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Dienstag, 14. November 2023

Startschuss für neue Kampagne gegen Sexismus

Frauenressort der Stadt Linz sagt gemeinsam mit Stefanie Sargnagel Sexismus den Kampf an

Die Dimension körperlicher und /oder sexueller Gewalt gegen Frauen in Österreich ist erschütternd: Jede dritte Frau (34,51 Prozent) zwischen 18 und 74 Jahren hat ab dem 15. Lebensjahr körperliche und/oder sexuelle Gewalt erlebt. Mehr als jede vierte Frau (26,59 Prozent), die bereits mindestens einmal erwerbstätig war, hat sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz erfahren (vgl. Statistik Austria 2022). Diese Zahlen beziffern einen gewaltigen Missstand in unserer Gesellschaft: Sexismus ist allgegenwärtig und nach wie vor weit verbreitet – auch in Linz.  

„Sexismus ist nichts Privates und in unserer Gesellschaft sehr viel weiterverbreitet, als wir es auf den ersten Blick sehen. Es geht dabei um Machtmissbrauch, Grenzverletzungen und Diskriminierung und Herabsetzung. Belästigungen, Hassparolen, sexistische Anfeindungen sind inakzeptabel. In Unternehmen, im gesellschaftlichen Kontext, in den sozialen Medien, genauso wie in jedem anderen Lebensbereich auch. Ich bedanke mich bei Stefanie Sargnagel für die Zusammenarbeit und das Ergebnis! Diese Kampagne soll ein Plädoyer für ein Null-Toleranz-Umfeld für sexistisches Verhalten sein. Null Toleranz für Sexismus!“, bekräftigt Frauenreferentin Mag.a Eva Schobesberger.

Gemeinsam im Kampf gegen Sexismus

Sexismus umfasst sexuelle Belästigung und beinhaltet Vorurteile, Stereotypen und Ungleichbehandlung, die aufgrund des Geschlechts einer Person stattfinden. Sexismus kann in verschiedenen Bereichen auftreten, wie zum Beispiel in der Arbeitswelt, in sozialen Interaktionen, im Privaten oder in den Medien. 

Das Frauenbüro der Stadt Linz setzt gemeinsam mit Cartoonistin und Schriftstellerin Stefanie Sargnagel mit einer Kampagne gegen Sexismus ein klares Zeichen: Sexismus hat in unserer Gesellschaft keinen Platz! Hierfür hat Stefanie Sargnagel vier Cartoons entwickelt, die zum Nachdenken und Hinterfragen tradierter Rollenzuschreibungen anregen und tödliche Missstände wie Femizide in unserer Gesellschaft anprangern. In Form von Plakaten und Postkarten wurden die Sujets gedruckt und sollen so breitflächig in der Stadt Linz verteilt werden. Zusätzlich können diese Produkte kostenlos im Onlineshop der Stadt Linz bestellt werden. Die Kampagne thematisiert bewusst provokant Sexismus und Diskriminierung und weist gekonnt auf diese Missstände hin.

Was ist Sexismus?

In der Empfehlung des Europarates zur Bekämpfung von Sexismus wird der Begriff Sexismus am Arbeitsplatz unter anderem definiert als „… abfällige Kommentare, Objektifizierung, sexistischer Humor oder Witze, aufdringliche Bemerkungen, Personen zum Schweigen bringen oder sie ignorieren, überflüssige Bemerkungen über Kleidung und körperliche Erscheinung, sexistische Körpersprache, mangelnder Respekt und männliche Praktiken, die Frauen einschüchtern oder ausschließen und andere Männer begünstigen“. 

Stefanie Sargnagel zu diesem Cartoon: „Eine Traumfrau, die nicht von der Emanzipation verdorben ist.“

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Linzer Frauenressort kämpft gegen Diskriminierung

Das Linzer Frauenressort arbeitet in vielen Bereichen für die Gleichstellung von Frauen und Mädchen. Mit den unterschiedlichsten Projekten und Initiativen für Frauen und Mädchen wurde dabei vieles erreicht und vor allem ein Bewusstsein für die Gleichstellung der Geschlechter und nachhaltige Angebote geschaffen. Es gibt viele Bereiche, in welchen Frauen aufgrund der gesellschaftlichen Verhältnisse nach wie vor benachteiligt sind. 

So zeigt der 2018 aktualisierte Frauenbericht der Stadt Linz auf, dass vor allem die Benachteiligungen von Frauen am Arbeitsmarkt viele langfristige Risiken für Frauen bergen. So sind Frauen in ihrer Erwerbsbeteiligung gegenüber Männern quantitativ vor allem aufgrund von Teilzeit-Arbeitsverhältnissen und qualitativ (beispielsweise aufgrund von Beschäftigungen in Niedriglohnbranchen, Positionen in niedrigeren Hierarchien) benachteiligt, was zu prekären finanziellen Lagen führen kann, vor allem dann, wenn Kinder vorhanden sind. 

Mehr als jede vierte Frau (26,59 Prozent), die bereits mindestens einmal erwerbstätig war, hat sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz erfahren (vgl. Statistik Austria 2022). Sexistische Witze oder zweideutige Anmerkungen – gerade auch im Beruf – sind für viele Frauen nach wie vor Alltagsrealität. 

Stefanie Sargnagel zu diesem Cartoon: „Wenn der Bürohumor sexuelle Belästigung ist.“

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Chancenungleichheit in der Arbeitswelt

Die Geburt eines Kindes verursacht für viele Frauen einen gewaltigen Karriereknick. Frauen werden häufig schon vor der Familienplanung schlechter bezahlt, da seitens des Arbeitgebers die Befürchtung im Raum steht, dass die Mitarbeiterin aufgrund der Geburt eines Kindes länger ausfallen könnte. Auch nach der Geburt des Kindes werden Mütter bei beruflichen Beförderungen und Aufstiegsmöglichkeiten aufgrund vorhandener Kinderbetreuungspflichten übergangen. Väter hingegen spüren beruflich kaum bis gar keine negativen Auswirkungen. Grund dafür ist vor allem, dass immer noch der Großteil der anfallenden Sorgearbeit den Frauen zugedacht wird.

Stefanie Sargnagel zu diesem Cartoon: „Frauen können nicht so schwer heben, deshalb verdienen sie angeblich weniger. Die 15 Kilo schweren Kleinkinder tragen sich nämlich von selbst.“ 

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Belästigung – Gewalt – Femizide

Gewalt an Frauen und die Tötung von Frauen kommt in Österreich leider in allen Gesellschaftsschichten vor. Bis zum 8. November 2023 gab es in diesem Jahr bereits 25 Femizide. Das bedeutet, dass 25 Frauen rein auf Grund ihres Geschlechts bzw. aufgrund von „Verstößen“ gegen die traditionellen sozialen und patriarchalen Rollenvorstellungen, die Frauen zugeschrieben werden, vorsätzlich durch einen Mann ermordet wurden (Quelle: AÖF – Autonome Österreichische Frauenhäuser).

Auch wenn es bereits mehrere präventive Maßnahmen gegen Gewalt und deren Eskalation gibt, sind laufende Täterarbeit, Sensibilisierungs- und Aufklärungsarbeit, konkrete Handlungsmöglichkeiten für gefährdete Frauen, objektive Berichterstattung sowie die Unterstützung von kompetenten Anlaufstellen wichtiger denn je.

Stefanie Sargnagel zu diesem Cartoon: „Die österreichische Normalität.“

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Textquelle: Stadt Linz
Foto: Stadt Linz
Illustrationen: Stefanie Sargnagel

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