbessert werden.
Text- und Fotoquelle: Stadt Linz