Besserung ist für die Bewohner:innen des besonders von Hitze geplagten Andreas-Hofer-Viertels in Sicht. Denn die von Klimastadträtin Eva Schobesberger vorangetriebene Baumoffensive wird als nächstes dieses Grätzl erreichen. Der Startschuss fällt entlang der Wiener Straße zwischen Unionkreuzung und Bulgariplatz. Dafür hat der Gemeinderat gestern einstimmig grünes Licht gegeben und somit das bereits fünfte Großprojekt der Baumoffensive beschlossen.
„Die aktuelle Hitzewelle, die sich in stark verbauten, wenig begrünten und schlecht durchlüfteten Gebieten umso heftiger auswirkt, zeigt wieder deutlich, wie vordringlich es ist, den klimagerechten Umbau unserer Stadt mit aller Kraft voranzutreiben. Wir brauchen jeden zusätzlichen Baum, der Schatten spendet und die Umgebung kühlt, damit die Linzer:innen auch an Tagen mit 30 Grad und mehr noch gut in unserer Stadt leben können. Dass wir dank dem Gemeinderatsbeschluss jetzt die Möglichkeit haben, die Lebensqualität der Menschen im Andreas-Hofer-Viertel deutlich zu verbessern, freut mich daher besonders“, betont Schobesberger.
Nach der Kroatengasse, dem Rathausviertel sowie zwei Projekten im Neustadtviertel findet die Baumoffensive im Andreas-Hofer-Viertel ihre Fortsetzung. In einem ersten Schritt wird hier der Asphalt aufgerissen, um rund 20 Baumstandorte zwischen der Unionkreuzung und dem Bulgariplatz zu realisieren bzw. bestehende zu sanieren und somit mehr Grün und Schatten in das dichtverbaute Viertel zu bringen. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei dem Hitzehotspot bei der Otto-Glöckel-Schule, wo – genau wie bei der Bushaltestelle Wiener Straße bei der Unionkreuzung – neue Bäume die Situation verbessern sollen. „Hitzewellen nehmen zu und dauern länger an. Umso wichtiger ist angesichts dieser Tatsachen, dass wir mit der Baumoffensive mehr Grün zu den Menschen bringen und die Lebensqualität der Linzer:innen insbesondere in den dicht verbauten Stadtteilen erhöhen. Mit der ersten Etappe im Andreas-Hofer-Viertel gehen wir diesen erfolgreich eingeschlagenen Weg nun konsequent weiter“, so Schobesberger.
Wie dringend mehr Bäume in diesem Abschnitt notwendig sind, zeigt die Statistik der Tropennächte aus dem Vorjahr, wo bei der Messstelle Otto-Glöckelschule 28 solcher Nächte, in denen es nicht unter 20 Grad abkühlt, gemessen worden sind. Zum Vergleich: In weniger dichtverbauten Gebieten mit mehr Grün wie Urfahr oder Ebelsberg sind im gleichen Zentrum zwölf bzw. 13 Tropennächte verzeichnet worden. „Tropenächte führen dazu, dass der Schlaf nicht mehr erholsam ist und haben daher besonders negative Auswirkungen auf die Gesundheit. Deshalb ist es mir ein wichtiges Anliegen, die Baumoffensive dort hinzubringen, wo die Belastung für die Menschen am höchsten ist“, informiert Schobesberger.
Ziel ist es, dass entlang der Wiener Straße künftig großkronige Bäume mit einem deutlichen Kühlungseffekt Wurzeln schlagen. Das gilt auch auf der Verkehrsinsel auf der Wiener Straße zwischen Bruckner/Melicharstraße bzw. Dürnbergstraße/Lissagasse. Untersuchungen haben ergeben, dass der Großteil der dort bestehenden Robinien gravierende Mängel aufweist und das mögliche Kühlungspotential nicht ausgeschöpft wird. Deshalb werden sie durch neue Bäume ersetzt, die im Laufe der Jahre große Kronen ausbilden sollen, um möglichst viel Schatten und somit Hitzeschutz zu erzeugen.
Die nun vom Gemeinderat beschlossenen Maßnahmen sind dabei erst der Anfang. Nach der Umsetzung der ersten Etappe sollen in einem zweiten Schritt neue Bäume in den Nebenstraßen des Andreas-Hofer-Viertels in den Himmel wachsen. „Jeder Baum, den wir heute pflanzen, wird künftig unseren Kindern und Enkelkindern Schatten, frische Luft und Aufenthaltsqualität spenden“, betont Schobesberger.
Fotocredit: Freiland Umweltconsulting ZT GmbH