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Montag, 18. März 2024

Linz mit klarem Weg zur Klimaneutralität

Gesamtstädtisches Klimaneutralitätskonzept präsentiert umfassenden Maßnahmenkatalog

Die Stadt Linz hat sich zum Ziel gesetzt, bis spätestens 2040 klimaneutral zu sein. Das geht mit einer historischen Transformation zu einer klimaneutralen Industriestadt einher. Um das Ziel der Klimaneutralität erreichen zu können, muss der gesamtstädtische Treibhausgasausstoß bis 2040 um mindestens 90 Prozent (relativ zum Basisjahr 2019) reduziert werden. Maximal 10 Prozent der unvermeidbaren Restemissionen können durch die Speicherung in natürliche Kohlenstoffsenken (Wälder, Feuchtflächen) und durch technische Lösungen (Carbon Capture and Utilization, Kreislaufwirtschaft) im Linzer Stadtgebiet sowie wissenschaftlich robuste Projekte zur Treibhausgaskompensation ausgeglichen werden. 

Die Stadt Linz trägt mit einer tiefgreifenden und beständigen Klimapolitik bis 2040 und darüber hinaus zur Erreichung der Ziele des Pariser Klimaabkommens bei und sichert dadurch den hohen Wohlstand für zukünftige Generationen. Der starke Wirtschaftsstandort Linz soll davon nachhaltig profitieren. So wird die gesamte Linzer Stahlproduktion im Einklang mit dem Zielpfad des EU-Emissionshandels bis spätestens 2050 klimaneutral bewerkstelligt werden. 

Das nunmehr erarbeitete gesamtstädtische Klimaneutralitätskonzept, welches am Donnerstag dem Gemeinderat zur Beschlussfassung vorgelegt wird, stellt fachliche Grundlagen zur Verfügung. Es enthält einen umfassenden Maßnahmenkatalog mit Klimaschutzmaßnahmen für insgesamt sieben Handlungsfelder.  

Da die Stadt Linz aufgrund ungleicher rechtlicher und operativer Kompetenzen nicht in allen sieben Handlungsfeldern gleich wirksame Klimaschutzmaßnahmen umsetzen kann, aber eine Gesamtverantwortung für Klimaneutralität trägt und Vorbildwirkung einnimmt, wurden drei Wirkungsbereiche der städtischen Klimapolitik definiert. Die Handlungsfelder Governance, Energie, Gebäude sowie Verkehr / Mobilität zählen zum direkten und erweiterten Wirkungsbereich der Stadt Linz. Auch Abfallmaßnahmen und Maßnahmen zur Verbesserung von Kohlenstoffsenken zählen hier dazu. Dies bedeutet, der Magistrat Linz kann in Abstimmung mit der Unternehmensgruppe der Stadt Linz wirksame Klimaschutzmaßnahmen unmittelbar umsetzen. Die Handlungsfelder Industrie und Wirtschaft sowie Konsum werden zum indirekten Wirkungsbereich gezählt, da hier seitens Magistrat Linz und Unternehmensgruppe der Stadt Linz Klimaschutzmaßnahmen nur indirekt oder kaum beeinflussbar sind und eine geringere Zielgenauigkeit erreicht werden kann.  

„Das Vorhaben unserer Stadt, klimaneutrale Industriestadt zu werden, ist eine Jahrhundertaufgabe, aber auch alternativlos. Für mich ist klar, dass eine solche Transformation nur miteinander funktioniert. Dieses ehrgeizige Ziel erfordert die Zusammenarbeit der gesamten Linzer Gemeinschaft. So setzt die Stadt Linz nicht nur im eigenen Wirkungsbereich Projekte um, sondern bindet sämtliche Unternehmen des Konzerns Unternehmensgruppe Linz mit ein. Die Transformation zur klimaneutralen Industriestadt erfolgt aus eigener Kraft, aber ebenso unter Miteinbeziehung aller Menschen dieser Stadt und im Besonderen der Industrie“, bekräftigt Bürgermeister Klaus Luger. 

„Das vorliegende Klimaneutralitätskonzept zeichnet uns den Weg vor, um dieses Ziel zusammen zu erreichen. Gemeinsam mit dem ,Anpassungskonzept Zukunft Linz‘ bildet es die Grundlage für die zukünftige Klimaarbeit. Wir sind gefordert, mit aller Kraft die Herausforderung des Ausstiegs aus den fossilen Energien anzugehen. Unser Fokus liegt aber nicht nur auf der Reduzierung von CO2-Emissionen, sondern auch auf einem sozialen Miteinander. Unser Ziel ist es, Linz so zu gestalten, dass Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit Hand in Hand gehen. Mein Dank gilt allen, die sich bei der Erstellung des Konzepts eingebracht haben, und insbesondere den Mitarbeiter:innen, in deren Verantwortung das Projekt gelegen ist“, betont Klimastadträtin Mag.a Eva Schobesberger. 

„Das vorliegende Klimaneutralitätskonzept hat die gesamte Stadt im Blick, konzentriert sich aber auf jene Klimaschutzmaßnahmen, die durch den Magistrat Linz und der Unternehmensgruppe der Stadt Linz wirksam umgesetzt werden können. Es soll aber alle interessierten Stakeholder:innen in der Stadt Linz ansprechen. Mein Team und ich betrachten das gesamtstädtische Klimaneutralitätskonzept klar als lebendes Dokument, das in den kommenden Jahren inhaltlich erweitert und dessen Umsetzung regelmäßig kontrolliert wird. Mein besonderer Dank gilt allen Kolleg:innen, die sich eingebracht und fachlich unterstützt haben“, sagt Klimakoordinator Oliver Schrot, PhD MSc. 

Schritt für Schritt zum Klimaneutralitätskonzept

Dem Gemeinderats-Beschluss vom 17. März 2022 folgend, wurde durch einen abteilungs- und geschäftsbereichsübergreifenden sowie wissenschaftlich begleiteten Erarbeitungsprozess ein gesamtstädtisches Klimaneutralitätskonzept für Linz inklusive eines umfassenden Maßnahmenkatalog erstellt.  

Somit geht die Stadt Linz bereits seit zwei Jahren durch einen breiten und partizipativen sowie wissenschaftlich begleiteten Prozess gezielt den Weg zur klimaneutralen Industriestadt Linz 2040. Im Zuge dessen wurden Magistratsabteilungen, die Unternehmensgruppe Linz (UGL), der städtische Klimabeirat, der Stadtsenat sowie die Linzer Bürger:innen in die Konzeption eingebunden. Der innovative Erarbeitungsprozess wird wissenschaftlich durch das Wegener Center der Universität Graz und die alpS GmbH begleitet. Die Konzeptentwicklung für die klimaneutrale Industriestadt Linz 2040 wurde bereits Mitte 2023 mit dem österreichischen Verwaltungspreis ausgezeichnet. Das aus abteilungs- und organisationsübergreifender Zusammenarbeit zwischen Magistrat, Unternehmensgruppe, Bürger:innen und Klimaforschung resultierende Klima-Mainstreaming war mit ausschlaggebend für diese Auszeichnung. 

Über mehrtägige partizipative Workshops erarbeitete eine Gruppe von engagierten Bürger:innen Ideen und wichtige Rahmenbedingungen, die für diese Transformation zur Klimaneutralität auch seitens der Zivilgesellschaft bedeutsam sind. Beim Klimadialog der Stadt Linz konnten über 40 Bürger:innen Maßnahmenentwürfe auf dem Weg zur Klimaneutralität bewerten, ergänzen und befürworten. Die Ergebnisse der Bürger:innenbeteiligungsprozesse wurden in das Konzept sichtbar eingearbeitet.  

Das gesamtstädtische Klimaneutralitätskonzept wird am Donnerstag, 21. März 2024, dem Gemeinderat zur Beschlussfassung vorgelegt. 

Dynamischer und partizipativer Prozess 

Als lebendes Dokument sollte das Klimaneutralitätskonzept – so die Empfehlung aus dem städtischen Expert:innen-Team – kontinuierlich überprüft und dynamisch an Rahmenbedingungen, etwa an neue klimaschutzrelevante Gesetze der Republik Österreich oder weiterentwickelte Standards, angepasst werden. Da es gesamtstädtisch ausgelegt ist, soll es vielen Stakeholder:innen außerhalb des Magistrates Linz und der Unternehmensgruppe Mut für ambitionierten Klimaschutz im eigenen Bereich machen.  

So wurde das Klimaneutralitätskonzept bereits bei der Erstellung durch einen breit angelegten Erarbeitungsprozess mit zahlreichen Stakeholder:innen aus Politik, Verwaltung, Industrie und Wirtschaft, Wissenschaft sowie Zivilbevölkerung entwickelt. Ebenso erfolgte eine Bürger:innenbeteiligung in Kooperation mit dem Projekt UniNEtZ der Allianz Nachhaltige Universitäten in Österreich. Methodisch orientiert es sich am Greenhouse Gas Protocol for Cities – An Accounting and Reporting Standard for Cities, dem International Workshop Agreement IWA 42: Net Zero Guidelines Accelerating the transition to net zero von der International Organization for Standardization (ISO) und dem Sechsten Sachstandsbericht (AR6) des Weltklimarats (IPCC). 

Klimaschutzziele der Stadt Linz: klimaneutrale Fernwärme ab 2040, Rückgang des PKW-Anteils auf 23 Prozent, Nullemissions-Gebäude

Der Maßnahmenkatalog des gesamtstädtischen Klimaneutralitätskonzepts bezieht sich auf Zielvorgaben für mehrere klimaschutzrelevante Handlungsfelder. Die Zielvorgaben müssen kontinuierlich gesteigert werden (insbesondere im Handlungsfeld Verkehr / Mobilität) und ambitionierte Umsetzungen nach sich ziehen, um bis spätestens 2040 klimaneutral werden zu können. Die im gesamtstätischen Klimaneutralitätskonzept enthaltenen Klimaschutzmaßnahmen wurden aus den angeführten Zielvorgaben abgeleitet.  

Im Handlungsfeld Energie möchte die Stadt Linz beispielsweise den erneuerbaren Energieanteil in der Fernwärmeerzeugung auf 60 Prozent bis 2030, 80 Prozent bis 2035 erhöhen und strebt eine vollständige Defossilisierung der Fernwärmeerzeugung bis 2040 an. Durch den Ausbau der Fernwärme soll die Gasinfrastruktur gemäß den regulatorischen Rahmenbedingungen rückgebaut werden.  

Im Handlungsfeld Verkehr / Mobilität steht beispielsweise der Ausbau und Attraktivierung des öffentlichen Verkehrs im Linzer Stadtgebiet auf 26 Prozent bis 2040 und der Rückgang des PKW-Anteils an den Wegen der Linzer*innen sowie der Nicht-Linzer*innen im Linzer Stadtgebiet auf 23 Prozent bis 2040 im Vordergrund.  

Im Handlungsfeld Gebäude geht es primär um die Errichtung von emissionsfreien Gebäuden (Nullemissionsgebäude) mit kreislauffähigen Materialien und minimierten Ressourcen gemäß den Vorgaben der EU-Gebäuderichtlinie (Energy Performance of Buildings Directive, EPBD) und um Energieoptimierte Sanierung aller städtischen Bestandsbauten und Steigerung der Sanierungsraten gemäß den Vorgaben der EU-Energieeffizienzrichtlinie (Energy Efficiency Directive, EED III, Anwendung des alternativen Ansatzes). 

Weiters soll ein klimafreundliches Leben in Linz gefördert und der Erhalt der Biodiversität in den Lebensräumen zu Land und zu Wasser soll sichergestellt werden.  

Gesamtbetrachtung des Treibhausgasausstoßes in der Stadt Linz

Die gesamtstädtischen Treibhausgasemissionen wurden in zwei wesentlichen Teilbilanzen, nach einer produktionsbasierten Betrachtung (z. B. industrielle Prozesse, Wärmebereitstellung, städtischer Verkehr etc.) und einer konsumbasierten Betrachtung (z. B. Endnachfrage nach Konsumgütern in privaten Haushalten, Unternehmensinvestitionen etc.) ermittelt.  

Das für Linz ermittelte noch zur Verfügung stehende Treibhausgasbudget bis 2040 ist konform mit dem Pariser Klimaabkommen und sollte durch ein gesamtstädtisches Treibhausgasmonitoring regelmäßig überprüft werden, lautet die Empfehlung der Expert:innen. 

Die produktionsbasierten THG-Emissionen der Stadt Linz betrugen im gewählten Basisjahr 2019 rund 10,9 Megatonnen (Mt) CO2eq. Davon entfallen ohne Berücksichtigung der Industrieemissionen rund 1,4 Mt CO2eq auf die Bereiche Energie, Gebäude und Verkehr / Mobilität. Konsumbasiert wurden in Linz 2019 rund 2,7 Mt CO2eq ausgestoßen und stammen großteils aus dem allgemeinen Konsum. Für das Basisjahr 2019 ergeben sich produktionsseitige THG-Emissionen des Magistrates und der Unternehmensgruppe der Stadt Linz in der Höhe von 0,061 Mt CO2eq (vgl. Abbildung).  

Das für Linz ermittelte noch zur Verfügung stehende Treibhausgasbudget bis 2040 beträgt 90 Mt CO2eq (produktionsbasiert) und 14 Mt CO2eq (konsumbasiert). 

Sieben Handlungsfelder für ambitionierten Klimaschutz

Damit Klimaschutz gelingt, müssen unterschiedliche Hebel gleichzeitig in Bewegung gesetzt werden. Als große Hebel im Klimaschutz werden alle übergeordneten Strategien und Maßnahmenbündel bezeichnet, die an den ursächlichen Treibern der menschengemachten Klimakrise ansetzen. Diese Treiber sind fossiler Kapitalismus, Überkonsum und Materialismus, asymmetrische Machtverhältnisse und die Ausbeutung von natürlichen Ressourcen. Große Hebel im Klimaschutz wirken systemisch, verändern Strukturen und sie sind unabhängig von örtlichen Verhältnissen wirksam. Sie führen zu einer umfassenden und anhaltenden Treibhausgas-Reduktion und können eine sozialökologische Transformation einleiten.  

Für die Stadt Linz wurden im Klimaneutralitätskonzept ausgehend von den großen Hebeln im Klimaschutz 52 konkrete Klimaschutzmaßnahmen in insgesamt sieben Handlungsfeldern definiert, die rasch umgesetzt werden müssen, um bis spätestens 2040 klimaneutral zu werden: 

Handlungsfeld Governance  

  • Regelmäßiges Treibhausgasmonitoring auf gesamtstädtischer Ebene und Berichterstattung an die Linzer Stadtregierung  
  • Ausrichtung der städtischen Budgeterstellung auf Klimaarbeit  
  • Klimaneutraler Magistrat Linz  
  • Abschluss einer Städtepartnerschaft zur Klimaneutralität  

Handlungsfeld Energie 

  • Defossilisierung der Fernwärme- / -kälteversorgung 
  • Ausbau der Fernwärme- / -kälteversorgung  
  • Rückbau der fossilen Gasinfrastruktur wo möglich 
  • Einbindung industrieller Abwärme in das Energiesystem  
  • Anbindung der Fernheizkraftwerke der LINZ AG an die Wasserstoffinfrastruktur (Beispiel: Projekt EUH2STARS) 
  • Ausbau von Photovoltaikanlagen auf Dächern  
  • Errichtung von Photovoltaikanlagen auf versiegelten Oberflächen und Freiflächen 
  • Bildung von erneuerbaren Energiegemeinschaften (EEG) 
  • Erhöhung der Fördermittel für Photovoltaik-Speicherlösungen  
  • Förderung von Solarthermie 
  • Untersuchung von Geothermiepotentialen im Großraum Linz 
  • Ausschöpfung bestehender Biomassepotentiale  
  • Klimaschutzorientierte Energieraumplanung  
  • Untersuchung von Carbon Capture and Utilization (CCU) Technologien für Kraftwerke 
  • Speicherung von Strom und Wärme aus erneuerbaren Energien zum Ausgleich von saisonalen und kurzzeitigen Schwankungen  
  • Förderung von Energieberatungen für Privatpersonen, Unternehmen und Vereine  

 Handlungsfeld Gebäude 

  • Entwicklung von klimaneutralen Quartieren im Linzer Stadtgebiet  
  • Gemeinnütziger Wohn- und Städtebau nach Niedrigstenergiestandard sowie klimaneutralitätsbezogenen Standards 
  • Thermisch-energetische Sanierung von Bestandsgebäuden 
  • Nachverdichtung im Bestand 
  • Errichtung von Gebäuden / Bauwerken in CO2-optimierten Bauweisen (Hybridbauweisen, Holzbauweise etc.) und Einsatz von kreislauffähigen Bauprodukten 
  • Brachflächenaktivierung und Leerstandsmanagement mit Schwerpunkt Gewerbe 
  • Konsultation des Landes  zur Erhöhung der Oö. Wohnbauförderung und zur Berücksichtigung der Klimaneutralitätsziele in den Förderrichtlinien 

Handlungsfeld Verkehr / Mobilität 

  • Ausbau, Verdichtung und Beschleunigung des öffentlichen Verkehrs 
  • Ausbau der öffentlich zugänglichen Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge  
  • Förderung der Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge  
  • Ausbau und Verbesserung der innerstädtischen Radweginfrastruktur  
  • Verbesserung der Fußverkehrsinfrastruktur und Förderung des Fußverkehrs 
  • Veränderungen des Modal Split zugunsten des Umweltverbundes durch Vorschriften und Anreize (Push & Pull)  
  • Parkraummanagement  
  • Ausbau und Neuerrichtung von Infrastruktur für Bike & Ride und Park & Ride an öffentlichen Verkehrsknotenpunkten  
  • Erweiterung von verkehrsberuhigten Zonen 
  • Ausbau von Radschnellverbindungen ins Linzer Umland  
  • Ausbau von e-Car-Sharing-Angeboten  
  • Ausbau des Landstromangebots für die Donauschifffahrt  
  • Elektrifizierung des städtischen Fuhrparks einschließlich der Durchführung eines betrieblichen Mobilitätsmanagements mit klarer Ausrichtung auf Klimaschutz  
  • Etablierung von Fußgänger:innen- und Begegnungszonen in allen Stadtteilen 

 Handlungsfeld Industrie und Wirtschaft 

  • Entwicklung einer grünen Wasserstoffwirtschaft in Linz  
  • Aufbau einer Infrastruktur für den Import von grünem Wasserstoff  
  • Beschleunigung und Vereinfachung der behördlichen Zulassungsverfahren für klimafreundliche Schlüsseltechnologien 
  • Untersuchung von Potentialen auf allen Ebenen der Kreislaufwirtschaft (Sekundärrohstoffe, kreislauffähige Produkte und Carbon Capture and Utilization) und Entwicklung einer Kreislaufwirtschaft in Linz  
  • Klimaschutzpakt zwischen der Stadt Linz und Linzer Unternehmen  

 Handlungsfeld Konsum  

  • Förderung von vegetarischen und veganen sowie regionalen und saisonalen Ernährungsweisen inkl. Bewusstseinsbildung 
  • Konsumfreie Zonen in der Innenstadt (Innen- und Außenbereich) 
  • Ausbau von Leihangeboten nach dem Vorbild der Dingelei(h) 
  • Bewusstseinsbildung und Angebote zu klimafreundlichem Konsum durch die Stadt Linz 

 Weitere Handlungsfelder 

  • Defossilisierung der Abfallwirtschaft durch klimafreundliche Technologien  
  • Untersuchung und Stärkung von natürlichen Treibhausgassenken auf Linzer Stadtgebiet (Wälder, Feuchtgebiete) 

„Auch wenn der Einsatz von grünen Technologien, etwa Wasserstoff, in der Linzer Industrie den größten Hebel im Klimaschutz in Bezug auf die gesamtstädtische Treibhausgas-Bilanz darstellt, braucht es in den nicht-industriellen Handlungsfeldern eine rasche Umsetzung tiefgreifender Klimaschutzmaßnahmen, um bis 2040 klimaneutral zu werden. Das vorliegende Klimaneutralitätskonzept stellt für die Stadt Linz eine Art Handbuch für wirkungsstarke Umsetzungen in der Praxis dar“, führt Klimakoordinator Oliver Schrot, PhD MSc, näher aus. 

„Klimaneutralität bis 2040 ist ein ambitioniertes Ziel, das wir in Linz mit viel Expertise und gezielten Maßnahmen verfolgen. Klar ist, dass der Weg dorthin noch weit ist, doch das Engagement für den Klimaschutz ist mit der täglichen Arbeit der Mitarbeiter:innen gegeben. Das Klimaneutralitätskonzept ist ein wichtiger Baustein dieser Arbeit, um wissenschaftlich begleitete Lösungen zu finden und umzusetzen, um unsere Stadt nachhaltiger zu gestalten. Denn der Schutz unseres Klimas ist nicht nur eine Verantwortung gegenüber der nächsten Generation, sondern eine Notwendigkeit für die Lebensqualität aller Bewohner:innen von Linz“, bekräftigt Klimastadträtin Mag.a Eva Schobesberger. 

„Um die Lebensqualität zukünftiger Generationen weiterhin zu gewährleisten und Linz als Industriestandort langfristig zu sichern, sind umfangreiche Maßnahmen gegen die negativen Folgen des Klimawandels erforderlich. Die Stadt Linz hat sich 2019 bereits mit einem einstimmigen Gemeinderatsbeschluss zu dieser Aufgabe bekannt und hat seither die dafür erforderlichen Strukturen geschaffen sowie zahlreiche Maßnahmen auf Schiene gebracht. Das Linzer Modell übernimmt aus meiner Sicht eine Vorbildfunktion und das vorliegende Klimaneutralitätskonzept ist ein Teil davon. Es gilt, diesen Weg konsequent weiterzugehen, um das langfristige Ziel der Klimaneutralität zu erreichen – mit viel Mut und viel Verantwortung“, betont Bürgermeister Klaus Luger abschließend. 

Text- und Fotoquelle: Stadt Linz 

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