Die älteste Tochter ist Klassenbeste und hat eine Zusage für eine Lehrstelle im Gastgewerbe, der Vater ist im eingeschränkten Rahmen der Möglichkeiten eines Asylwerbers berufstätig, die jüngste Tochter leidet an einer seltenen Krankheit, die in Georgien – dem Herkunftsland der Familie Adadze – nicht ausreichend behandelt werden kann. Dennoch soll die Familie einem Medienbericht zufolge in Kürze abgeschoben werden. „Dieser Fall zeigt einmal mehr die Ungerechtigkeit und Grausamkeit unseres Asylsystems. Dass eine Familie, die sich binnen kurzer Zeit gut integriert hat, sich beispielhaft bemüht alle Vorgaben zu erfüllen und alles daransetzt, in Österreich Fuß zu fassen, das Land wieder verlassen muss, ist unmenschlich und unverständlich“, macht die Grüne Integrationssprecherin, Gemeinderätin Abena Carty-Pinner deutlich.
Während sich die Schule der ältesten Tochter dafür einsetzt, dass die Familie in Österreich bleiben darf, droht der 15-Jährigen das Schicksal, nicht einmal ein Zeugnis für ihre schulischen Leistungen zu bekommen, sollte sie mit ihren Angehörigen tatsächlich in wenigen Tagen abgeschoben werden. „Wenn man eine junge Frau zwei Wochen vor Schuljahresende daran hindert, ihr Schuljahr abzuschließen, dann ist das nur noch zynisch“, so Carty-Pinner.
Gleichzeitig widerspricht die geplante Abschiebung allen Bemühungen den Fachkräftemangel abzufedern. „Wir brauchen dringend Arbeitskräfte. Wenn nun eine gut integrierte Familie Österreich wieder verlassen muss, schießt man sich nicht nur ein ökonomisches Eigentor, sondern macht auch deutlich, dass sämtliche Bemühungen um Integration sowieso vergebens sind. Damit senden wir ein völlig falsches Signal“, betont Carty-Pinner.